610 Medizin, Gesundheit
Refine
Document Type
- Doctoral Thesis (5)
- Bachelor Thesis (1)
Language
- German (6) (remove)
Has Fulltext
- yes (6)
Is part of the Bibliography
- no (6)
Keywords
- Evaluation (2)
- Unterrichtsmethode (2)
- Ablationstherapie (1)
- Adipositas (1)
- Adipositastherapie (1)
- Altern (1)
- Berufliche Krankenpflege (1)
- Blended Learning (1)
- Defibrillatortherapie (1)
- Didaktik (1)
Im Jahre 2010 bot die Hochschule Offenburg ein Medizintechnikstudium mit dem Schwerpunkt ’Kardiologie, Elektrophysiologie und elektronische kardiologische Implantate’ als Bachelor- und später auch Masterstudiengang an. Ziel des auf diesen Schwerpunkt ausgelegten didaktischen Lehrkonzeptes ist die Vermittlung sofort anwendungsbereiten theoretischen Wissens und praktischen Könnens, welches die Absolventinnen und Absolventen in ihrer künftigen Berufsausübung in der Industrie oder als technische Partner der behandelnden Ärztinnen und Ärzte in hochspezialisierten klinischen Einrichtungen benötigen.
Aufgrund fehlender kommerzieller Angebote ist zur Umsetzung dieses Lehrkonzeptes die ingenieurtechnische Realisierung geeigneter Lehrmittel zwingend erforderlich. Dies betrifft die hard- und softwareseitige Erstellung visueller Demonstrationsmöglichkeiten für pathologische und implantatinduzierte Herzrhythmen, sowie die synthetische Bereitstellung originalgetreuer elektrokardiographischer Ableitsignale aus der klinischen Routine. Des Weiteren den Aufbau von in-vitro Trainingssystemen zu Therapien mit elektronischen kardiologischen Implantaten sowie zur Hochfrequenz-Katheterablation.
Insbesondere die Wahlfächer ’Programmierung von Herzschrittmachern’ und ‚Programmierung von Defibrillatoren’, deren Besuch den Teilnehmenden einen besonders raschen Berufseinstieg ermöglichen sollte, wurden in didaktischer Hinsicht in engem Bezug zum 4-Komponenten-Instruktionsdesign-Modell der Lehre gestaltet.
Durch den kontinuierlichen Einsatz der Instrumente der formativen Evaluation gelangen sowohl deutliche Verbesserungen am Gesamtkonzept der Lehrveranstaltungen als auch an den dort eingesetzten, selbst realisierten Lösungen des benannten speziellen Lehr- und Trainingsequipments.
Eine summative Evaluation des Lehrkonzeptes ist aufgrund seines Alleinstellungsmerkmals schwierig. Aus diesem Grund erschien die quantitative Prüfung des Einflusses eines Besuchs des praktisch orientierten Wahlfachs ’Programmierung von Herzschrittmachern’ auf die Note der kombinierten Abschlussklausur in den Fächern ’Elektrokardiographie’ und ’Elektrostimulation’ sinnvoll. In diese Evaluation eingeschlossen wurde eine Kohorte von 221 Studierenden, 76 Frauen und 145 Männer, von denen 93 am Wahlfach nicht teilnahmen und 128 die es besucht hatten.
Über 7 zusammengefasste Studienjahre zeigte sich, dass die praktische Ausbildung im Wahlfach ’Programmierung von Herzschrittmachern’ das Leistungsniveau der Studierenden der Medizintechnik in der kombinierten Abschlussprüfung ’Elektrokardiographie und Elektrostimulation’ deutlich beeinflusste.
Das im Rahmen dieser Arbeit mitgestaltete Lehrkonzept, die realisierten Lehrmaterialien und Lehrumgebungen wurden im Bachelor- und Masterstudiengang der Medizintechnik an der Hochschule Offenburg in den Praktika, Seminaren und Vorlesungen des Schwerpunktes ’Kardiologie, Elektrophysiologie und elektronische kardiologische Implantate’ vielfältig genutzt. Sie ermöglichten die Gestaltung interaktiver praktischer Weiterbildungsveranstaltungen für ärztliches und mittleres medizinisches Personal und für auf diesen Gebieten tätige medizintechnische Firmen.
Ziel der Studie: Die Strategie Aktiv Altern der Weltgesundheitsorganisation (WHO) umfasst die Bereiche Gesundheit, Teilhabe am sozialen Leben sowie Sicherheit im Alter. Als politischer Aktionsrahmen unterstützt die Strategie die zukünftige Alterspolitik der Kommunen. Wie kommunale Akteurinnen und Akteure selbst die WHO-Strategie beurteilen, ist Gegenstand dieser Befragung.
