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Community-based health promotion approaches have proven to be very appealing and effective in rural and under-resourced countries such as Afghanistan. Surprisingly, however, empirical evidence and practical recommendations are lacking for Afghanistan, a country with some of the worst health indicators worldwide (e.g., maternal mortality rate). The purpose of this mixed-method exploratory case study was to identify community-based approaches to health promotion in Afghanistan and the factors that lead organizations and activities to succeed and sustain despite challenging circumstances. The author conducted extensive secondary research, a scoping review, 28 semi-structured oral qual- itative interviews with people working in health projects in Afghanistan, and obtained 22 written responses to a qualitative questionnaire sent to NGOs working in the health sector in Afghanistan as well. After transcribing and analyzing the content, she was able to exhaustively explore the topic by integrating and triangulating multiple perspectives.
First, she presented the findings regarding the prerequisites for and determinants of health in Afghanistan by contrasting qualitative and quantitative data. This comprehensive overview illustrated not only the poor conditions and numerous challenges but also the diversity within the country. Second, she described the findings on the Afghan health system, structured along the components of the WHO Health System Framework. This allows for comprehending the well-planned strategies and comparing them to the actual situation. Third, she identified most (NGO-supported) healthcare providers and conducted a gap analysis of existing activities in 13 areas of health. Fourth, the qualitative findings provided insights into the concept of health, common health practices, community-based healthcare approaches, and success factors for working in Afghanistan. Overall, there are various health activities and approaches to health promotion in Afghanistan. The most successful approaches were those that work in the community, with trained female health workers who are trustworthy, committed, and paid, and who provide curative as well as preventive and promotive services. For working successfully in the Afghan setting, trust, collaboration with leaders, community participation, and training are highly recommended. Nonetheless, all activities took place in a context characterized by insecurity, corruption, poverty, low level of education, and cultural constraints.
The author proposed the concept of “health care plus and beyond” as an approach applicable to all providers. This concept includes taking care of the immediate health need of the person and, at the same time, empowering them to improve their health. In conclusion, there is a great need for health promotion and health education in Afghanistan, which is worth exploring further. This study could not provide a complete picture, but it does pro- vide a very good first-hand understanding of the numerous influencing factors and facets of community-based health promotion, thus providing numerous starting points for further research and practice.
Ausgangspunkt und Anstoß für diese Dissertationsschrift war die Projektleitung des „IES Teacher Training Project“, eines Projektes der Bildungszusammenarbeit von Deutschland und Bangladesch in der methodischen und geographiedidaktischen Hochschullehrerbildung. Im Laufe dieses Projektes ist eine Vielzahl von verschiedenartigen Herausforderungen aufgetreten. Daraus entstand der Bedarf an einer dreijährigen wissenschaftlichen Begleitung, mit der die einzelnen Prozesse im Projektverlauf wissenschaftlich untersucht wurden.
Ausgehend von den konkreten Projekterfahrungen wurden in dieser Untersuchung drängende aktuelle Fragen der globalen Bildungszusammenarbeit in den Blick genommen, die sehr allgemein formuliert folgendermaßen lauten könnten:
• Wie können Projektpartner aus unterschiedlichen Kontexten miteinander inter-agieren?
• Wie muss Wissenstransfer gestaltet werden, um trotz oder gerade aufgrund der Interaktionsbarrieren und Kontextabhängigkeiten eine Innovation von Wissensbeständen hervorzurufen?
• Wie tritt transferiertes Wissen im Zusammenhang mit den beteiligten Kontexten in Erscheinung und unter welchen Bedingungen kann es sogar eine Kontextänderung hervorrufen?
Die vorliegende Dissertationsschrift untersucht diese Fragestellungen und die damit verbundenen sehr komplexen Zusammenhänge gründlich und in der Breite, leitet am Ende aber auch konkrete, unabhängig von dem speziellen Projekt verwertbare Handlungsimpulse für künftige Projekte der Bildungszusammenarbeit ab.
