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Die Arbeit setzt sich mit Ansätzen zum interkulturellen Lernen in der Internationalen Jugendarbeit auseinander. In ihrem Mittelpunkt stehen kritische Weiterentwicklungen des sogenannten ‚klassischen Ansatzes‘, der sich auf ‚nationalkulturelle Unterschiede‘ konzentriert. Die erste Forschungsfrage der Arbeit prüft, welche Optionen im Umgang mit Kultur sich aus den verschiedenen kritischen Weiterentwicklungen des ‚Interkulturellen Lernens‘ ergeben. In Anknüpfung daran setzt sich die Arbeit im Zuge der zweiten Forschungsfrage damit auseinander, welcher Stellenwert dem Begriff des interkulturellen Lernens in einer Internationalen Jugendarbeit zukommt, welche die angesprochenen kritischen Weiterentwicklungen berücksichtigt.
Aus der hier durchgeführten Literaturarbeit ergeben sich für den deutschsprachigen, primär erziehungswissenschaftlichen Diskurs vier Ansätze, welche das ‚Interkulturelle Lernen‘ kritisch weiterentwickeln: (1) die ‚diversitätsbewusste Internationale Jugendarbeit‘ von Winkelmann et al., (2) der Ansatz einer ‚reflexiven Internationalität‘ von Thimmel sowie die Verständnisse vom interkulturellen Lernen, welche sich aus den Veröffentlichungen von (3) Auernheimer sowie (4) Bolten ableiten. Auf dieser Basis entwickelt die Arbeit insgesamt fünf Optionen im Umgang mit Kultur für die Internationale Jugendarbeit: (1) ‚Lernen über Diversität und Machtverhältnisse‘, (2) ‚Kultur als Reflexionsgegenstand‘, (3) ‚Lernen über Machtverhältnisse und Kultur‘, (4) ‚Lernen über kulturelle Tendenzen‘ sowie (5) ‚Erlernen von Handlungsfähigkeit in Differenzsituationen‘. Die Optionen werden in der Arbeit näher erläutert, indem auf die damit verbundenen Ziele für die Bildungsarbeit, mögliche methodische Umsetzungen und den jeweiligen Stellenwert des Begriffs ‚interkulturelles Lernen‘ eingegangen wird. Aus Letzterem ergibt sich, dass eine Internationale Jugendarbeit, welche die kritischen Weiterentwicklungen des klassischen ‚Interkulturellen Lernens‘ berücksichtigt, von diesem Begriff nicht oder nur unzureichend erfasst werden kann. Die Arbeit versteht sich deshalb als Impuls an Organisationen und Personen in der Internationalen Jugendarbeit, sich zum Begriff ‚interkulturelles Lernen‘ und den hier behandelten kritischen Weiterentwicklungen konzeptionell näher zu positionieren.
Partizipierende Kinder. Eine ethnographische Untersuchung in außerschulischen Partizipationssettings
(2020)
Gegenstand dieser ethnographischen Studie ist die Partizipation von Kindern, die anhand von Praktiken partizipierender 6-11jähriger Kinder auf einem Abenteuerspielplatz, der dortigen Kinderkonferenz und bei Spielplatzplanungsprojekten untersucht wird. Theoretische Zugänge sind die Konzepte der ,Agency‘ und der ,Generationalen Ordnung‘ aus der sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung. Zudem werden Machtverhältnisse zwischen den Akteur*innen, insbesondere zwischen Kindern und Erwachsenen in den Blick genommen.
In den Rekonstruktionen der alltäglichen Partizipationspraktiken von Kindern auf einem Abenteuerspielplatz, der Mitwirkung von Kindern beim Partizipationsforum Kinderkonferenz und ihrer Partizipation bei Spielplatzplanungsprojekten werden drei Partizipationspraktiken als für die jeweiligen Settings zentral herausgearbeitet: Praktiken der Selbstbestimmung, Praktiken der anliegenbasierten Mitwirkung und Praktiken, um Ideen zum Ausdruck zu bringen. Dabei wird deutlich, wie bedeutsam für die Partizipationspraktiken der Kinder die beteiligten Erwachsenen und die strukturellen Rahmungen der Partizipationssettings sind.