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Abstract
An Schulen ist die Erste-Hilfe-Kompetenz von Lehrkräften von besonderer Bedeutung, da dort bei Eintritt eines Notfalls in der Regel kein medizinisches Fachpersonal vor Ort ist, um die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen zeitnah durchzuführen. Daher sind qualifizierte Laienhelfer unverzichtbar, denn bei schweren Notfällen entscheiden oft die ersten Minuten über Leben oder Tod. Da Eltern ihre Kinder in der Schule der Aufsicht und Verantwortung der Lehrpersonen übergeben, müssen sie sich darauf verlassen können, dass diese einerseits präventiv Unfällen vorbeugen und anderseits in Notfallsituationen adäquat reagieren können. Aus diesem Grund wird in der vorliegenden Arbeit der aktuelle Kenntnisstand von Lehrkräften im Bereich der Erste-Hilfe empirisch untersucht, um festzustellen, ob diese bestmöglich auf eine bedarfsgerechte Hilfeleistung vorbereitet sind, um im Ernstfall entsprechend reagieren können.
Auf Basis eines hypothesengenerierenden Interviews mit einer langjährig erfahrenen Lehrkraft wurde ein Fragebogen konzipiert, um die aus dem Gespräch abgeleiteten Schlussfolgerungen sowie das vorhandene Wissen in Erster Hilfe empirisch zu überprüfen. Dieser wurde sowohl an Lehrpersonen mit Berufserfahrung als auch an Lehramtsstudierende verteilt. Quantitativ und qualitativ ausgewertet werden konnten die Antworten von 100 Lehrkräften und 72 Studierenden.
Die Ergebnisse dieser empirischen Untersuchung legen die Vermutung nahe, dass im Bereich der Ersten-Hilfe-Kompetenzen in beiden Gruppen erhebliche Mängel bestehen, so dass viele in Notfällen den Schülerinnen und Schülern keine adäquate Erste-Hilfe-Versorgung zukommen lassen könnten. Insofern sollten die Ergebnisse dieser Arbeit zum Anlass genommen werden, sowohl jetzige als auch zukünftige Lehrkräfte besser auf diesen auch in der Schule wichtigen Bereich vorzubereiten.
Wenn das Thema mit nach Hause kommt: Eine qualitative Erhebung mit dem inneren Team bei Coaches
(2022)
Helfende Systeme wie Coaching werden zur Bewältigung der komplexen Lebensrealität der Informations- und Multioptionsgesellschaft immer mehr zum Normalfall. Gleichzeitig sind die Herausforderungen, mit denen sich die Helfenden konfrontiert sehen, noch weitestgehend unerforscht. Diese Forschungslücke sucht die vorliegende Studie zu schließen. Um den individuellen Umgang der vier befragten Coaches im Angesicht solcher Herausforderungen sichtbar zu machen, wurden im Rahmen der Studie problemzentrierte Interviews durchgeführt. Im Kontext dieser Interviews wurden anhand des Modells des inneren Teams die intrapersonalen Dynamiken der Coaches in den als herausfordernd erlebten Situationen reflexiv erarbeitet. Die erhobenen Daten wurden anschließend mittels der dokumentarischen Methode mit dem Ziel einer konkreten Typenbildung expliziert. Anhand dieses forschungspraktischen Vorgehens konnte gezeigt werden, dass Coaches sich mit zwei grundsätzlich verschiedenen Typen von Herausforderungen konfrontiert sehen. Auf der einen Seite entstand durch ein hohes Maß an Empathie bei den Coaches eine übermäßige Nähe. Auf der anderen Seite kam es durch Wertekonflikte mit den Themen der Klient*innen zu einer Ablehnungshaltung, die zu einer kontraproduktiven Distanz in der Arbeitsbeziehung führte. Entsprechend dieser unterschiedlichen Typen von Herausforderungen kam es bei den befragten Coaches zu intrapersonalen Dynamiken, die ihnen eine konstruktive Prozessgestaltung erschwerten. Innerhalb der inneren Teams der Coaches waren vier verschiedene Typen von Anteilen erkennbar: Professionelle Anteile, empathische Anteile, Grenzwächter*innen und hilfsbereite Anteile. Es resultierte ein innerer Zwiespalt zwischen dem professionellen Anspruch an das eigene Handeln und dem Schutz der eigenen Bedürfnisse und Ressourcen, die im Angesicht der erlebten Herausforderungen bedroht waren.
Die Basis eines effizienten Unternehmens liefern zufriedene Mitarbeitende. Aufgrund von derzeitigen Megatrends, wie beispielsweise dem demografischen Wandel oder Fachkräftemangel, sollten sich Unternehmen zeitnah an die Bedürfnisse einzelner Generationen anpassen. Die Angehörigen der Generation Z stehen allmählich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung und könnten dabei helfen, diese aktuellen personalen Herausforderungen zu bewältigen.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, welche Faktoren einen Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit der Generation Z haben. Ziel war es, allgemeine Handlungsempfehlungen für Unternehmen zu formulieren. Den Ausgangspunkt der Studie liefern dabei theoretische Grundlagen zum Thema Arbeitszufriedenheit und Generation Z.
