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Der vorliegende Beitrag untersucht, inwiefern sich verschiedene Deutungen des Kompetenzbegriffs in psychometrische Modelle überführen lassen und welche Konsequenzen daraus für das Assessment in quantitativen Studien erwachsen könnten. Auf Grundlage von Verhältnisbestimmungen von deklarativem Fachwissen und prozessorientierten Kompetenzen werden dazu Between- und Within-Item-IRT-Modelle definiert und zur Re-Analyse eines Datensatzes einer Querschnittsstudie zur Variablenkontrollstrategie (n = 990) angewendet. Bei Betrachtung der Personenschätzer für die Kompetenzausprägungen, die aus den Modellen generiert werden, zeigt sich, dass ca. ein Drittel der Schülerinnen und Schüler, je nach Modell, unterschiedlichen Quartilen der Verteilung zugewiesen werden. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Modelle zu unterschiedlichen Informationen hinsichtlich der Zunahme an Wissen oder prozessorientierten Kompetenzen über Jahrgänge hinweg wie auch hinsichtlich von Geschlechterunterschieden in der Kompetenzausprägung führen können. Die Ausprägungen prozessorientierter Kompetenzen von Mädchen fallen aufgrund oder vielmehr trotz des (im Mittel) geringeren Fachwissens höher aus, wenn der Psychometrie ein unabhängiges, aber fachwissensrelatives Kompetenzverständnis zugrunde gelegt wird. Der Beitrag diskutiert diese Befunde mit Blick auf Konsequenzen für Grundlagenforschung, Systemmonitoring und Unterrichtsentwicklung.