Derzeit besteht eine große Vielfalt von theoretischen Modellen für die Zusammenhänge zwischen Wissen und Raum. Die Diversität der sich darin ausdrückenden verschiedenen Perspektiven hat zuletzt insbesondere durch die Berücksichtigung relationaler Nähe- und Distanzformen nochmals deutlich hinzugewonnen. Der Autor erforscht die Potenziale der Interaktion dieser unterschiedlichen Perspektiven am konkreten und empirisch analysierten Gegenstand. Hierzu werden die theoretischen Weiterentwicklungen zur Governance von Praktikergemeinschaften und die bildungsgeographischen Weiterentwicklungen zu relationalen Nähe- und Distanzformen intensiv miteinander verwoben.
Auf der Grundlage dieser theoretischen Weiterentwicklung widmet sich diese Dissertationsschrift der Frage, in welchem Zusammenhang die erkannten und untersuchten Steuerungsprozesse mit den Formen relationaler Nähe und Distanz stehen. Dies betrifft den ganz konkreten Bereich der Projektgestaltung, indem globale Ungleichheiten der Arbeits- und Aufgabenverteilung analysiert werden, und es spitzt sich in folgenden Fragen noch weiter zu:
• Wie wird innerhalb internationaler Bildungszusammenarbeit Reziprozität prakti-ziert?
• Welches Wissen wird von welchem Akteur mit dem Partner geteilt und vom Gegenüber als nachahmens- und teilenswert erachtet?
• Wie treten Vertrauen und Misstrauen bei der Arbeit über physische Distanz hin-weg in Erscheinung und wie wirken sie sich auf den Wissenstransfer aus?
Zum formalen Aufbau der Darstellung:
Ein Charakteristikum des konkreten Transferprojektes bestand darin, dass die im Verlauf des IES Teacher Training Projects auftretenden Probleme, Chancen und Risiken zu einer rekursiven Durchdringung geführt haben. Dabei kamen bei jedem Rekursionsschritt die bestehenden Theorien an ihre Grenzen, was aber in der Konsequenz zu Querverbindungen zwischen diesen Theorien und zu einer Weiterentwicklung geführt hat.
Dieses rekursive Durchdringen und seine Auswirkungen auf die der Untersuchung zugrunde gelegten Theorien sind der Grund, weshalb dem theoretischen Hintergrund und Forschungsstand (Kap. 3) und dem empirischen Teil dieser Arbeit (Kap. 4) ein einführendes Kapitel (Kap. 2) vorangestellt wird. Dieses Kapitel 2 vermittelt sowohl die Inhalte und Intentionen des untersuchten Projekts als auch die aus der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts resultierenden Leitgedanken.
Auf dieser Grundlage kann der sehr breite theoretische Teil in Kapitel 3 bereits bei der Abhandlung der einzelnen Theorien jeweils mit wenigen Worten auf die Relevanz für die später dargestellte empirische Fragestellung hinweisen. Der zentrale Gegenstand dieses theoretischen Kapitels 3 ist aber die Erläuterung des Forschungsstands entlang der für die Geographie markantesten Perspektiven und Entwicklungslinien. Dabei stehen Wissenskultur (Kap. 3.1), Wissenstransfer (Kap. 3.2) und Wissensmanagement (Kap. 3.3) in einem engen Zusammenhang.
Im empirischen, unmittelbar auf das IES Teacher Training Project bezogenen Kapitel 4 wird das IES Teacher Training Project vielschichtig und projektbegleitend durchdrungen. Diese Analyse exploriert grundlegende Mechanismen in fachbezogenen Partnerschaften von Hochschulen mit „Entwicklungsländern“. Die gewonnenen Einsichten erlauben eine intensive Diskussion, Weiterentwicklung und Verknüpfung des bisherigen Forschungsstands. Sie schließen daher unmittelbar an die eingangs erläuterten Frage- und Forschungsfelder an. Hierzu werden diese Felder in den Unterkapiteln zur Fragestellung (Kap. 4.1) strukturiert und es wird die Methodik, anhand derer sie bearbeitet werden, beschrieben (Kap. 4.2). Die Darstellung der empirischen Erkenntnisse (Kap. 4.3) orientiert sich dann an der chronologischen Projektentwicklung. Dadurch können die gewonnenen Erkenntnisse situativ und handlungspraktisch aufeinander bezogen werden. Hingegen gliedert sich die Diskussion der Ergebnisse in Kapitel 4.4 durch einen jeweils unterschiedlichen Fokus auf die einzelnen Ebenen und Bereiche der Fragestellung und führt die theoretischen Aspekte weiter.