Methodik: Wir haben fünf Expertinnen und Experten aus dem Landkreis Konstanz mittels systematisierenden, leitfadengestützten Interviews befragt. Grundlage des Leitfadens bildete eine selbst konzipierte Indikatorenliste, die die 102 Handlungsempfehlungen strukturiert bündelt. Die Bekanntheit der WHO-Strategie und eine gegebenenfalls kurze Einführung in die drei Bereiche bildeten den Intervieweinstieg, anschließend erfolgte der Abgleich kommunaler Aktivitäten mit der Indikatorenliste, die Erhebung des kommunalen Handlungsbedarfes sowie die Identifikation bislang unberücksichtigter Aspekte. Im Sinne einer Triangulation führten wir eine quantitative Befragung in weiteren Landkreisen durch. Die Auswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Gläser und Laudel mit dem Extraktionsprogramm MIA.
Ergebnisse: Keine der interviewten Personen kannte die WHO-Strategie Aktiv Altern. Nach einer kurzen Erläuterung zur WHO-Strategie und Indikatorenliste, stuften die Interviewpersonen die Strategie jedoch als praktikabel ein. Als gut umsetzbar schätzten sie vor allem Handlungsempfehlungen aus den Teilbereichen Teilhabe in der Gesellschaft (z.B. Schaffung von Seniorenbeiräten), sowie aus dem Bereich Sicherheit im öffentlichen Raum und Verkehr (z.B. Schutzmaßnahmen für ältere Fußgänger/innen) ein. In einzelnen Bereichen, wie der medizinischen Versorgung und der formellen Pflege, vermissten die Interviewpersonen Indikatoren, so dass wir die Neuaufnahme zusätzlicher Handlungsempfehlungen empfehlen.
Schlussfolgerung: Die Bekanntheit der WHO-Strategie Aktiv Altern sollte in Richtung der Kommunen, der eigentlichen Zielgruppe, verbessert werden. Aktiv Altern ist, unter Berücksichtigung des hier festgestellten Weiterentwicklungsbedarfes, eine praktikable Orientierungshilfe und bietet mehrere Chancen für die Alterspolitik im kommunalen Feld.
Hintergrund: Das Forschungsprojekt L.E.G.O. (Lernen ernährungswissenschaftlicher Grundlagen online) konzipiert und evaluiert eine Online-Lernplattform für Studierende ausgewählter Studiengänge der Pädagogischen Hochschule Freiburg – zur eigenständigen Aufarbeitung individueller Wissenslücken.
Methodik: Die Bereitstellung erfolgte über das Learning-Management-System ILIAS. Die Konzeption beruht auf ausgewählten Lerntheorien. Evaluiert wurde über eine Vollerhebung der Studierendengruppen mittels quantitativer Fragebögen – fokussierend auf deskriptive Berechnungen sowie explorative Faktorenanalysen.
Ergebnisse: 83 % der Studierenden bearbeiteten die Selbstlernplattform, dabei war die Nutzungsfrequenz hauptsächlich „gelegentlich“ bzw. „weniger intensiv“. Studierende „ohne ausreichende Vorkenntnisse“ nutzten diese vermehrt. Die Aspekte „Wissen vertieft“ und „Grundlagen erlernt“ spiegeln den erhaltenen Nutzen wider. Einer Nutzung entgegen stand fehlende Zeit. Die Benutzerfreundlichkeit wurde hauptsächlich als „zutreffend“ bis „teilweise zutreffend“ bewertet. Über beide Evaluationszeiträume hinweg veränderte sich das Nutzungsverhalten nicht bzw. wurde „weniger intensiv“. Der Nutzungsgrund entwickelte sich hin zu „Interesse am Fachthema“.
Diskussion: Die Online-Lernplattform zentral auf ILIAS zu verorten, wird durch aktuelle Literatur gestützt (Schäffer und Osterhagen 2016). Zudem fand dies Zustimmung bei den Studierenden. Die fehlende Zeit zur Nutzung ist ambivalent zu bewerten – eventuell obliegt dieser Antworten eine Priorisierung zuungunsten der Lernmöglichkeit – wird jedoch durch aktuelle Literatur gestützt (Schmidt 2007). Die Abnahme des Nutzungsverhaltens lässt sich u. a. auf den in der Literatur beschriebenen Neuigkeitseffekt (Nistor 2013) zurückführen. Möglicherweise nutzten die Studierenden zudem lediglich Inhalte, die ihrem spezifischem Interesse entsprechen (Cheng und Chau 2016).