Insgesamt sind 256 Teilnehmende der Generation Z über einen Online-Bogen befragt worden. Im Anschluss wurden die Daten mit Hilfe deskriptiver und inferenzstatistischer Verfahren ausgewertet. Dabei stellte sich heraus, dass sechs von acht der zuvor aufgestellten Hypothesen bestätigt werden konnten. Neben dem empirisch starken Zusammenhang zwischen der allgemeinen Arbeitszufriedenheit der Generation Z und dem Arbeitsinhalt konnten auch Zusammenhänge zwischen der allgemeinen Arbeitszufriedenheit und der Selbständigkeit und dem sozialen Klima, dem Kommunikationsverhalten von Führungskräften, der Work-Life-Balance und den Entwicklungsmöglichkeiten festgestellt werden. Außerdem hat die angestrebte Berufsbranche der Erhebungsteilnehmenden einen Einfluss auf deren Gehaltserwartungen. Darüber hinaus stellten sich der Arbeitsinhalt, die geschlechterunabhängige Karrieremotivation, die Work-Life-Balance, die Nutzung digitaler Medien sowie die zeitlichen Freiräume als die größten Einflussfaktoren auf die allgemeine Arbeitszufriedenheit der Generation Z heraus.
Die Arbeit liefert durch die anschließende Interpretation und Diskussion der Ergebnisse und die Generierung von Handlungsempfehlungen einen entscheidenden Beitrag für die erwachsenenbildnerische Praxis, da die Personal- und Organisationsentwicklung zu ihren klassischen Berufsfeldern zählt. Außerdem zielt Erwachsenen-/Weiterbildung darauf ab, lebenslange Lernprozesse bei Menschen und auch innerhalb von Organisationen zu unterstützen. Auf Grund der Ergebnisse der Arbeit wird essenzielles Wissen bereitgestellt, welches einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Unternehmen leisten kann.
Community-based health promotion approaches have proven to be very appealing and effective in rural and under-resourced countries such as Afghanistan. Surprisingly, however, empirical evidence and practical recommendations are lacking for Afghanistan, a country with some of the worst health indicators worldwide (e.g., maternal mortality rate). The purpose of this mixed-method exploratory case study was to identify community-based approaches to health promotion in Afghanistan and the factors that lead organizations and activities to succeed and sustain despite challenging circumstances. The author conducted extensive secondary research, a scoping review, 28 semi-structured oral qual- itative interviews with people working in health projects in Afghanistan, and obtained 22 written responses to a qualitative questionnaire sent to NGOs working in the health sector in Afghanistan as well. After transcribing and analyzing the content, she was able to exhaustively explore the topic by integrating and triangulating multiple perspectives.
First, she presented the findings regarding the prerequisites for and determinants of health in Afghanistan by contrasting qualitative and quantitative data. This comprehensive overview illustrated not only the poor conditions and numerous challenges but also the diversity within the country. Second, she described the findings on the Afghan health system, structured along the components of the WHO Health System Framework. This allows for comprehending the well-planned strategies and comparing them to the actual situation. Third, she identified most (NGO-supported) healthcare providers and conducted a gap analysis of existing activities in 13 areas of health. Fourth, the qualitative findings provided insights into the concept of health, common health practices, community-based healthcare approaches, and success factors for working in Afghanistan. Overall, there are various health activities and approaches to health promotion in Afghanistan. The most successful approaches were those that work in the community, with trained female health workers who are trustworthy, committed, and paid, and who provide curative as well as preventive and promotive services. For working successfully in the Afghan setting, trust, collaboration with leaders, community participation, and training are highly recommended. Nonetheless, all activities took place in a context characterized by insecurity, corruption, poverty, low level of education, and cultural constraints.
The author proposed the concept of “health care plus and beyond” as an approach applicable to all providers. This concept includes taking care of the immediate health need of the person and, at the same time, empowering them to improve their health. In conclusion, there is a great need for health promotion and health education in Afghanistan, which is worth exploring further. This study could not provide a complete picture, but it does pro- vide a very good first-hand understanding of the numerous influencing factors and facets of community-based health promotion, thus providing numerous starting points for further research and practice.
Zusammenfassung
Im Zuge der Digitalisierung sind deutschsprachige KZ-Gedenkstätten zunehmend in den Sozialen Medien präsent. Vor dem Hintergrund des historisch-politischen Bildungsauftrages von KZ-Gedenkstätten ist es von Interesse zu klären, wie die Präsenz in den Sozialen Medien für diesen genutzt wird oder werden kann. Hierbei fokussiert die vorliegende Arbeit auf die Perspektive der Mitarbeitenden aus KZ-Gedenkstätten.
Das Ziel der Forschungsarbeit liegt demzufolge in der Beantwortung der Frage, wie Mitarbeitende aus KZ-Gedenkstätten die Präsenz ihrer Einrichtung in den Sozialen Medien in Bezug auf Bildungsarbeit verhandeln. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden teilstandardisierte Leitfadeninterviews mit Mitarbeitenden aus deutschsprachigen KZ-Gedenkstätten geführt. Die Interviews wurden mithilfe einer Kombination der konstruktivistischen Grounded-Theory und der dokumentarischen Methode ausgewertet. Aus dem daraus entstandenen Theoriemodell wird ersichtlich, dass die Zuordnung der Sozialen Medien zur Bildungsarbeit zentral von den vorhandenen Ressourcen und der Verhandlung der Potenziale und Grenzen, die für die Nutzung gesehen werden, abhängt. Die diversen Standpunkte der Befragten, ob und wie die Sozialen Medien für Bildungsarbeit genutzt werden, zeigen, dass sich das Themenfeld des Einsatzes der Sozialen Medien in Bezug zur digitalen Bildungsarbeit in KZ-Gedenkstätten aktuell noch aktiv in einem Verhandlungsprozess befindet.
Die vorliegende Studie ist sowohl als reflexiver Einblick des Status Quo für Akteur*innen in der Praxis von Interesse als auch für den weiteren erziehungswissenschaftlichen Diskurs bezüglich der Möglichkeiten von digitaler Bildungsarbeit in den Sozialen Medien.
