370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
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Abstract
An Schulen ist die Erste-Hilfe-Kompetenz von Lehrkräften von besonderer Bedeutung, da dort bei Eintritt eines Notfalls in der Regel kein medizinisches Fachpersonal vor Ort ist, um die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen zeitnah durchzuführen. Daher sind qualifizierte Laienhelfer unverzichtbar, denn bei schweren Notfällen entscheiden oft die ersten Minuten über Leben oder Tod. Da Eltern ihre Kinder in der Schule der Aufsicht und Verantwortung der Lehrpersonen übergeben, müssen sie sich darauf verlassen können, dass diese einerseits präventiv Unfällen vorbeugen und anderseits in Notfallsituationen adäquat reagieren können. Aus diesem Grund wird in der vorliegenden Arbeit der aktuelle Kenntnisstand von Lehrkräften im Bereich der Erste-Hilfe empirisch untersucht, um festzustellen, ob diese bestmöglich auf eine bedarfsgerechte Hilfeleistung vorbereitet sind, um im Ernstfall entsprechend reagieren können.
Auf Basis eines hypothesengenerierenden Interviews mit einer langjährig erfahrenen Lehrkraft wurde ein Fragebogen konzipiert, um die aus dem Gespräch abgeleiteten Schlussfolgerungen sowie das vorhandene Wissen in Erster Hilfe empirisch zu überprüfen. Dieser wurde sowohl an Lehrpersonen mit Berufserfahrung als auch an Lehramtsstudierende verteilt. Quantitativ und qualitativ ausgewertet werden konnten die Antworten von 100 Lehrkräften und 72 Studierenden.
Die Ergebnisse dieser empirischen Untersuchung legen die Vermutung nahe, dass im Bereich der Ersten-Hilfe-Kompetenzen in beiden Gruppen erhebliche Mängel bestehen, so dass viele in Notfällen den Schülerinnen und Schülern keine adäquate Erste-Hilfe-Versorgung zukommen lassen könnten. Insofern sollten die Ergebnisse dieser Arbeit zum Anlass genommen werden, sowohl jetzige als auch zukünftige Lehrkräfte besser auf diesen auch in der Schule wichtigen Bereich vorzubereiten.
Lehren & Lernen
(2023)
Nachhaltigkeit
(2022)
Der "Tag der Lehre und des Lernens 2022" (TdL 2022) an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, auf den sich diese Publikation bezieht, stand unter dem Thema "Querschnittskompetenzen im Lehramt – und darüber hinaus" und fand am 19.01.2022 live im Online-Format (Plenums- und Session-Videokonferenzen) statt. Die Wahl dieses Formats war zum einen bestimmt von der Überlegung, die Durchführung dieses Tages auch dann sicherzustellen, wenn die Coronaregelungen zum Zeitpunkt des Ereignisses keine größeren Zusammenkünfte in Präsenz erlauben. Zum anderen sollte durch die niederschwelligen Zugangsmöglichkeiten in einem Online-Setting größere Teilnehmer*innenzahlen als in den früheren Jahren erreicht werden.
Die Veranstaltung war aus Sicht der Herausgebenden ein Erfolg. Insgesamt wurden von Lehrenden und Studierenden der Hochschule über 35 Sessions angeboten, mit einer Dauer von jeweils 45 bzw. 90 Minuten. Die Quantität der Angebote zeigt die Relevanz des Themas. Dadurch bedingt mussten allerdings viele Sessions parallel stattfinden, womit eine (Live-)Teilnahme an allen Angeboten leider nicht möglich war.
Mit der vorliegenden Publikation soll nun die Gelegenheit geschaffen werden, (noch einmal, auf andere Weise oder auch erstmalig) Einblicke in die Vielfalt aller vorliegenden Konzepte, Forschungsergebnisse und Erkenntnisse aus offenen Diskussionsrunden zu unserem TdL-Schwerpunktthema "Querschnittskompetenzen im Lehramt – und darüber hinaus" zu erhalten.
Die Beträge gliedern sich entlang der folgenden Kategorien:
• Beiträge aus der Forschung
• Beiträge aus der Praxis, inkl. Konzeptentwicklungen
• Beiträge aus den offenen Diskussionsrunden
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Stand der Alphabetisierungsmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen mit nichtdeutscher Herkunftssprache auseinander, die erst in der Sekundarstufe I im lateinischen Schriftsystem alphabetisiert werden. Um ein möglichst umfassendes Gesamtbild zur zweitsprachlichen Alphabetisierung in den weiterführenden Schulen zu erzielen, wurden anhand der Fragen aus dem breiten Spektrum verschiedener Themenbereiche Äußerungen der beteiligten Personen an drei unterschiedlichen Standorten erhoben. Die Datenerhebung erfolgte mittels leitfadengestützter Expert_inneninterviews. Zur Auswertung diente die Methode der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018).
