430 Deutsch
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Unter dem Titel „Lehr-Lern-Medien für DaF aus nationaler und internationaler Perspektive“ fand am 6. November 2020 an der Pädagogischen Hochschule Freiburg die digitale Abschlusstagung der Germanistischen Institutspartnerschaft (GIP) Freiburg-Belgorod statt. Zwei der für diesen Band ausgewählten Beiträge, die alle Bezug zu Deutsch als Fremdsprache bzw. zur Fremdsprachendidaktik haben, beschäftigen sich mit der Bedarfsanalyse bzw. mit digitalem Lernen. Zwei weitere Beiträge beziehen sich auf das Phänomen der sogenannten digitalen Distanz und auf den Einsatz von Erklärvideos. Darüber hinaus wird ein Best-Practice-Beispiel zur Ausspracheschulung des Deutschen bzw. des Russischen vorgestellt und es werden berufsbezogene DaF/DaZ-Lehr-/Lernmaterialien untersucht.
Literatur eröffnet als ästhetisches Ausdrucksmittel vielfältige Verstehensräume, die es gerade in Lehr- und Lernsituationen in Schule und Universität ernst zu nehmen gilt. Hierbei bedeutet das Verstehen von Literatur mehr, als vermeintlich richtige Antworten auf von Anderen gestellte Fragen zu finden. Vielmehr durchdringen Narrationen – die sich nicht nur auf printbasierte Medienformen begrenzen – alle lebensweltlich relevanten Bereiche; hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, literarische Verstehensfähigkeiten auszuprägen, um als handlungsfähiges Subjekt gesellschaftliche Teilhabe zu erlangen.
Der vorliegende Band stellt mit dem BOLIVE-Modell eine Systematisierung literarischen Verstehens vor, das schulpraktische wie akademische Perspektiven miteinander vereint: Hierbei ermöglicht BOLIVE die präzise empirische Bestimmung literarischer Kompetenzausprägungen ebenso wie die schulische Diagnose und Förderung literarischer Lernprozesse, indem es den Prozess literarischen Verstehens in Aspekte literarischer Bildung und literarischer Kompetenz ausdifferenziert. Dieses in Schulpraxis und empirischer Forschung erfolgreich erprobte Modell, stellt die Verstehensprozesse der Rezipientinnen und Rezipienten zentral und berücksichtigt die Polyvalenz literarischer Sinnangebote in allen geschichtenerzählenden Medien.
Für die Integration in das deutsche Regelschulsystem stellt sich einigen SeiteneinsteigerInnen eine doppelte Erwerbsaufgabe. Neben dem L2-Deutsch Spracherwerb ist auch der Zweitschrifterwerb Deutsch im Schriftsystem der lateinischen Alphabetschrift zu bewältigen.
Für arabisch erstalphabetisierte SeiteneinsteigerInnen geht dieser Zweitschrifterwerb mit einem Richtungswechsel bei der Schreib- und Leserichtung einher. Um über diesen Schrifterwerbsprozess Erkenntnisse zu gewinnen, wurde eine Handschriftenuntersuchung zur L2-Deutsch Schriftrealisation mittels eines digitalen Smartpens durchgeführt. Der Status dieser Schriftrealisation von arabisch erstalphabetisierten SeiteneinsteigerInnen sowie ein Schriftperformanzvergleich mit RegelschülerInnen wurden mit dem Fokus auf erfolgte Bewegungsprogramme bei der Buchstabenrealisation sowie Schreibgeschwindigkeit untersucht. Die Untersuchung befasste sich zudem mit möglichen Transfers von der Erstschrift Arabisch auf die Zeitschrift Deutsch.
Als Ergebnisse der Schriftuntersuchung zeigten sich neben für normabweichende Realisationen sensible Buchstaben und Buchstabengruppen, typische Schreibmuster von SeiteneinsteigerInnen, deutliche Performanzunterschiede zwischen den Gruppen sowie unterschiedliche Transfers von der Erstschrift auf die Zweitschrift.