Schlüsselwörter: Gedenkstättenpädagogik; Soziale Medien; digitale Bildungsarbeit; historisch-politische Bildung; KZ-Gedenkstätten; Digitalisierung; Grounded-Theory-Methodologie; Dokumentarische Methode
Racial Profiling. Eine qualitative Analyse von Erfahrungen und Sichtweisen von Polizist_innen
(2021)
Anknüpfend an die medial verbreitete Debatte über Racial Profiling des Jahres 2020, beschäftigt sich diese Arbeit mit der Frage nach der subjektiven Wahrnehmung von Polizist_innen auf Racial Profiling. Ausgangspunkt ist das theoretisch hergeleitete Verständnis von Racial Profiling als Form institutioneller Diskriminierung der Polizei. Rassistische Diskriminierung durch die Polizei wird angesichts der Tatsache, dass diese als staatliches Organ eines freiheitlichen auf Menschenrechten basierenden Rechtsstaats agiert, als eine besonders schwerwiegende Form von Diskriminierung verstanden. Als solche ist Racial Profiling zudem durch die Grund- und Menschenrechte verboten. Vor dem Hintergrund dieses Verständnisses, dem aktuellen Stand der Forschung zu Racial Profiling sowie Bezügen zur Polizeikultur und Cop Culture wurde daher eine Untersuchung der Fragestellung vorgenommen. Diese umfasste die Durchführung von Interviews mit Polizeibeamt_innen und eine daran anschließende Analyse derselben mit der Dokumentarischen Methode. Durch eine Rekonstruktion subjektiver Perspektiven wurden Erkenntnisgewinne über die Ausprägung des Spannungsfeldes polizeilicher Arbeit, persönliche Einordnungen und Anknüpfungspunkte für eine produktive Bearbeitung der menschenrechtswidrigen Praxis gewonnen.
Die Erkenntnisse, die aus der Analyse von Interviews mit Polizist_innen gezogen werden konnten, zeigen vor allem eines: Die Wahrnehmungen, Sichtweisen und Erfahrungen der Beamt_innen zum Thema sind so divers, komplex und von Spannungen geprägt, wie es die gesamte Debatte ist. Zwar erkennen alle interviewten Personen die Existenz der Praxis in polizeilichen Tätigkeitsfeldern an, ihre Sichtweisen variieren jedoch. Die Varianzen reichen von differenzierten Betrachtungen der Rahmenbedingungen, welche Racial Profiling bedingen, bis hin zu einem derart ausgeprägtem Fokus auf die eigene Vulnerabilität, dass dieser, gepaart mit dem Verständnis der Polizei als Familie, zu einer faktischen Forderung der Aufhebung der demokratischen Gewaltenteilung führt.
Die vorliegende Arbeit untersucht, welche Arten von Interaktion es neben der gängigen verbal-kognitiven Interaktion geben kann. In der heutigen Gesellschaft sind Vernunft und Sprache ausschlaggebend für Kommunikation und Identität. Nonverbale Interaktionen, die gesellschaftlich anerkannt sind, finden sich vorwiegend in der Kunst, im Theater und der Musik.
„Cogito ergo sum“ – Ich denke also bin ich, der Grundsatz des französischen Philosophen René Descartes, prägt nicht nur den wissenschaftlichen Diskurs, sondern auch die gesellschaftliche Sichtweise auf Bewusstsein und Identität.
Doch wie verhalten wir uns, wenn es nicht mehr möglich ist, verbal-kognitiv zu interagieren und zu kommunizieren? Und wie fühlt es sich an, mit anderen Mitteln zu interagieren?
Diese Arbeit greift die tiefen beziehungsphilosophischen Grundgedanken Martin Bubers und Hartmut Rosas weitreichendes Resonanz-Konzept auf und möchte Erfahrungsräume abseits der verbal-kognitiven Interaktion verstehen. Dies wird anhand der Interaktionen mit Demenz- und Palliativpatient*innen untersucht, die häufig nicht auf kognitiv gesteuerte Interaktionen zurückgreifen können. So stehen wir oft mit einem Gefühl der Hilflosigkeit dem Leiden Sterbender gegenüber; dem Gefühl, nichts mehr tun zu können, nicht zu wissen, wie wir uns verhalten sollen, wenn wir am Bett des Sterbenden sitzen. Hört er/sie mich noch? Was braucht er/sie gerade? Darf ich ihn/sie berühren? Hat er/sie Schmerzen? …?
Mithilfe von qualitativen Interviews werden das Erleben und die Interaktionsstrategien von Pflegekräften untersucht, um Antworten auf diese Fragen zu finden und ungewohnte und unkonventionelle Kommunikations- und Interaktionsarten sowie erlebte Interaktionsqualitäten kennenzulernen – und um das Besondere zu fassen, das in der zwischenmenschlichen Interaktion geschehen kann, wenn die Sprache versagt und andere Wege gefunden werden, miteinander in Verbindung zu treten. Methodologisch und methodisch wird auf die Grounded Theory zurückgegriffen.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Verschränkungen von patriarchalen und rassistischen Ungleichheitsverhältnissen und dessen Auswirkungen auf der Professionsebene der Sozialen Arbeit. Die Arbeit zeichnet nach, inwiefern die Soziale Arbeit sich als ein feminisierter white space herausbildet. Es werden die Perspektiven und Erfahrungshorizonte jener Frauen* in den Blick genommen, die als professionelle Sozialarbeiterinnen* selbst Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen machen. Besonders im Fokus stehen dabei (widerständige) Umgangsweisen von Schwarzen Pädagoginnen und Pädagoginnen of Color.