Die Untersuchung förderte die hohen Anforderungen für die Alphabetisierung in der Zweitsprache Deutsch und gleichzeitig die mangelhaften Rahmenbedingungen für diese schulische Aufgabe zutage. Der vorliegenden Untersuchung zufolge benötigen etwa 15 bis 20 Prozent aller neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen im Sekundarbereich I eine Alphabetisierungsförderung im lateinischen Schriftsystem. Davon haben 10 bis 20 Prozent vor der Einreise keinerlei Schrifterfahrung. Die Dauer bis zur technischen Alphabetisierung erstreckt sich aufgrund der Heterogenität der Schüler_innengruppe von einem Monat bis über zwei Jahre. Die Mehrheit braucht dafür eine ca. einjährige Alphabetisierungsförderung. Ihre weitere schriftsprachliche Entwicklung verläuft auch nach der technischen Alphabetisierung meist verzögert. Zwar wird der Lernzuwachs von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die betreffenden Schüler_innen benötigen für den Schriftspracherwerb jedoch durchschnittlich deutlich mehr Zeit und Unterstützung als die anderen Seiteneinsteiger_innen. Zusätzlich zur Belastung durch diesen meist langwierigen Lernprozess leiden manche betroffenen Schüler_innen zudem unter anderen Erschwernissen: Viele derjenigen ohne oder mit geringer Schulerfahrung sowie derjenigen mit Fluchterfahrung erleben einen besonders schwierigen Einstieg ins neue Schulleben. Für sie hat demzufolge eine intensive Betreuung von vertrauten Lehrkräften eine große Bedeutung. Die Alphabetisierungsförderung ist von hoher Betreuungsintensität geprägt. Besonders in der Frühphase, in der die Lernenden neue Laute und Buchstaben kennenlernen, wird eine enge Begleitung durch die Lehrkräfte benötigt. Für die Förderung müssen die Lehrkräfte über ausreichende Kompetenzen verfügen, um den individuellen Lernstand, -bedarf und -fähigkeit der Schüler_innen richtig einzuschätzen und daran orientiert ein genau passendes Lernangebot zu machen. Für diese Herausforderung der betroffenen Schüler_innen sowie die Anforderungen an die aufnehmenden Schulen sind die Rahmenbedingungen insgesamt mehr als mangelhaft. Die zu Alphabetisierenden werden häufig ohne richtige Ermittlung der schriftsprachlichen Fähigkeiten im Sprachförderunterricht zusammen mit vielen anderen Seiteneinsteiger_innen unterrichtet. Die zuständigen Sekundarstufenlehrkräfte, die zum Teil über keine fachlichen Vorkenntnisse verfügen, müssen sie ohne konzeptuelle Orientierung alphabetisieren. Trotz des bestehenden Lernbedarfs wird außerdem die Alphabetisierungsförderung sowie die schriftsprachliche Anschlussförderung von qualifizierten Lehrkräften spätestens nach zwei Jahren nicht mehr gewährleistet. Das ist für viele zu alphabetisierende und neu alphabetisierte Kinder und Jugendliche definitiv zu kurz. Aus dieser Gesamtlage heraus haben sich die Erweiterung der Maßnahmen, die Erstellung einer konzeptionellen Grundlage für die zweitsprachliche Alphabetisierung sowie die Lehrkräftequalifizierung als dringend erforderlich erwiesen. Darüber hinaus wurde aufgezeigt, dass der Systemaufbau im Fach Deutsch als Zweitsprache ein sinnvolles Entwicklungspotenzial darstellt.
Der Ausbau der Ganztagsschulen in Deutschland zielt unter anderem darauf ab, Schüler*innen umfassend individuell in ihrer Entwicklung zu fördern. Aktuelle Untersuchungen verdeutlichen den Bedarf an weiterer Forschung, insbesondere zur Analyse individueller Entwicklungsverläufe und ihrer Zusammenhänge mit der Ganztagsschulteilnahme. Zwei bedeutende Schüler*innenmerkmale im Kontext von Leistung und Lernen sind das akademische Selbstkonzept und die Lernzielorientierung.
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des akademischen Selbstkonzepts und der Lernzielorientierung von Schüler*innen während der Sekundarstufe I an Ganztagsschulen, abhängig von ihrer Teilnahme am Ganztagsunterricht. Zudem werden differenzielle Entwicklungsverläufe beider Merkmale analysiert und Bedingungsfaktoren für positive Entwicklungsverläufe überprüft.
