Jugend, sexuelle Gewalt und Männlichkeiten. Wie sprechen Jungen, die in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe leben, über sexuelle Gewalt und welche Bedeutung haben Männlichkeiten? Eine qualitativ-rekonstruktive Studie.
- Sexuelle Gewalt unter Jugendlichen stellt in Deutschland ein relevantes Phänomen dar, von dem auch Jugendliche betroffen sind, die in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe leben. Verschiedene Forschungsergebnisse verweisen darauf, dass sexuelle Gewalt und ihre Verhinderung eng mit der Geschlechtlichkeit der Akteure und ihren Vorstellungen von Sexualität verbunden sind. An diese Erkenntnisse knüpft die vorliegende Arbeit an und beschäftigt sich mit den Fragen, ob und wie Jungen aus der stationären Jugendhilfe über sexuelle Gewalt erzählen und welche Bedeutung Männlichkeiten dabei haben. Entsprechend werden subjektive Vorstellungen von Geschlecht, Sexualität und sexueller Gewalt in die Analyse miteinbezogen. Im Zuge eines qualitativ-rekonstruktiven Forschungsprozesses wurden bereits existierende Interviewdaten im Rahmen einer Sekundärnutzung in Anlehnung an das integrative Basisverfahren nach Kruse ausgewertet und die Ergebnisse der Fallanalysen auf der Grundlage von Rekonstruktionen und Kontrastierungen übergreifender zentraler Motive und Thematisierungsregeln zu vier analytischen Typen gebündelt, die unterschiedliche Erzählpositionen zu sexueller Gewalt darstellen. Hierbei beziehen sich die Auswertungen schwerpunktmäßig auf Erzählungen zurückliegender, sprachlich aufgearbeiteter sexueller Übergriffe, die als Erfahrungswissen zu sexueller Gewalt rekonstruiert wurden. Nach dem Typ »Der ehemals Übergriffe«, werden im Verlauf der Arbeit die Typen »Der intervenierende Bystander«, »Der nicht-intervenierende Bystander« und »Der Unerfahrene« kontrastiv ausgearbeitet. Aufbauend auf der Ergebnisdarstellung werden abschließend Folgerungen für eine mit Geschlechtervorstellungen arbeitende Soziale Arbeit im Kontext von Prävention sexueller Gewalt und sexueller Bildung sowie für weitere Forschung im Themenfeld abgeleitet
Author: | Daniel DollORCiD |
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URN: | urn:nbn:de:bsz:frei129-opus4-31837 |
DOI: | https://doi.org/10.60530/opus-3183 |
Referee: | Daniel Gredig, Albert Scherr |
Advisor: | Daniel Gredig, Albert Scherr |
Document Type: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Year of Completion: | 2023 |
Publishing Institution: | Pädagogische Hochschule Freiburg |
Granting Institution: | Pädagogische Hochschule Freiburg |
Date of final exam: | 2023/09/18 |
Release Date: | 2023/09/21 |
Tag: | Sexuelle Bildung |
GND Keyword: | Sozialarbeit; Jugend; Jugendhilfe; Sexualisierte Gewalt; Männlichkeit; Qualitative Sozialforschung; Prävention |
Page Number: | 315 |
Institutes: | Fakultät für Bildungswissenschaften / Institut für Soziologie |
DDC class: | 300 Sozialwissenschaften |
Open Access: | Frei zugänglich |
Licence (German): | Creative Commons - CC BY - Namensnennung 4.0 International |