Racial Profiling. Eine qualitative Analyse von Erfahrungen und Sichtweisen von Polizist_innen
(2021)
Anknüpfend an die medial verbreitete Debatte über Racial Profiling des Jahres 2020, beschäftigt sich diese Arbeit mit der Frage nach der subjektiven Wahrnehmung von Polizist_innen auf Racial Profiling. Ausgangspunkt ist das theoretisch hergeleitete Verständnis von Racial Profiling als Form institutioneller Diskriminierung der Polizei. Rassistische Diskriminierung durch die Polizei wird angesichts der Tatsache, dass diese als staatliches Organ eines freiheitlichen auf Menschenrechten basierenden Rechtsstaats agiert, als eine besonders schwerwiegende Form von Diskriminierung verstanden. Als solche ist Racial Profiling zudem durch die Grund- und Menschenrechte verboten. Vor dem Hintergrund dieses Verständnisses, dem aktuellen Stand der Forschung zu Racial Profiling sowie Bezügen zur Polizeikultur und Cop Culture wurde daher eine Untersuchung der Fragestellung vorgenommen. Diese umfasste die Durchführung von Interviews mit Polizeibeamt_innen und eine daran anschließende Analyse derselben mit der Dokumentarischen Methode. Durch eine Rekonstruktion subjektiver Perspektiven wurden Erkenntnisgewinne über die Ausprägung des Spannungsfeldes polizeilicher Arbeit, persönliche Einordnungen und Anknüpfungspunkte für eine produktive Bearbeitung der menschenrechtswidrigen Praxis gewonnen.
Die Erkenntnisse, die aus der Analyse von Interviews mit Polizist_innen gezogen werden konnten, zeigen vor allem eines: Die Wahrnehmungen, Sichtweisen und Erfahrungen der Beamt_innen zum Thema sind so divers, komplex und von Spannungen geprägt, wie es die gesamte Debatte ist. Zwar erkennen alle interviewten Personen die Existenz der Praxis in polizeilichen Tätigkeitsfeldern an, ihre Sichtweisen variieren jedoch. Die Varianzen reichen von differenzierten Betrachtungen der Rahmenbedingungen, welche Racial Profiling bedingen, bis hin zu einem derart ausgeprägtem Fokus auf die eigene Vulnerabilität, dass dieser, gepaart mit dem Verständnis der Polizei als Familie, zu einer faktischen Forderung der Aufhebung der demokratischen Gewaltenteilung führt.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, welchen Einfluss unterschiedliche Faktoren auf die Prokrastination von Studierenden haben. Von Interesse war der Einfluss von Persönlichkeitsfaktoren, dynamischen Zuständen, soziodemografischen Merkmalen, situativen Elementen und Empfindungen von Prüfungsautonomie. Dazu wurde eine Online-Umfrage mit 374 Studierenden aus Deutschland durchgeführt. Die Auswertung der Daten erfolgte durch Korrelationen, Regressionen und Mittelwertsvergleiche. Aus der Analyse haben sich Hinweise dazu ergeben, dass Prokrastination im Studium besonders durch Faktoren der Persönlichkeit, wie etwa mangelnde Vorausschau, entsteht und diese von dynamischen und situativ-abhängigen Zuständen und Empfindungen wie Angst, Langeweile oder Abneigung der Betroffenen zusätzlich beeinflusst werden kann. Diese Differenzierung wurde im nächsten Schritt diskutiert und als Grundlage für erwachsenenbildnerische Interventionen betrachtet.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Hindernisse und Bewältigungsstrategien von Bildungsaufsteiger_Innen vor dem Hintergrund ihres subjektiven Erlebens zu rekonstruieren. Neben einer Betrachtung bildungssoziologischer Befunde wurden zur Beantwortung der Fragestellung biografisch-narrative Interviews mit Bildungssaufsteiger_Innen durchgeführt, rekonstruktiv analysiert und kontrastierend verglichen. Als Ergebnis ist festzustellen, dass Bildungsaufstiegsprozesse im Spannungsverhältnis zwischen gesellschaftlicher Struktur und handlungsfähigem Individuum stattfinden und auch erst durch eine solche Betrachtung verständlich werden. Neben Schwierigkeiten mit den fachlichen Anforderungen können u. a. institutionelle sowie familiäre Fremdheitsgefühle eine belastende Wahrnehmungsdimension von Bildungsaufsteiger_Innen darstellen. Insgesamt zeigte sich, dass die interviewten Bildungsaufsteiger_Innen in der Lage sind, eine spezifische Form der Handlungsfähigkeit zu entwickeln, um einen Umgang mit vorhandenen Anforderungen zu finden.
Diese Forschung im Feld der offenen Jugendarbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Perspektive Pädagog*innen auf Jugendliche einnehmen, die in die offene Arbeit eingeschlossen werden können bzw. von dieser ausgeschlossen sind. Im Zentrum steht deshalb die Forschungsfrage, welche sozialen Konstruktionen von Jugendlichen Professionelle der offenen Jugendarbeit in Bezug auf Ein- und Ausschlüsse (re-)produzieren.
Es wurden vier Leitfaden-Interviews mit Professionellen der offenen Jugendarbeit durchgeführt und mithilfe der Methoden der Grounded Theory ausgewertet.
Im Ergebnis zeigen sich acht Bereiche, in denen Konstruktionen von Jugendlichen in Bezug auf Ein- und Ausschlüsse relevant sind: Alter, Behinderung, Benachteiligung, Cliquen, Ethnizität, Flexibilität/Freizeit, Geschlecht und Stadtteil.