Ausblick: Dadurch dass die Implementierung eines Blended-Learning-Konzeptes einen lohnenswerten Mehraufwand für die Initiatoren bewirkt (Mürner et al. 2015), sollten Kohärenzen genutzt werden (Koch et al. 2010). L.E.G.O. zeigte, dass Studierende diese Lernmöglichkeit akzeptieren und diese somit zukünftig auf weitere Studiengänge der Hochschule ausgeweitet werden kann.
Einleitung Während es im Rahmen der rehabilitativ-stationären Adipositas-Behandlung teilweise gelingt, die sportliche Aktivität, auch mithilfe von Nachsorgeprogrammen, längerfristig zu erhöhen, ändern sich das Ernährungsverhalten und auch Parameter wie die Gewichtsabnahme eher selten. Dies mag im Wesentlichen darin begründet sein, dass Ernährungsgewohnheiten zu den stabilsten Gewohnheiten zählen und hauptsächlich durch Essbedürfnisse bestimmt werden, die stark emotional, biographisch und kulturell geprägt sind. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass eine Handlungsabsicht allein nicht ausschlaggebend für eine Verhaltensänderung ist. Vielmehr müssen Störfaktoren wie alltägliche Versuchungen und Gewohnheiten oder unvorhergesehene Hindernisse berücksichtigt und in kluge Handlungsplanung umgesetzt werden. Daher scheint es sinnvoll, bei der Behandlung von Adipositas insbesondere Elemente aus der Ernährungspsychologie, Gesundheitspädagogik und Verhaltenstherapie viel stärker zu betonen als bisher üblich. Ein in diesem Gebiet verorteter Ansatz ist die Biographiearbeit, die als Voraussetzung für die nachhaltige Veränderung von Essgewohnheiten ein grundlegendes Verständnis des persönlichen Verhaltens in Zusammenhang mit der eigenen Essgeschichte vorsieht. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde ein Schulungsprogramm entwickelt, kurz BLUNA genannt, das auf biographischem Lernen basiert und zusätzlich neben Wissenselementen besonders die verbindliche Planung von Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten im Alltag beinhaltet. Dabei werden die Patienten angeleitet, anhand eines Ernährungstagebuches ausschließlich selbst ausgewählte Gewohnheiten und deren für ihren Alltag realistische Veränderung individuell zu erarbeiten und zu planen. Die BLUNA-Schulung besteht aus drei Gruppenschulungsseminaren während des Klinikaufenthalts sowie drei leitfadengestützten Nachsorgetelefonaten, die im Abstand von jeweils einem Monat nach dem stationären Aufenthalt durchgeführt werden. Im Rahmen der Seminare werden die Patienten bei der Bestimmung persönlicher konkreter Veränderungsziele angeleitet. Das Bestreben ist, die selbst bestimmten Vorhaben für vier Wochen zu verfolgen und deren Erfolg bzw. Misserfolg in den jeweiligen Telefonaten gemeinsam mit einem Therapeuten zu besprechen, um anschließend das weitere Vorgehen bis zum nächsten Kontakt festzulegen. Methode Um die Wirksamkeit der BLUNA-Schulung zu untersuchen, wurde eine kontrollierte prospektive Interventionsstudie an einer Rehabilitationsklinik durchgeführt. Die Kontrollgruppe (KG) n= 158 wurde von Oktober 2009 bis August 2010, die Interventionsgruppe (IG) n= 92 von Oktober 2010 bis Juni 2011 rekrutiert. Die KG nahm im Rahmen des in der Regel dreiwöchigen Klinikaufenthalts neben dem umfassenden therapeutischen Angebot der Klinik an einem üblichen Adipositas-Schulungsprogramm teil (zwei Seminarstunden). Bei der IG wurde letzteres durch das neue BLUNA-Schulungsprogramm ersetzt. Messparameter waren unter anderem die Zusammensetzung der Ernährung der Patienten, Körpergewicht und Bauchumfang, die zu Beginn (t0), am Ende (t1) und sechs Monate nach der Rehabilitation (t2) bestimmt wurden. Als Störfaktoren wurden, Alter, Geschlecht und die Reha-Erwartungen (FREM-17) erhoben. Es wurde zusätzlich eine Aufwandsabschätzung der telefonischen Nachsorge vorgenommen. Die Analysen erfolgten deskriptiv auf der Basis von Mittelwertvergleichen und Anteilswerten. Unterschiede in der Zusammensetzung der Ernährung oder der Veränderung der Körpermaße wurden mittels einfaktorieller Varianzanalyse