Данная публикация представляет собой репринт автореферата диссертации на соискание ученой степени кандидата филологических наук. Автореферат был опубликован впервые на русском языке в 2004 г. в г. Иркутск / Российская Федерация: Фёдорова Н.В. Моделирование темпорально-таксисной структуры художествен¬ного дискурса (на примере немецкого языка). Автореферат диссертации на соиска¬ние степени кандидата филоло¬гических наук. Иркутск, 2004. Кроме репринта на русском языке публикуется перевод текста автореферата на немецком языке. Перевод был выполнен Натальей Хан (урожд. Фёдорова), т.е. самим автором автореферата и диссертации. Перевод текста соответствует тексту оригинала. В рамках междисциплинарного подхода в диссертации рассматривается функционирование темпоральных категорий в художественном дискурсе и разрабатывается алгоритм моделирования темпорально-таксисной структуры художественно дискурса.
Das Sprachenlernen im Tandem bietet die Chance, spannende Lernwege zu entdecken, stellt aber hohe Ansprüche in Bezug auf die Selbstorganisation. Die Tandemlerner(innen) müssen sich zunächst selbst bewusst machen, wie sie lernen und was sie lernen wollen. Sie müssen herausfinden, wie sie realistische Lernziele formulieren und diese erreichen können. Das erfordert Reflexionsprozesse – wie kann man das Erreichte auswerten und das zukünftige Vorgehen anpassen? Gezielte Begleitung und Beratung von Sprachlerntandems geben dazu Anstöße. In diesem Sammelband sind die Perspektiven von Lernenden und Begleitenden gleichermaßen vertreten. • Studierende stellen ihre Erfahrungen im Tandem (Fremdsprachenlernen) und in der individuellen Betreuung von Lernenden (Zweitspracherwerb) vor. • Lehrende ergänzen diese Erfahrungsberichte mit der Auswertung von Seminar- und Beratungsangeboten. • Einblicke in die Praxis werden durch eine Erhebung zum Einsatz von Spielfilmen, studentische Materialien sowie Vorlagen für begleitende Lerntagebücher gegeben.
Viele Aspekte der Lese-Rechtschreibschwierigkeiten der Kinder sowie ihre „Fehl“-Schreibungen verweisen nicht auf medizinisch-psychologisch bedingte „Störungen im Kind“, sondern auf einen ursächlichen Zusammenhang mit gesprochener und geschriebener Sprache. Aus sprachlich orientierter Perspektive betrachtet erscheinen ihre Fehler als ein „Wissen“ um Sprache. Diese Beobachtung führt zur Konzeption einer Untersuchung, deren zentrales Anliegen die Erforschung des sprachlichen Wissens und der Fragen der Kinder in Zusammenhang mit ihren ersten Schreibungen ist – orientiert an einer sprachwissenschaftlichen Beschreibung und Einordnung. Das Erkenntnisinteresse gilt dem Zusammenhang zwischen den Fehlern in den Schreibungen und dem sprachstrukturellen bzw. beginnenden schriftstrukturellen Wissen der Kinder, das sie in ihrer Sprachanalyse und Verschriftung zum Ausdruck bringen. Theoretische Basis der Untersuchung ist eine phonetisch-phonologische Modellierung des Deutschen (Maas 1999 / Röber 1998c, 2000a), die Schrift als Repräsentation phonologischer Strukturen und nicht als lineare Kette von Buchstaben in Abbildung einer Lautkette betrachtet. Die Aneignung von Schrift wird sowohl qualitativ wie quantitativ untersucht. Die qualitative „Pilotuntersuchung“ fokussiert die sprachliche Ausgangssituation von Kindern am Anfang des Schrifterwerbs (Untersuchung von 10 Kindern im Kindergarten) sowie die Analysen ihrer gesprochenen Sprache im Prozess des ersten Verschriftens (Prozessbeobachtung in