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"Unsere größte Herausforderung im 21. Jahrhundert ist es, die einstweilen noch abstrakt erscheinende Idee einer nachhaltigen Entwicklung zur Realität für alle Menschen dieser Erde zu machen". Kofi Annan – ehemaliger UN-Generalsekretär (Deutsche UNESCO-Kommission e.V., 2006).
Diese (abstrakte) Idee der nachhaltigen Entwicklung (NE) erfährt aktuell, mit Blick auf die sich verschärfenden globalen Probleme und Krisen, neuen Rückenwind und eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft. Bereits einige Jahrzehnte vorher führten globale Umweltprobleme zu zahlreichen Versuchen, Prinzipien der Nachhaltigkeit
festzuschreiben. Insbesondere ab den frühen 70er Jahren konnten für die Umweltpolitik wegweisende Entwicklungen beobachtet werden.
Die Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen in Stockholm (1972) und die Brundtland-Kommission und deren daraus resultierende Berichte (1987) beinhalten die ersten Versuche einer modernen Definition des Begriffs der NE. Trotz der zahlreichen Ansätze, die es heutzutage gibt, um Nachhaltigkeit und NE zu definieren, kann die definitorische Formulierung des Brundtland-Bericht, „Our Common Future“, als eine der universellsten und gebräuchlichsten genannt werden. Sie beschreibt die NE als eine „Entwicklung,die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu gefährden, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können (World Commission on Environment and Development, 1987, S. 41). Doch inwieweit gelang es die Idee der NE vom Papier in die Praxis umzusetzen?
Bereits bei der 1992 stattfindenden UN Konferenz über Umwelt und Entwicklung hielt die damals zwölfjährige Severn Suzuki eine Rede (Cullis-Suzuki, 1992), die in weiten Zügen an die Botschaften der aktuell weitaus bekannteren Greta Thunberg erinnern. Welche Entwicklungsschritte konnten in der Zeit zwischen den beiden Appellen der „jungen Generation“ an die Entscheidungsträger:innen in dieser Welt gegangen werden und wo gibt es weiterhin noch großes Handlungspotential?
Um diese sehr globalen und dennoch bedeutsamen Fragen beantworten zu können, bedarf es der genaueren Analyse der jeweiligen nationalen und lokalen Umsetzungen der geforderten Maßnahmen.
Hierfür müssen die zu beurteilenden Analysebereiche auf ihre jeweiligen Teilbereiche heruntergebrochen werden, um Aussagen über die jeweilige Implementierung der Maßnahme treffen zu können.
Development and Validation of an Instrument for Measuring Student Sustainability Competencies
(2019)
The importance of education, and ESD in particular, for achieving sustainable development is highlighted in the formulation of the Sustainable Development Goals (SDGs). Since the Brundtland Report (1987) and the Agenda 21 conference in Rio in 1992, many measures and programs have been launched.
However, no widely accepted and validated assessment instruments are currently available to examine the output levels of ESD on the student side as a means to contribute to monitoring the effects of ESD initiatives. Furthermore, connections to the results of empirical educational
research are often lacking. Indeed, operationalization is necessary in order to evaluate actions of fostering ESD. Taking concepts of empirical educational and other relevant research findings (for example, psychology for sustainability) into account, this study develops a reliable and valid approach to measuring sustainability competencies. In this paper, novel data of a first school assessment is presented. One thousand six hundred and twenty-two students (aged from 9 to 16) participated in the survey. The paper-pencil questionnaire covers general (socio-demographic) as well as cognitive, affective, behavioral, application- and curriculum-orientated aspects of sustainability
competencies. The evidence for the validity and reliability of the instrument indicates that the presented assessment tool constitutes a suitable instrument by which to measure sustainability competencies in secondary schools. The gathered insights show a path towards the operationalization
of sustainability competencies to clarify the needs and achievements of ESD implementation
in schools.
After the end of the first Global Action Programme on Education for Sustainable Development, coinciding with ongoing international evaluation processes, questions about the implementation of the Education for Sustainable Development programs and assessments continue to be raised. The present study examined Education for Sustainable Development implementation at the local (teachers’) level, assessing what teachers think and know about Education for Sustainable Development and how they implement it in secondary school classes in Baden-Wuerttemberg, Germany. By providing novel data from a teacher survey in 2019, this study revealed that Education for Sustainable Development in some aspects still lacks concrete structural implementation in educational contexts. Using a longitudinal approach, we additionally compared data from an earlier representative assessment in 2007 to the data from 2019. In reference to the preceding evaluation report, the present study showed, for example, that teachers’ attitudes towards Sustainable Development Goals were significantly higher in 2019 compared to 2007. This study provides clarification of the needs and achievements of the Education for Sustainable Development implementation process. In sum, our analysis found that from the teachers’ perspective, more abstract policies are not needed, but instead teachers ask for very concrete support that is close to teaching and the schools’ objectives. The results of our study help, in a larger sense, to navigate society towards a more sustainable direction and towards achieving the Sustainable Development Goals by highlighting the remaining challenges of these broad objectives.