Das abschließende Kapitel 5 mündet dann schließlich in konkrete, allgemein verständliche Handlungsimpulse für künftige Projekte der Bildungszusammenarbeit und führt auch damit weit über das untersuchte Projekt hinaus.
Das Experiment ist eine essentielle Erkenntnisgewinnungsmethode der Naturwissenschaften. Eigenständiges Experimentieren erfordert zahlreiche Kompetenzen und wird als anspruchsvoller Problemlöseprozess betrachtet. Experimentelle Problemlösefähigkeit und damit verbundenes Wissenschaftsverständnis leisten einen wichtigen Beitrag zur naturwissenschaftlichen Grundbildung, sind jedoch bei vielen Lernenden nicht zufriedenstellend ausgeprägt. Fachdidaktische Forschung bemüht sich daher um die Verbesserung schulischer Lehr-Lernprozesse.
Seit Jahrzehnten werden in der naturwissenschaftsdidaktischen Unterrichtsforschung Konzepte zur Förderung experimenteller Kompetenzen entwickelt, implementiert und evaluiert. Dafür müssen Kompetenzmodelle postuliert und empirisch geprüft sowie Messverfahren und Testinstrumente zur Erfassung der Performanz entwickelt, erprobt, validiert und optimiert werden. Zahlreiche Studien bezeugen, wie hochkomplex das Zusammenspiel diverser Voraussetzungen und Faktoren ist, welche die Effektivität von Naturwissenschaftsunterricht zur Förderung experimenteller Problemlösefähigkeit beeinflussen. Diese Einflussgrößen sind auf ganz unterschiedlichen Ebenen verortet: individuelle Lernvoraussetzungen und Verarbeitungsprozesse der Schülerinnen und Schüler; Eigenschaften der Klasse, der Schule und des Soziotops; Unterrichtsmedien; Merkmale der Lehrkraft sowie Aspekte der Unterrichtsprozesse.
Inzwischen liegen zahlreiche Forschungserkenntnisse vor: (a) zur Bedeutung kognitiver, metakognitiver und affektiver Voraussetzungen und deren Entwicklungsverläufe, (b) zur Operationalisierung und Dimensionalität von Kompetenzkonstrukten, (c) zur Wirksamkeit von Treatments für spezielle Kompetenzen und (d) zur Bedeutung des moderaten Konstruktivismus für die Gestaltung erfolgreicher Lernumgebungen. Empirisch wurde hingegen u. a. kaum untersucht, (a) welche Chancen und Herausforderungen für die Förderung domänenübergreifender und -spezifischer experimenteller Kompetenzen mit der komplexen Domäne Ökologie verbunden sind, (b) wie sich anspruchsvolle Lernkontexte im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung in dieser Domäne in der Orientierungsstufe auf verschiedene Zielkriterien auswirken, (c) ob Schulbücher und Lehrerhandreichungen die Kompetenzförderung gut unterstützen und (d) ob systemisches Denken für das Verständnis für externe Validität ökologischer Experimente vorteilhaft sein könnte; des Weiteren wurde (e) der Großteil von Interventionsstudien in Stichproben aus besonders leistungsstarken Versuchspersonen durchgeführt, was deren Übertragbarkeit auf Lernende mit anderen kognitiven Voraussetzungen relativiert.
In dieser Arbeit werden die Befunde einer quasiexperimentellen Interventionsstudie zur Förderung experimenteller Problemlösefähigkeit im Kontext ökologischer Bildung mit mehreren Experimentalgruppen in der 6. Klassenstufe an Realschulen in Baden-Württemberg sowie einer Analyse von Schulbüchern und Lehrerhandreichungen zum Fächerverbund „Naturwissenschaftliches Arbeiten“ der Orientierungsstufe in der aktuellen naturwissenschaftsdidaktischen Forschung verortet und in diesem Rahmen diskutiert.