Soziale Konstruktionen werden in der Forschung als wandelbar identifiziert. Dazu zählen die Neu-Interpretation von Konstruktionen, Konflikte, die bei der Verwendung von Konstruktionen entstehen sowie der Verweis, dass Konstruktionen als undeutlich empfunden werden. Der Anspruch der ‚Offenheit‘ der offenen Jugendarbeit ist nicht gleichzusetzen mit gelingenden Einschlüssen von ‚allen‘ Jugendlichen.
Die in der Masterarbeit erzielten Ergebnisse zu sozialen Konstruktionen von ein- und ausgeschlossenen Jugendlichen weisen eine hohe Übereinstimmung mit den in den Fachdiskursen vorgenommenen Konstruktionen zu den Besucher*innen der offenen Jugendarbeit auf. Auffällig ist dabei, dass Jugendliche mit Behinderung in der offenen Arbeit kaum thematisiert oder als eher ausgeschlossen konstruiert werden.
Die Arbeit setzt sich mit Ansätzen zum interkulturellen Lernen in der Internationalen Jugendarbeit auseinander. In ihrem Mittelpunkt stehen kritische Weiterentwicklungen des sogenannten ‚klassischen Ansatzes‘, der sich auf ‚nationalkulturelle Unterschiede‘ konzentriert. Die erste Forschungsfrage der Arbeit prüft, welche Optionen im Umgang mit Kultur sich aus den verschiedenen kritischen Weiterentwicklungen des ‚Interkulturellen Lernens‘ ergeben. In Anknüpfung daran setzt sich die Arbeit im Zuge der zweiten Forschungsfrage damit auseinander, welcher Stellenwert dem Begriff des interkulturellen Lernens in einer Internationalen Jugendarbeit zukommt, welche die angesprochenen kritischen Weiterentwicklungen berücksichtigt.
Aus der hier durchgeführten Literaturarbeit ergeben sich für den deutschsprachigen, primär erziehungswissenschaftlichen Diskurs vier Ansätze, welche das ‚Interkulturelle Lernen‘ kritisch weiterentwickeln: (1) die ‚diversitätsbewusste Internationale Jugendarbeit‘ von Winkelmann et al., (2) der Ansatz einer ‚reflexiven Internationalität‘ von Thimmel sowie die Verständnisse vom interkulturellen Lernen, welche sich aus den Veröffentlichungen von (3) Auernheimer sowie (4) Bolten ableiten. Auf dieser Basis entwickelt die Arbeit insgesamt fünf Optionen im Umgang mit Kultur für die Internationale Jugendarbeit: (1) ‚Lernen über Diversität und Machtverhältnisse‘, (2) ‚Kultur als Reflexionsgegenstand‘, (3) ‚Lernen über Machtverhältnisse und Kultur‘, (4) ‚Lernen über kulturelle Tendenzen‘ sowie (5) ‚Erlernen von Handlungsfähigkeit in Differenzsituationen‘. Die Optionen werden in der Arbeit näher erläutert, indem auf die damit verbundenen Ziele für die Bildungsarbeit, mögliche methodische Umsetzungen und den jeweiligen Stellenwert des Begriffs ‚interkulturelles Lernen‘ eingegangen wird. Aus Letzterem ergibt sich, dass eine Internationale Jugendarbeit, welche die kritischen Weiterentwicklungen des klassischen ‚Interkulturellen Lernens‘ berücksichtigt, von diesem Begriff nicht oder nur unzureichend erfasst werden kann. Die Arbeit versteht sich deshalb als Impuls an Organisationen und Personen in der Internationalen Jugendarbeit, sich zum Begriff ‚interkulturelles Lernen‘ und den hier behandelten kritischen Weiterentwicklungen konzeptionell näher zu positionieren.
Die vorliegende Arbeit dokumentiert die Ergebnisse einer explorativ ausgerichteten qualitativen Untersuchung, die auf die Rekonstruktion der professionsbezogenen und didaktischen Vorstellungen von Politikstudierenden zielte. Statt wie häufig üblich Experten zu befragen, wurde mittels leitfadengestützter Einzelinterviews die Sicht von Politikstudierenden auf schulische politische Bildung erhoben und darüber hinaus die individuelle Kompetenzentwicklung der vier befragten ExamenskandidatInnen in den Blick genommen. Die erhobenen Professionalitätsvorstellungen wurden inhaltsanalytisch ausgewertet und zudem mit wissenschaftlichen Fachkonzepten verglichen, um etwaige Begrenzungen oder Unschärfen der subjektiven Konzepte aufzuzeigen. Die Ergebnisse geben einen Eindruck, wie angehende PolitiklehrerInnen in der Phase des Übergangs vom Politikstudium zum Referendariat ihre künftige Rolle und die Aufgaben schulischer politischer Bildung konzipieren.
Digitale Medien nehmen nicht nur in der Schule sondern auch an Hochschulen und in der Weiterbildung einen immer höheren Stellenwert ein, wenn es um die Unterstützung von Lernprozessen geht. Allerdings zeigt sich in Modellprojekten in der wissenschaftlichen Weiterbildung häufig ein Spannungsfeld zwischen inhaltlicher und mediendidaktischer Aufbereitung der Lernmaterialien in onlinebasierten Lernumgebungen. Ausgangspunkt dieser Arbeit bildeten die Rückmeldungen von Teilnehmenden des Weiterbildungsprogramms „Energiesystemtechnik“ des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE bezüglich des selbstregulierten Lernens in der Online-Phase mit den auf der Lernplattform ILIAS bereitgestellten Lernmaterialien (E-Lectures). Im Sinne eines lernerzentrierten Ansatzes verfolgt die Arbeit die Fragestellung, wie welche Lernstrategien für das Online-Lernen in der wissenschaftlichen Weiterbildung eingesetzt werden können, um den selbständigen Wissenserwerbsprozess (d.h. die Selektion, Organisation oder Integration von Informationen) bei erwachsenen Lernenden in multimedialen Lernumgebungen zu unterstützen. Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines Lernstrategiekonzepts zur Aktivierung von Lernstrategien bei erwachsenen Lernenden für das Blended-Learning-Programm „Energiesystemtechnik“ auf Basis kognitionspsychologischer Theorien und Modelle sowie empirischen Forschungsergebnissen zu den drei Themenkomplexen 'Lernen Erwachsener', 'Online-Lernen' und 'Wissenschaftliche Weiterbildung'. In einem empirischen Teil wird das Konzept exemplarisch umgesetzt und evaluiert.