auf statistische Signifikanz geprüft. Mögliche Einflussgrößen wurden mittels multifaktorieller Modelle bestimmt. Ergebnisse Nach drei Erhebungszeiträumen konnten n=63 der IG und n=76 der KG in die statistische Analyse eingeschlossen werden (Rücklauf: IG 70% bzw. KG 49,7%). Die Personen der Interventions- und der Kontrollgruppe waren mittleren Alters (55,3 Jahre (IG) bzw. 51,8 Jahre (KG), unterschieden sich jedoch hinsichtlich ihrer Geschlechterverteilung statistisch signifikant (61,9% Männer (IG) bzw. 76,6% Männer (KG), (p<0,05). Durchschnittlich betrug das Körpergewicht der Personen zum Zeitpunkt t0 103,1kg (IG) bzw. 108,9kg (KG), das mit einer Körpergröße von 1,75m (IG) bzw. 1,77m (KG) einem durchschnittlichen BMI von 33,8kg/m² (IG) bzw. 34,8kg/m² (KG) entspricht. Unter Berücksichtigung der Kovariate Geschlecht zeigten sich bezüglich der Veränderung der Körpermaße (u.a. Körpergewicht, Bauchumfang und BMI) keine Interventionseffekte. Beispielsweise konnten beide Gruppen zwar während des Klinikaufenthalts 3,0kg ± 2,9SD (IG) bzw. 3,7kg ± 2,4SD Gewicht verlieren und bis zum Zeitpunkt der Katamnese (t2) weitere 4,0kg ± 7,8SD bzw. 2,3kg ± 6,2SD. Jedoch waren diese Unterschiede nicht statistisch signifikant. Hinsichtlich der Ernährungsparameter zeigten sich konstante Werte zu den Messzeitpunkten t0 und t2 und ebenfalls kein Interventionseffekt. Die Erwartung an Erholung während der Rehabilitation erwies sich als Prädiktor für eine geringere Abnahme des Körpergewichts und des BMI in allen Messzeiträumen (t0-t1, t1-t2 und t0-t2). Gleichzeitig waren diese Erwartungen neben der Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei den Patienten durchschnittlich am stärksten ausgeprägt. Ferner erwiesen sich ein hohes Eingangskörpergewicht bzw. hoher BMI als starker Prädiktor für eine größere Gewichtsabnahme in allen Messzeiträumen. Diskussion und Ausblick Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass der hohe Grad an Individualisierung und der Fokus auf die persönlichen Essgewohnheiten der Patienten sowohl im Rahmen der Seminare in der Klinik als auch während der Nachsorgetelefonate nicht den erwarteten positiven Effekt auf die Zielparameter hatten. Das Ernährungstagebuch wurde während der Nachsorgemaßnahme nicht mehr genutzt. Ferner bildete sich heraus, dass die Ziele bzw. Vorhaben seitens der Patienten immer allgemeiner und unverbindlicher formuliert wurden. Hinsichtlich der Erwartungen an die Rehabilitation scheint, dass der Fokus der Rehabilitierenden auf Erholung möglicherweise einer aktiven und verbindlichen Änderung von Ernährungsgewohnheiten entgegenstand. Es ist zu überlegen, ob die Motivation und Veränderungsbereitschaft hinsichtlich der Ernährungsgewohnheiten vor bzw. zu Beginn der Rehabilitationsmaßnahme bestimmt werden sollte und wie ein Bewusstsein aller Beteiligten für eine aktivere Therapieatmosphäre nicht nur im Bereich „Ernährung“, sondern auch „Essen und Trinken“ erreicht werden könnte. Gleichzeitig unterstreichen die Ergebnisse der BLUNA-Studie einmal mehr, dass die Veränderung von Ernährungsgewohnheiten ein komplexer Prozess ist – insbesondere, wenn die Lebensverhältnisse weiterhin zugunsten der Nahrungsaufnahme und Bewegungsarmut ausgerichtet bleiben.
Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit der theoretischen Klärung des vielschichtigen Begriffs 'Professionalisierung' im Rahmen der beruflichen Krankenpflege. Der Einstieg in die Akademisierung bedeutet insbesondere für den krankenpflegerischen Teilbereich 'Pflegepädagogik' und 'Pflegemanagement' einen weitreichenden Professionalisierungsschub. Auf der theoretischen Grundlage der verschiedenen Professionalisierungsansätze wurden Interviews mit 26 Studierenden von berufsintegrierten Pflegestudiengängen zu den Fragekomplexen 'Schulische und berufliche Lebensverläufe', 'Berufliche Wendepunkte', 'Berufsintegriertes Studium', 'Merkmale von Professionalisierung' und 'Berufliche Perspektiven' geführt und qualitativ ausgewertet.