Die zentralen Erträge der in den Einzelbeiträgen vorgestellten eigenen Studien um-fassen mehrere Erkenntnisse: dass (a) domänenübergreifende experimentelle Kompetenzen in den teilnehmenden Realschulklassen auch in einem anspruchsvollen Lernkontext bereits in der 6. Klassenstufe gefördert werden können, jedoch nur mit kleinem Effekt; (b) das domänennahe Verständnis für Kriterien der externen Validität trotz anschaulicher Beispiele und expliziter Reflexion nicht gefördert wurde, es aber Anhaltspunkte gibt, dass systemisches
Denken das Verständnis besser steigern könnte; (c) sich die Domäne „Ökologie“ zur Einführung grundlegender domänenübergreifender experimenteller Kompetenzen angesichts ihrer Komplexität und des für die Suche im Hypothesen- und Experimentraum, die Interpretation der Befunde und die Beurteilung von Validitätskriterien erforderlichen enormen Domänenwissens in der Orientierungsstufe nicht eignet; (d) Domänenwissen die Suche im Hypothesenraum begünstigt, jedoch für die untersuchten anderen, domänenübergreifenden experimentellen Kompetenzen ohne Belang ist; (e) Schulbücher und Lehrerhandreichungen für die Orientierungsstufe (Bildungsplan 2004) wenig Angebote und Impulse für eigenständiges Experimentieren sowie kaum inhaltliche und didaktisch-methodische Informationen zum Aufbau experimenteller Kompetenzen enthalten.
Als Perspektiven bzw. Implikationen für die Schulpraxis lassen sich aus den eigenen Forschungsarbeiten u. a. ableiten: (a) Gestaltung von Spiralcurricula zur kumulativen Förderung domänenübergreifender und domänenspezifischer experimenteller Kompetenzen; (b) Erarbeitung und Beurteilung von Validitätskriterien sowie Weiterentwicklung des Naturwissenschaftsverständnisses anhand der Domäne Ökologie in höheren Klassenstufen; (c) Schwerpunktsetzung auf der Ebene der Zielkriterien des Unterrichts, intensive Einübung jeder Kompetenz; (d) Reduktion der kognitiven Belastung aus eher nebensächlichen Treatmenteigenschaften, die z. T. kontextbedingt sind; (e) Gestaltung bzw. Auswahl von Schulbüchern und Lehrerhandreichungen mit ausführlichen, möglichst aktuellen didaktisch-methodischen Hinweisen, Informationen zur experimentellen Methode, wissenschaftsmethodischen Fähigkeiten und Strategien sowie Lerngelegenheiten für hands- und minds-on-Schülerexperimente.
Desiderate für die künftige naturwissenschaftsdidaktische Forschung betreffen u. a.
(a) die Optimierung des Designs der Interventionsstudie für differenziertere Analysen von
Gelingensbedingungen der Förderung experimenteller Problemlösefähigkeit, (b) die Weiterentwicklung von Tests sowie (c) die Untersuchung der neuen Generation von Schulbüchern und Lehrerhandreichungen: hinsichtlich Hinweisen, Lernangeboten und spiralcurricularer
Konzeption.
Schlüsselwörter: Experiment, Schülerexperiment, systemisches Denken, Kompetenzförderung, Cognitive Apprenticeship, Domäne, Ökologie, Lernkontext, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Interventionsstudie, Validität, Spiralcurriculum, Schulbuchanalyse.
Im Sommersemester 2016 führte die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Freiburg online eine Vollbefragung ihrer aktiven Nutzerinnen und Nutzer durch. Gegenstand der Erhebung war die Zufriedenheit mit den Angeboten und Dienstleistungen der Bibliothek. Der vorliegende Bericht fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und stellt erste Konsequenzen vor.
Im Sommersemester 2016 führte die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Freiburg online eine Vollbefragung ihrer aktiven Nutzerinnen und Nutzer durch. Gegenstand der Erhebung war die Zufriedenheit mit den Angeboten und Dienstleistungen der Bibliothek. Im vorliegenden Datenbericht sind die Antworten auf alle Fragen quantitativ ausgewertet und grafisch aufbereitet. Der Datenbericht enthält zudem die inhaltlich geclusterten Freitextantworten auf die offenen Fragen. Aus Datenschutzgründen sind die Ergebnisse und Antworten teils anonymisiert.