Nationale und internationale Schulleistungsvergleichsstudien weisen immer wieder auf den signifikanten Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg in Deutschland hin. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit zunehmend auch auf Menschen mit Migrationshintergrund, die besonders in höheren Schulformen, in Hochschulen und unter den bereits ausgebildeten AkademikerInnen, unterrepräsentiert sind. Der Fokus dieser Arbeit, die sich den ressourcenorientierten Ansätzen zurechnet, ist jedoch weniger auf soziale Disparitäten ausgerichtet, sondern darauf, zu erfahren, unter welchen Bedingungen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland dennoch Bildungserfolge vorweisen können. Den theoretischen Hintergrund dafür stellen sozialwissenschaftliche Konzepte zu möglichen Ressourcen, wobei die Kapitalarten im Sinne Bourdieus, Bildungsaspirationen und Erkenntnisse aus der Resilienzforschung Berücksichtigung finden. Für die empirische Erkenntnisgewinnung werden die Daten aus den Interviews mit mehreren bildungserfolgreichen Migrantinnen und Migranten unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters herangezogen, die in Deutschland das Schulsystemm durchlaufen haben und die sich entweder noch im Studium befinden oder bereits über einen abgeschlossenen Hochschulabschluss verfügen. Die gewonnenen Daten werden in unterschiedlicher Intensität nach der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet und die Ergebnisse in einer komparativen Analyse zusammengetragen. Es gilt dabei insbesondere zu erforschen, welchen Faktoren die Befragten in ihrer subjektiven Deutung einen besonderen Einfluss an ihrem Bildungserfolg zuschreiben und in welcher Weise sie trotz bestehender Hindernisse an eine Hochschule gelangt sind. Dabei wird ersichtlich, dass die meisten der befragten Personen keine glatte Bildungsbiografie vorweisen, oftmals auch infolge institutioneller Diskriminierungen. In der retrospektiven Betrachtung der InterviewpartnerInnen haben sowohl internale als auch externale Resilienzfaktoren eine große Bedeutung für deren Bildungserfolge.
Integrationskurse -Ein Beitrag zur Partizipation von Migrantinnen und Migranten in Deutschland?
(2009)
Einige Jahre nach Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes (2005) und der damit verbundenen Einführung der bundesweit einheitlichen Integrationskurse, stellt die Politik die Teilhabechancen der Migranten im Allgemeinen, aber vor allem deren Verbesserung in den Fokus der Integrationsdebatte. Eine gelungene Integration kann nur durch ein aufeinander Zugehen der verschiedenen Gesellschaftsgruppen und einer damit verbundenen gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden.<br /> Die vorliegende Arbeit untersucht, ob durch Integrationskurse die Partizipationsmöglichkeiten von Migrantinnen und Migranten gefördert werden können. <br /> In einem ersten Teil wird eine Analyse der Geschichte der Migration nach Deutschland durchgeführt, sowie die Begriffsklärung der Wörter Migrant, Integration und Partizipation vorgenommen. Darüber hinaus wird eine Darstellung des Ist-Zustands der Integrationsbemühungen in Deutschland gegeben. Außerdem werden die rechtlichen Bedingungen für Zuwanderung, die im Zuwanderungsgesetz geregelt sind, vorgestellt.<br /> Es wird ein detaillierter Einblick in die Struktur, den Inhalt und den Ablauf von Integrationskursen gegeben und die Voraussetzungen für eine Teilnahme erläutert. Weiterhin werden die unterschiedlichen Kursarten benannt, die in Abhängigkeit zu den jeweiligen Teilnehmergruppen entstehen.<br /> Der zweite Teil der Arbeit nähert sich empirisch der Klärung der Forschungsfrage an.<br /> Die erhobenen Daten der problemzentrierten Interviews, des Experteninterviews und die Beobachtungen, die mit Hilfe des Ethnographischen Ansatzes dokumentiert wurden, entstanden im Kontext eines Elternintegrationskurses und wurden mittels einer Triangulation zusammengefügt und ausgewertet.