Die Ergebnisse verdeutlichen eine signifikante Abnahme sowohl des akademischen Selbstkonzepts als auch der Lernzielorientierung der Schüler*innen während der Sekundarstufe I. Es zeigt sich jedoch kein direkter Effekt der Teilnahme am Ganztagsunterricht auf diese Abnahme. Personenzentrierte Analysen ergeben unterschiedliche Entwicklungsverläufe für beide Merkmale, wobei nur vereinzelte Zusammenhänge zur Ganztagsteilnahme erkennbar sind. Die Ergebnisse legen jedoch nahe, dass die Qualität und Gestaltung der Ganztagsangebote von Bedeutung sind.
Die empirischen Befunde werden im Rahmen bestehender Theorien interpretiert und in die aktuelle Forschungslage eingebettet. Dabei werden auch praktische Implikationen abgeleitet und mögliche Auswirkungen auf die Forschung im Bereich der Ganztagsschulforschung diskutiert.
Marc Goldoni untersucht in der qualitativ-rekonstruktiven Studie Handlungsorientierungen von Praxisausbildenden der Sozialen Arbeit in der Schweiz zu ihrer Tätigkeit an der Schnittstelle von Hochschule und Praxis. Insbesondere der Zusammenhang von berufsbiografischen Aspekten, organisationalen Rahmenbedingungen und professionsspezifischen Diskursen wird dabei in den Fokus genommen. Der Autor entwickelt darauf aufbauend unterschiedliche Typen von Praxisausbildenden. Diese verstehen ihre Aufgabe in ihrer jeweils eigenen Logik. Es zeigen sich typenspezifische Ausprägungen wie und an welchen Problemgegenständen Reflexion betrieben wird und welche Herausforderungen dabei auftreten. Die auf Grundlage narrativ orientierter Einzelinterviews und mit der Dokumentarischen Methode rekonstruierten Ergebnisse geben einen vertieften Einblick in eine bisher wenig beleuchtete Praxis. Sie geben zudem wichtige Hinweise darauf, an welchen Punkten Weiterbildungsangebote von Hochschulen ansetzen können.
Fashion DIET (Sustainable Fashion Curriculum at Textile Universities in Europe – Development, Implementation and Evaluation of a Teaching Module for Educators) is an EU funded project under the Key Action “Strategic Partnerships” of the Erasmus+ Programme. From September 2020 until August 2023, the international project has been developing teaching and learning arrangements under the lead management of the University of Education Freiburg. Partner universities are Reutlingen University in Germany, Gheorghe Asachi Iaşi University of Technology in Romania and Trakia University Stara Zagora in Bulgaria.
The devastating environmental and social implications of the fast fashion and textile industry which prevailed throughout the last decades make it of high relevance to integrate the targets of the sustainable development goals (SDGs) of the UN into the entire textile value chain, i.e. production, consumption and disposal sites, to make it fully sustainable and positive for people and the ecosystems. The upcoming transformation of the textile and fashion industry towards sustainability therefore requires nothing less than a continuous implementation of the guiding principle Education for Sustainability Development (ESD) in education and training.
The Fashion DIET project aimed to foster the process of ESD implementation in national educational systems. The project’s major goal was to develop an ESD further education module in the context of fashion and textiles for universities since teachers and learners will have to cooperate more internationally in the future to establish the guiding principle of ESD permanently on an international level. Furthermore, teaching and learning material derived from this for vocational schools and secondary education has been developed and made available as Open Educational Resources (OER) via the database Glocal Campus.
„Beratung und Schule“ ist eine Podcast-Reihe für angehende Lehrer*innen zu den Themen Beratung und Gesprächsführung mit Eltern und Schüler*innen. Hier bekommt Ihr einen Einblick in die Thematik und vertiefte Informationen zu einzelnen Themenbereichen.
Der Podcast entsteht 2023 im Rahmen eines Projektes zur Förderung von Beratungskompetenzen von Lehramtsstudierenden, finanziert durch QS-Mittel der Verfassten Studierendenschaft der PH Freiburg.
Redaktion: Lena Sachs
Episode 1: Erfahrungen aus Forschung und Praxis
Episode 2: Elternarbeit und Beratung in der Praxis – Gespräch mit einem Grundschulrektor
Episode 3: Lerngespräche mit Schüler*innen
Episode 4: Autismus im Schulkontext
Episode 5: Kinderschutz und Gespräche im Gefährdungskotext
Episode 6: Selbstverletzendes Verhalten im Schulkontext
Episode 7: Beratungslehrkräfte an Schulen
Episode 8: Schulpsychologische Beratungsstelle
Im Forschungszentrum ReCCE (Research Center for Climate Change Education and Education for Sustainable Development) werden Voraussetzungen, Prozesse und Ergebnisse von Bildung für nachhaltige Entwicklung und Klimabildung in der formalen und non-formalen Bildung untersucht. In diesem Papier soll das Forschungsverständnis geklärt, wichtige Forschungsgegenstände skizziert und Qualitätskriterien für die empirische Arbeit bestimmt sowie eine Abgrenzung zu anderen pädagogischen Diziplinen vorgenommen werden.