Lehrwerke und digitale Lernmedien für den Unterricht weisen eine große Anzahl von Text-Bild-Kombinationen auf. Begründet wird dies für faktuale Texte u.a. mit empirischen Forschungsergebnissen und anerkannten Theorien, die belegen, dass sprachliche Informationen aus Texten mithilfe von textbegleitenden Bildern besser verarbeitet und erinnert werden können. Aber auch literarische Erzähltexte, wie beispielsweise Fabeln und Märchen, werden in Lernmaterialien häufig mit Bildern verbunden. Eine Sichtung von Lehrwerken des Faches Deutsch zeigt, dass diese Bilder hierbei überwiegend einen illustrativen Charakter aufweisen und eine dekorative Funktion übernehmen. Es scheint, als würden Bilder in Deutschlehrwerken vor allem verwendet, um Texte und Bücher ästhetisch ansprechend zu gestalten und so die Motivation der jungen Leser_innen zu steigern. Ob dies gelingt und wie Schüler_innen der vierten bis sechsten Klassenstufe diese erzähltextbezogenen Bilder im Allgemeinen bewerten, wurde in einer Interviewstudie erfasst. Diese war Bestandteil eines Mixed-Method-Designs, welches außerdem auch eine quantitative Studie integrierte, in der die Wirkung erzähltextbezogener Bilder auf das Textverständnis und die Lesemotivation untersucht wurden.
Digitale Medien nehmen nicht nur in der Schule sondern auch an Hochschulen und in der Weiterbildung einen immer höheren Stellenwert ein, wenn es um die Unterstützung von Lernprozessen geht. Allerdings zeigt sich in Modellprojekten in der wissenschaftlichen Weiterbildung häufig ein Spannungsfeld zwischen inhaltlicher und mediendidaktischer Aufbereitung der Lernmaterialien in onlinebasierten Lernumgebungen. Ausgangspunkt dieser Arbeit bildeten die Rückmeldungen von Teilnehmenden des Weiterbildungsprogramms „Energiesystemtechnik“ des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE bezüglich des selbstregulierten Lernens in der Online-Phase mit den auf der Lernplattform ILIAS bereitgestellten Lernmaterialien (E-Lectures). Im Sinne eines lernerzentrierten Ansatzes verfolgt die Arbeit die Fragestellung, wie welche Lernstrategien für das Online-Lernen in der wissenschaftlichen Weiterbildung eingesetzt werden können, um den selbständigen Wissenserwerbsprozess (d.h. die Selektion, Organisation oder Integration von Informationen) bei erwachsenen Lernenden in multimedialen Lernumgebungen zu unterstützen. Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines Lernstrategiekonzepts zur Aktivierung von Lernstrategien bei erwachsenen Lernenden für das Blended-Learning-Programm „Energiesystemtechnik“ auf Basis kognitionspsychologischer Theorien und Modelle sowie empirischen Forschungsergebnissen zu den drei Themenkomplexen 'Lernen Erwachsener', 'Online-Lernen' und 'Wissenschaftliche Weiterbildung'. In einem empirischen Teil wird das Konzept exemplarisch umgesetzt und evaluiert.
Ausgehend von Konzepten aus Psychologie (z.B. Hofer & Pintrich, 1997, Stahl, 2011) und Naturwissenschaftsdidaktik (Nature of Science, z.B. Lederman, 2007) wurde Wissenschaftsverständnis in Physik in Form einer Heuristik modelliert, die die Forschungsperspektiven zu epistemischen Überzeugungen/Urteilen und Nature of Science aufeinander bezieht. Das Modell bildete die Grundlage für die Entwicklung eines Erhebungsinstruments, das sowohl geschlossene als auch offene Aufgaben- und Itemformate beinhaltet.
In einer Vorstudie wurde das Instrument eingesetzt, um das Wissenschaftsverständnis von Studierenden, Referendaren und Lehrer/innen unterschiedlicher Schularten und Fächer (N = 211) zu erheben. Bei der Analyse der Ergebnisse interessierte, welche Bedeutung kontextualisiertes Inhaltswissen für das Wissenschaftsverständnis hat und wie verschiedene kognitive Ressourcen bei Laien und Experten jeweils interagieren, wenn in der Disziplin Physik epistemische Urteile gebildet werden.
Ziel der Hauptstudie war die Untersuchung des Veränderungspotentials von disziplinspezifischem Wissenschaftsverständnis anhand des didaktischen Konzepts „Learning by Design“, welches Lernprozesse durch aktive Medienproduktion initiiert.
Lehramtsstudierende (N=41) erstellten in zwei verschiedenen Seminaren einen Hypertext, der unter anderem kontroverse und soziokulturelle Aspekte enthält und das Wissenschaftsverständnis der Studierenden herausforderte.