Seit dem Schuljahr 2008/2009 ist die Fremdevaluation als ein zentraler Baustein des schulischen Qualitätsmanagements für allgemeinbildende Schulen in Baden-Württemberg verpflichtend. Die Fremdevaluation ist dabei eingebettet in den Kontext des Paradigmenwechsels im Steuerungskonzept des Bildungswesens. Ernüchternde Ergebnisse bei internationalen Vergleichsstudien (PISA, TIMMS) verdeutlichten, dass Schulqualität mittels der traditionellen Inputsteuerung nur unzureichend gesichert werden kann. Das "Neue Steuerungskonzept" des Bildungswesens setzt daher primär auf innerschulische Qualitätsentwicklung. Innerhalb verbindlicher Rahmenvorgaben erhalten die Schulen unter dem Stichwort "Teilautonomie" erhebliche pädagogische Gestaltungsfreiheit, um eigenverantwortlich ihr individuelles Schulprogramm zu entwickeln. Gleichzeitig werden im Sinne eines mehrperspektivischen Bildungsmonitorings verschiedene Formen interner und externer Evaluation implementiert, um Steuerungswissen und Entwicklungsimpulse für die Einzelschule ebenso wie für die Bildungspolitik zu generieren. Die vorliegende Arbeit nimmt das Verfahren der Fremdevaluation unter die Lupe und stellt die zentrale Frage, inwiefern die beteiligten Lehrkräfte und Schulleitungen die Fremdevaluation tatsächlich als Impuls für nachhaltige, innerschulische Qualitätsentwicklung erleben. Dazu wurden an mehreren Schulen, die während der Pilotphase fremdevaluiert wurden, in einem Zeitabstand von mindestens 12 Monaten Nacherhebungen durchgeführt. So konnten mögliche Effekte der Fremdevaluation auf den Schulentwicklungsprozess wie auch die mittelfristige Einschätzung des Verfahrens durch die beteiligten Lehrkräfte und Schulleitungen differenziert untersucht und dokumentiert werden.
Die vorliegende Arbeit besteht aus einem theoretischen Grundlagenteil (Kapitel 2 bis 4) sowie einer empirischen Untersuchung (Kapitel 5 und 6) und ist folgendermaßen aufgebaut: In Kapitel 2 wird zunächst das Konzept des Zivilen Friedensdienstes vorgestellt, in dessen Rahmen die Friedensfachkräfte für mehrere Jahre im Ausland tätig sind. Denn wenn man sich mit dem Thema ihrer beruflichen Reintegration beschäftigt, ist es wichtig auch eine Vorstellung davon zu haben, wie ihre Tätigkeit im Ausland und die damit verbundenen Rahmenbedingungen ihres Projekteinsatzes ausgesehen haben. Da der Zivile Friedensdienst und somit auch der Begriff der Friedensfachkraft außerhalb von Fachkreisen in der breiten Öffentlichkeit allerdings nur wenig bekannt sind, dient dieses Kapitel dazu, dem Leser dieses notwendige Hintergrundwissen über die Arbeit von Friedensfachkräften zu vermitteln. Es kann und soll hier nicht auf grundsätzliche Diskussionen in diesem Bereich eingegangen werden, wie etwa das Für und Wider der personellen Entwicklungszusammenarbeit, die Möglichkeiten und Grenzen der zivilen Konfliktbearbeitung oder gar das Verhältnis von Verteidigungs- und Sicherheitspolitik gegenüber friedensfördernden Maßnahmen. Das würde den Rahmen dieser Arbeit übersteigen und wird an anderer Stelle bereits ausgiebig behandelt. Kapitel 3 beschäftigt sich dann mit der Zeit nach dem Einsatz und damit, was die Rückkehr für die Friedensfachkräfte, vor allem auch in beruflicher Hinsicht, bedeutet. Es wird dargestellt, mit welchen Schwierigkeiten sie dabei konfrontiert werden können, welche Faktoren den Reintegrationsprozess evtl. beeinflussen, welche Rolle dabei insbesondere die Nutzung der Auslandserfahrungen spielt, welche institutionellen Unterstützungsmöglichkeiten es gibt und wie diese von den ehemaligen Fachkräften bewertet werden. Stand in Kapitel 2 das Tätigkeitsfeld der Friedensfachkräfte während ihres Einsatzes im Mittelpunkt, so geht es in Kapitel 4 um die friedenspolitische Bildungsarbeit als ein mögliches Tätigkeitsfeld für Friedensfachkräfte danach. Im Anschluss an seine genauere Bestimmung wird erläutert, welches Potenzial sie dafür mitbringen, was die Entsendeorganisationen in diesem Bereich in Deutschland tun und inwiefern sie dabei auf das Potenzial ihrer ehemaligen Fachkräfte zurückgreifen. Auf die theoretischen Grundlagen folgt dann der empirische Teil der Arbeit, der eine erste Sondierung zum Thema der beruflichen Reintegration von Friedensfachkräften, speziell in den Bereich der friedenspolitischen Bildungsarbeit, darstellt: In Kapitel 5 wird zunächst der qualitative Forschungsprozess veranschaulicht, indem seine Zielsetzung erläutert sowie das methodische Vorgehen genauer beschrieben werden. Im Anschluss daran werden in Kapitel 6 dann die Ergebnisse abgebildet und bezogen auf das Forschungsinteresse diskutiert.
Auf dem Weg zur Vernunft. Anthropologische und ethische Grundlegung der Bildung bei Kant und Kamlah.
(2005)
Wer erziehen will, muß sich zunächst darüber im Klaren sein, wozu bzw. zu welchem Zweck erzogen werden soll. Dies erfordert zuallererst eine genaue Untersuchung des Gegenstands der Erziehung: des Menschen. Sowohl Immanuel Kant als auch Wilhelm Kamlah unternehmen den Versuch, den Menschen anthropologisch zu beschreiben und entwickeln daraus einen ethischen Idealentwurf, den es mittels Erziehung einzuleiten gilt: den Menschen, der sich in seinem Handeln von seiner Vernunft anleiten läßt. Die Dar- und Gegenüberstellung ihrer Gedanken zu Anthropologie, Ethik und Erziehung, ihre Beschreibung des Menschen auf seinem „Weg zur Vernunft“, sind Gegenstand vorliegender Arbeit.