Nachhaltiges Denken und Handeln ist als handlungsleitendes Bildungsprinzip zu verstehen, das auch eine wesentliche Aufgabe und Herausforderung im Hochschulkontext darstellt. Als Bildungsstätten für zukünftige Entscheidungsträger/innen beziehungsweise als Orte der Forschung übernehmen Hochschulen in diesem Sinne eine große Verantwortung; sowohl durch die Vermittlung von Kenntnissen, Kompetenzen und Werten in Lehre und Studium, als auch durch die Generierung von Wissen und Innovation in der Forschung (DUK). Ziel des Vorhabens ist es, den Ist-Stand der Bildung für nachhaltige Entwicklung an bolivianischen Hochschulen zu erheben und zu analysieren. Um dies zu ermöglichen, wurde ein Messinstrument konstruiert, welches das komplexe Bedingungsgefüge der Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung untersucht und es erlaubt, Aussagen darüber zu treffen, inwieweit Bildung für nachhaltige Entwicklung im Hochschulsektor verankert ist und wie sich die Rahmenbedingungen für Theorie und Praxis gestalten. Beispielsweise werden inhaltlich-curriculare Aspekte, ihre Rolle im Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsbewusstsein der Dozentenschaft und Hochschulleitung, die Verwendung und Anwendung BNE-relevanter Unterrichtsmethoden, organisatorisch-institutionelle Aspekte sowie förderliche und hinderliche Rahmenbedingungen für eine BNE im bolivianischen Hochschulkontext untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen einen wissenschaftlichen Beitrag zur empirischen Bildungsforschung leisten, aus dem neue Perspektiven für eine erweiterte Konzeptualisierung, Implementierung und Institutionalisierung von BNE im Hochschulbereich in Bolivien abgeleitet werden können.
Die hier vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der zentralen Fragestellung, ob in dem Regelunterricht der Sekundarstufe I, neben der Weiterentwicklung des physikalischen Fachwissen der Schülerinnen und Schüler auch ihre Bewertungsfähigkeit in komplexen Situationen mit Hilfe von im Unterricht explizit diskutierten Bewertungsstrategien gefördert werden kann. Zur Klärung der obigen Frage wurde, basierend auf der aktuellen Didaktikforschung, ein explizites Bewertungstraining erarbeitet. Integriert wurde dieses Training in die eigens dazu konzipierte Unterrichtseinheit PEBU (Photovoltaik, Energie, Bewertung, Umwelt) zum Thema Photovoltaik. Die Evaluation der Unterrichtseinheit PEBU erfolgte als Interventionsstudie mit zwei unterschiedlichen Populationen (Haupt- und Realschüler) und einem Kontrollgruppendesign. Gemessen wurden die möglichen Veränderungen in einem dreistufigen Testverfahren mittels neu konzipiertem Paper-and-Pencil-Test. Zusätzlich wurden die schriftlichen Daten mit Interviews, die mit Schülerinnen und Schülern und Lehrerinnen und Lehrern geführt wurden, validiert. Zur Interpretation der Fragebogendaten aus den Bewertungsaufgaben wurde das Göttinger-Modell der Bewertungskompetenz, auf Grund von Passungenauigkeiten bezüglich Kontext und Komplexität der Aufgabenstellung, erweitert. Mit dem überarbeiteten Modell konnten die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, basierend auf den verwendeten Bewertungsstrategien und der Anzahl unterschiedlicher Argumentationsbereiche, in verschieden komplexen Aufgaben erfasst und in fünf Bewertungsniveaus eingeteilt werden. Die Evaluation der neu entwickelten Unterrichtseinheit PEBU mit dem überarbeiteten Modell der Bewertungskompetenz zeigte, dass eine Implementation von Bewertung in einen modernen Physikunterricht mit paralleler Sachwissensvermittlung durchaus praktikabel ist. Aber sie zeigte auch, dass eine 90minütige Trainingseinheit zum expliziten Bewerten nicht in der Lage ist, die sich bereits auf relativ hohem Niveau befindliche Bewertungskompetenz der Schülerinnen und Schüler weiter zu fördern.
Die Arbeit beschäftigt sich mit den folgenden Fragen: Inwieweit können Grundschüler in die Herstellung einer Präsentation am Computer mit einbezogen werden? Ist es überhaupt sinnvoll zugunsten des Computers von herkömmlichen Präsentationsformen abzurücken? Sind Grundschüler schon dazu in der Lage dieses komplexe technische Medium als Werkzeug zu benutzen? Diesen Überlegungen liegt ein Erfahrungsbericht an einer Grundschule mit dem Thema "Frühblüher" zugrunde.
Die Arbeit richtet sich an LehrerInnen aller Schularten und an Regenwurminteressierte und gibt darüber Auskunft, ob sich die Verwendung des Badischen Regenwurms im Biologieunterricht lohnt. Da die in der Natur relativ häufig zu findenden toten Exemplare sich hierfür nicht eignen, wird überdies untersucht, wo und wie man sich den nicht unter Naturschutz stehenden Lumbriciden im lebendigen Zustand beschaffen kann.
Moderne Chemielehrerbildung muss den allgemeinen Bildungsanspruch naturwissenschaftlichen Unterrichts, insbesondere des Chemieunterrichts, berücksichtigen. Darüber hinaus soll das Studium so organisiert werden, dass Studierende problemlos einen Hochschulwechsel, auch an ausländische Hochschulen, vornehmen können. In einer zunehmend globalisierten Welt gewinnt auch das Prinzip der Regionalität an Bedeutung. In der Arbeit wird ein Konzept vorgestellt, das diese Ansprüche berücksichtigt. Konkret werden zwei Module eines neu zu organisierenden Chemielehrerstudiums entworfen, wobei einerseits regionale Themen für die Oberrheinregion und andererseits aktuelle Fragestellungen der Fachwissenschaft Chemie eine Rolle spielen.