Auswertungen zeigen u.a. signifikante Unterschiede auf pre-post-Interventions-Skalen, welche epistemische Urteile und Ansichten zur Natur der Naturwissenschaften messen.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, wesentliche Bedeutungsebenen des historischen Phänomens 'Stadtbefestigung' abstrahierend abzuleiten und anhand eines zeitlich umgrenzten historischen Ereignisses (der Belagerung Freiburgs im Jahre 1713) die gewonnenen Bedeutungen konkretisierend darzustellen. Schließlich werden die Ergebnisse der Analysen mit einem Konzept des historischen Lernens vor Ort verbunden, um mittels des Entwurfs einer interaktiven historischen Stadterkundung, bei der verschiedene Überreste der Freiburger Stadtbefestigung regionale sowie thematische Orientierungspunkte bilden, auf spielerische, die natürliche Neugier der Lernenden anregende Weise ein Annähern an die geschichtliche Bedingtheit der eigenen Lebenswelt zu fördern und historisches Lernen sowie Denken zu unterstützen.
Abstract der Dissertation von Thomas Rajh –
Domänenspezifik und Interdisziplinarität
THEORETISCHER HINTERGRUND
Das didaktische Konzept interdisziplinären Lehrens und Lernens in der Schule ist in baden-württembergischen Bildungsplänen des Jahres 2004 durch die Implementierung von Fächerverbünden strukturell umgesetzt worden. Gleichwohl hat sich fachdidaktische Forschung bisher erst wenig mit der Frage nach interdisziplinären didaktischen Modellen beschäftigt. In der Wissenschaftstheorie wurden Möglichkeiten und Grenzen von Interdisziplinarität hingegen intensiv diskutiert. Aus diesem Diskurs resultierende Erkenntnisse können für die Fachdidaktik wichtige Impulse zur Reflexion der Möglichkeiten und Grenzen lehr-lernbezogener Interdisziplinarität setzen. In dieser Synthese zeigt sich der Ansatz der vorliegenden Studie. Eine einschlägige Analyse fachdidaktischer Fragen wird am Beispiel Technischer Bildung durchgeführt, denn in unterschiedlichen curricularen MINT-Konzepten begegnen sich in einem Spannungsfeld finales und kausales Erkenntnisinteresse von Technik bzw. Naturwissenschaft(en) in ihrer jeweils domänenspezifischen Entfaltung.
FRAGESTELLUNG
Vor dem Hintergrund der Prämisse eines auch für die Bildungswissenschaften angenommenen Primats der Didaktik – also der Ziel- und Inhaltsfrage vor der Methodik – stellen sich Fragen nach Implikationen interdisziplinärer Ansätze in der fachdidaktischen Forschung:
Verändert sich die Funktion von Interdisziplinarität, wenn nicht die Messung schulischer Wirksamkeit, sondern die Bestimmung von Inhalten und daraus sich ableitender Bildungsziele Gegenstand der fachdidaktischen Forschung ist? Was sind die wissenschaftstheoretischen und lernpsychologischen Bedingungen von Interdisziplinarität in der Fachdidaktik? Unterscheiden sich empirische und nicht-empirische Forschungsgegenstände bzgl. der durch sie indizierten methodologischen Forschungsansätze? Kann Disziplinarität zugleich gestärkt und damit Interdisziplinarität praktiziert werden? Unterscheiden sich Forschungsparadigmata kultur- und gesellschaftswissenschaftlich orientierter von jenen naturwissenschaftlicher Fachdidaktiken? In welcher Relation stehen Fachdidaktik als „Fachunterrichtswissenschaft“ und Fachwissenschaft?
METHODEN
Die vorliegende Untersuchung ist analytisch-theoriebildend ausgerichtet, strebt nach fachdidaktischen und allgemeindidaktischen Erkenntnissen. Sie versteht sich als pädagogische Grundlagenforschung, die einen Kontext zwischen pädagogikbezogener, interdisziplinärer Wissenschaftstheorie und der Methodologie fachdidaktischer Forschung herstellt. Bereits vorliegende empirische Daten aus dem Bereich erziehungswissenschaftlicher Forschung werden dazu herangezogen. Am Beispiel der Technikdidaktik werden Fragen und Probleme von Domänenspezifik und Interdisziplinarität analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden nach der fachbezogenen Analyse auf die Ebene der Allgemeinen Didaktik übertragen und so für die Konzeption interdisziplinärer didaktischer Modelle in allen Fachdidaktiken zugänglich gemacht.