einer 1. Klasse mit 21 Kindern). Die quantitative „Hauptuntersuchung“ (klassenweise erstellte Verschriftung von Bilderlisten in sechs 1. Klassen mit insgesamt 109 Kindern, durchgeführt in drei Durchgängen von November bis April des Schuljahres) dient der Verifizierung der Prozessbeobachtungen. Die Wörter der Bilderlisten, die den Kindern vorgelegt werden, sind so gewählt, dass alle für die deutsche Sprache typischen Wortbetonungsmuster darin vorkommen. Die 15501 Wortschreibungen werden mit SPSS erfasst, die Ergebnisse in Form von Tabellen und Diagrammen dargestellt. An Hand der Ergebnisse wird die Bedeutung der linguistischen Perspektive für den Schrifterwerb, und in diesem Zusammenhang vor allem für den Umgang mit Auffälligkeiten, die als Lese-Rechtschreibschwierigkeiten interpretiert werden, dargestellt. Der Perspektivenwechsel – weg vom defizitären Blick auf „Fehl“-Schreibungen hin zur linguistischen Beschreibung – kann dazu beitragen, den Einblick in die komplexen Aufgaben, die Kinder bei der Aneignung schriftsprachlicher Strukturen zu leisten haben und die Rolle, die Unterricht dabei spielt, zu vertiefen. Durch die Einbeziehung aller Kinder einer Klasse, von den Kompetenzstufen 1 der Fortgeschrittenen bis zu den Kompetenzstufen 4 der Anfänger, führen die Ergebnisse schließlich zur Diskussion der Annahme vom „linguistischen Wissen der Kinder“: Kinder von Kompetenzstufe 1 und 2 präsentieren bereits im November orthographische Schreibungen, Kinder von Kompetenzstufe 3 und 4 erst sehr viel später. Die Verschriftungen können zeigen, dass erstere sich früh vom genauen Analysieren ihrer gesprochenen Sprache lösen und sich die schriftrelevanten Strukturen offensichtlich über die Auseinandersetzung mit Schrift aneignen. Letztere verbleiben auf der Ebene der genauen Sprachanalyse. D. h. ihre Fähigkeit und Bereitschaft zur präzisen Wahrnehmung des Gesprochenen – auch im Sinne der Forderungen des Unterrichts – scheinen in eine Sackgasse zu führen. Das sprachliche Wissen der Kinder alleine gewährleistet keinen erfolgreichen Schrifterwerb. Dieses Ergebnis relativiert die Annahme vom „linguistischen Wissen der Kinder“ und wirft schrifterwerbstheoretische und schriftdidaktische Fragen auf. Es kann darauf hinweisen, dass für eine gelingende Aneignung von Schrift das sprachliche Wissen zum Aufbau von Schrift-Wissen genutzt werden muss. Kindern der Kompetenzstufen 3 und 4 gelingt dies – im Verhältnis zu Kindern der Kompetenz-stufen 1 und 2 – nur relativ langsam. Nicht wenige von ihnen scheinen auf qualifizierte Hilfe durch Unterricht angewiesen zu sein. Es kann verdeutlichen, dass Lehrende ein fundiertes linguistisches Wissen brauchen, um das „linguistische Wissen der Kinder am Anfang des Schrifterwerbs“ sach-adäquat aufgreifen und analysieren zu können, um allen Kindern, vor allem denjenigen, die den im Schrifterwerb notwendigen Aufbau von Schrift-Wissen nicht von Beginn an „von selbst“ leisten können, über geeignete Darbietungen den Weg zu einem sicheren sprachstrukturierten Schrifterwerb zugänglich machen zu können.
In der vorliegenden Arbeit beschäftigt sich Herr Ousmane GUEYE mit dem wirtschaftsbezogenen Deutschunterricht in der Republik Senegal, einem Land in Westafrika. Herr GUEYE geht von theoretischen Aspekten aus, führt eine Bestandsaufnahme durch und schlägt einen didaktisch- methodischen Ansatz vor, wobei dies für den Wirtschaftsdeutsch- Unterricht auf Hochschulebene in dem o.g. Land gilt.