Übergewicht ist eine mögliche Ursache für zahlreiche Erkrankungen mit hohen Folgekosten. Eine Gewichtsreduktion ist deshalb aus medizinischer wie auch aus volkswirtschaftlicher Sicht anzustreben. Die Abteilung für Rehabilitative und Präventive Sportmedizin der Universität Freiburg hat 2002 ein bewegungsorientiertes Interventionsprogramm zur Gewichtsreduktion für Erwachsene entwickelt, seit 2003 zusätzlich ein Programm speziell für Frauen über 50. Das Ziel ist neben einer Gewichtsreduktion eine Verbesserung des Gesundheitszustandes, eine Verbesserung des Aktivitätsverhaltens sowie eine Steigerung der Lebensqualität. Das Konzept des Programms unterscheidet sich durch die Dauer von einem Jahr und die enge interdisziplinäre Vernetzung der vier Bereiche Erwachsenenpädagogik, Bewegung, Ernährung und Medizin von dem meist kürzer angesetzten und einseitigen Ansatz anderer marktüblicher Programme. Im Laufe des Interventionsprogramms sollen die Teilnehmerinnen befähigt werden, durch eine Stärkung der Eigenkompetenz und Aktivieren der eigenen Ressourcen ein individuelles Lebensstilkonzept zu entwickeln, welches es ihnen ermöglicht, die Gewichtsreduktion langfristig beizubehalten. In mehreren Durchläufen konnte bestätigt werden, dass das Programm nach den Kriterien der Deutschen Adipositas-Gesellschaft erfolgreich ist. Aufgrund der Erfahrungen und Beobachtungen während der ersten Interventionsstudie 2002 lag die Vermutung nahe, dass die Persönlichkeitsmerkmale Lebenszufriedenheit, Körperwahrnehmung, Kontrollüberzeugung und Offenheit für neue Erfahrungen einen Einfluss auf eine Lebensstiländerung und somit auf die Gewichtsreduktion haben. Dies sollte im Rahmen der Programme 2003 und 2004 untersucht werden. Zeigt sich ein Zusammenhang, so könnte die Effektivität des Programms gesteigert werden, indem vor einer Teilnahme getestet wird, bei welchen Personen speziell dieses Programm zum Erfolg führen wird. Man könnte entweder eine Vorauswahl der Teilnehmerinnen treffen, oder das Programm auf die Bedürfnisse der einzelnen hin entsprechend modifizieren. Bei den Variablen Lebenszufriedenheit und Körperwahrnehmung zeigten sich signifikante Zusammenhänge, bei Kontrollüberzeugung und Offenheit für neue Erfahrungen konnte kein Zusammenhang festgestellt werden. Mit den relevanten Variablen wurde eine Prognoseformel erstellt. Darüber hinaus ergab die Auswertung anhand einer eingegrenzten Multiplen Regression, dass der Einfluss der relevanten Persönlichkeitsvariablen auf eine Gewichtsreduktion 15,5% beträgt. Über die eigentliche Fragestellung hinaus wurde untersucht, ob und wie sich die Persönlichkeitsmerkmale im Verlauf des Programms verändern. Nach dem Eigenschaftsparadigma und dem dynamisch-interaktionistischen Paradigma ist mittelfristig mit einer Stabilität von Persönlichkeitsmerkmalen zu rechnen, Skalen aus dem Bereich Lebenszufriedenheit und Körperwahrnehmung zeigten jedoch im Verlauf signifikante kontinuierliche Veränderungen. Aus den vorliegenden Messergebnissen kann nicht auf eine allgemeingültige Gesetzmäßigkeit geschlossen werden. Es bleibt zukünftig im Rahmen von Follow-up-Untersuchungen und bei Folgeprogrammen weiter zu überprüfen, ob die Prognoseformel eine Vorhersage ermöglicht, ob der Varianzanteil der relevanten Variablen weiterhin 15,50% beträgt und ob die sich verändernden Variablen wieder Richtung Ausgangsniveau tendieren. Darüber hinaus sollte auch der Frage nachgegangen werden, welche anderen Variablen neben den Persönlichkeitsmerkmalen für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion eine Rolle spielen.