ERGEBNISSE
Herausgearbeitet werden wissenschaftstheoretische und fachdidaktische Bedingungen interdisziplinärer Forschung in der Fachdidaktik. Am Beispiel der Didaktik Technischer Bildung wird aufgezeigt, wie sich disziplinäre fachdidaktische Forschungsansätze und didaktische Modelle im Spannungsfeld zwischen fachlicher und interdisziplinärer Perspektive begegnen können. Das Gelingen von Interdisziplinarität in der Didaktik hat zahlreiche Bedingungen.
Modelle fächerverbindender Technischer Bildung können nun mit dem vorgelegten Analyseinstrument systematisch kategorisiert und hinsichtlich ihres didaktischen Nutzwertes überprüft und bewertet werden.
Die zentrale Bedeutung dieser Studie liegt darin, dass mit ihr zwei grundlegende Modelle didaktischer Interdisziplinarität definiert worden sind. Diese Modelle sind wissenschaftstheoretisch, erkenntnistheoretisch, kognitionspsychologisch und didaktisch begründet.
Mit den von ihr bereitgestellten Kriterien kann also überprüft werden, um welche Kategorie didaktischer Interdisziplinarität es sich bei ausgewählten Fächerverbünden der Schule handelt und wie ihr didaktischer Nutzen zu werten ist. Ansätze schulischer Interdisziplinarität können damit bei Bedarf didaktisch plausibel konzipiert werden.
In der vorliegenden Arbeit werden die Auswirkungen der Anwendung des Sprachhandlungsmodels „Gewaltfreie Kommunikation“ durch Lehrende an Schulen beleuchtet. Die Untersuchung hat das Ziel, Hypothesen über diese Auswirkungen zu entwickeln, die Vorgehensweise ist demgemäß induktiver Art. Hierfür werden in einem qualitativen Design in Anlehnung an die Grounded Theory vier Personen in Leitfaden-Interviews befragt. Die Daten werden durch eine offene Kodierung ausgewertet, die Ergebnisse in einer axialen Kodierung verdichtet. Eine Auseinandersetzung mit den Inhalten der GFK und deren Integration in die pädagogische Praxis von Lehrenden an Schulen hat, den Ergebnissen der Untersuchung zufolge die Auswirkung, dass Lehrende in veränderter Weise mit Konflikten und Normüberschreitungen umgehen. Durch eine nicht negativ wertende Interpretation des Verhaltens der Lernenden machen diese Erfahrungen der Anerkennung. Ein Vertrauenszuwachs in die nicht beschämend, sondern anerkennend handelnde Lehrperson wird stark vermutet. Außerdem sind Veränderungen auf schulkultureller Ebene und im Bereich des Befindens der Lehrenden bemerkbar.
Diese empirische Abschlussarbeit erörtert mit Hilfe von Experteninterviews, welche Rolle der Sozialraum in der aktuellen Praxis inklusiver Kindertagesstätten für den Aufbau inklusiver Netzwerke spielt. Dabei werden neben der Darstellung der aktuellen Praxis von inklusiven Kindertageseinrichtungen mögliche Gelingensfaktoren für den Netzwerkaufbau aufgedeckt und gezeigt, ob und inwiefern sozialraumorientierte inklusive Netzwerkarbeit den Akteurinnen und Akteuren zu Gute kommt.
Inklusion
(2017)
Im Sommersemester 2016 wurde an der Pädagogischen Hochschule Freiburg ein Projektseminar „The same procedure as last year? – Filmdidaktik DaF trifft Theaterpädagogik“ angeboten. Im Rahmen des Seminars wurde der Sketch „Dinner for One“ (Regie: Heinz Dunkhase; Produktionsland: Deutschland 1963) analysiert und für den DaF-Unterricht aus theaterpädagogischer Sicht didaktisiert. Die Seminarergebnisse werden im vorliegenden Filmheft vorgestellt. Die Erprobung der ausgewählten Aufgaben erfolgte an der Pädagogischen Hochschule Freiburg (Dezember 2016).