In der Arbeit wird der Fragestellung nachgegangen, ob und in inwiefern ein groß angelegtes Schulprojekt von den aktiv Beteiligten als eine Lernmöglichkeit gesehen wird. Zunehmend beschäftigen sich Schulen mit der Frage der Förderung des Globalen Lernens im Schulalltag und wie dies zu realisieren ist. In der vorliegenden Arbeit wird das Nepalprojekt der Helene-Lange-Schule in Hinblick auf Lernmomente und Lernmöglichkeiten in Hinblick auf Globales Lernen untersucht. Die anfängliche Analyse der Frage „Globales Lernen im Kontext nachhaltiger Entwicklung“ leitet schließlich in die Vorstellung der Schule über und schließlich in den empirischen Teil der Arbeit. Die Frage nach den nötigen Kompetenzen die es zu erreichen gilt, zieht sich durch die Arbeit und wird kritisch diskutiert.
Das Erschließen der islamischen Glaubenswelt kann am besten in der persönlichen Begegnung mit muslimischen Gläubigen erfolgen. Demzufolge geben die qualitativ angelegten Interviews dieser Studie einen Einblick in die Lebenswelten muslimischer Frauen aus Freiburg, beleuchten deren Religiosität und die daraus entstandenen Lebensentwürfe. Diese Untersuchung ergab, dass Religiosität und Integration in Wechselwirkung zueinander stehen: aufgeklärte Lebensweise nach den Vorgaben des Islams unterstützt die Integration in die (deutsche) Gesellschaft und eine lebendige Integration könnte zur Stärkung der Religiosität beitragen. Darüber hinaus ist die Auseinandersetzung der Befragten mit dem Bild der Frau, der Konsumgesellschaft, der Familie, der Weltreligionen, der Werterziehung und mit der Gegenüberstellung Religion/Tradition äußerst interessant und lebendig. Wenn hier dennoch eine nicht-muslimische Autorin eine qualitative Studie über den Islam vorlegt, so hat dies noch mehr das Ziel, die interreligiösen Erfahrungen und Begegnungen zu ermuntern.
In dieser Diplomarbeit werden auf der Grundlage der soziologischen Systemtheorie Möglichkeiten des Erwerbs sozialer Fähigkeiten in Gruppen untersucht. Soziale Kompetenzen sind heute eine zentrale Anforderung an jedes Individuum, die sich in fast allen gesellschaftlichen Bereichen stellt. Die Theorien und Methoden zum Erwerb und zur Förderung sozialer Kompetenz sind zumeist sehr praktisch orientiert. Systemische Ansätze werden in der Theorie und Praxis der Förderung sozialer Kompetenzen in zunehmendem Maße herangezogen, jedoch gibt es bislang keine ausgearbeiteten Analysen dieser Thematik auf der Basis der Systemtheorie. Die Systemtheorie Niklas Luhmanns gilt als radikale Universaltheorie zur Beschreibung der Gesellschaft und ist ein Gedankengebäude, mit dem sich viele soziale Phänomene untersuchen lassen. In dieser Arbeit wird nun eine Verknüpfung des Erwerbs und der Förderung sozialer Kompetenz mit der Systemtheorie Luhmanns, speziell ihrem Konzept des Verstehens, versucht. Es wird davon ausgegangen, dass soziale Kompetenzen verstehensbasiert sind. Die Systemtheorie bietet ein besonderes Verstehenskonzept, dessen Tragfähigkeit für den Erwerb sozialer Kompetenz ausgeleuchtet wird. Die Anwendung der Systemtheorie auf den Erwerb sozialer Kompetenz ergibt einen neuen begrifflichen Rahmen für Analyse und Förderung sozialer Kompetenzen. Die Theorie eröffnet zudem neue Perspektiven auf Gruppenprozesse und Interaktionen, die allgemein als von zentraler Bedeutung für die Entwicklung sozialer Kompetenzen angesehen werden. Die Vorteile dieser Verknüpfung liegen somit in einer neuen Perspektive hinsichtlich der Phänomene des Erwerbs sozialer Kompetenz. Zudem lassen sich durch den neuen begrifflichen Rahmen andere Einsichten in Grenzen und Möglichkeiten der Beeinflussbarkeit erwarten. Es handelt sich bei dieser Arbeit also um eine theoretische Analyse des Erwerbs sozialer Kompetenz, bei der die Systemtheorie Luhmanns die analytischen Werkzeuge liefert. Im ersten Teil der Arbeit wird der Frage nachgegangen, wie sich soziale Kompetenz manifestiert. Es wird anschließend nach einer Kernkompetenz gesucht, die allem sozial kompetenten Verhalten zugrunde liegt. Die Kernkompetenz, das Verstehen wird im zweiten Kapitel genauer untersucht. Auf systemtheoretischer Grundlage stellt es sich als ein Prozess dar, der auf das selbstbezügliche Nachvollziehen von Schemata der Weltbetrachtung und Interpretation anderer Individuen hinausläuft. Der dritte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob und auf welche Weise die Art von verstehensbasierter und schemata-determinierter sozialer Kompetenz erlernbar respektive förderbar ist, und wie sich Gruppen dazu eignen. Im letzten Teil dieser Arbeit werden dann um Interventionsmöglichkeiten zur Förderung sozialer Kompetenz beschrieben, die an der Ausbildung und Erweiterung der verstehensrelevanten Differenzschemata ansetzen. Abschließend wird am Beispiel der aufgezeichneten Kommunikation einer (gruppen-dynamischen) Trainingsgruppe gezeigt, wie in Gruppen über die Kommunikation Einfluss auf die individuellen Beobachtungs- oder Sinnschemata und damit die Interpretationen der Umwelt und der in ihr befindlichen Mitmenschen genommen wird und sich damit die Möglichkeiten des Verstehens und Anschlusses der Teilnehmer verändern.