Institut für Psychologie
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Bezugspunkt dieser Arbeit ist die Theorie der „erlernten Hilflosigkeit“ von SELIGMAN (1972). Sie konzentriert sich auf die geringe Überzeugung, durch eigenes Tun Einfluss auf die Umwelt nehmen zu können (Kompetenzverlust, mangelnde Selbstwirksamkeit, negatives Selbstbild). Als Indikator dient die Perzipiert Generalisierte Selbstwirksamkeit von SCHWARZER (1993, 1994). Unter Perzipierter Generalisierter Selbstwirksamkeit wird, in Anlehnung an BANDURAS Konzept der Selbstgewissheit (self-efficacy), die Erwartung eigener Handlungskompetenz angesichts von Schwierigkeiten verstanden, welche in neuen, unerwarteten bzw. unvorhersehbaren Situationen auftreten können. Annahme: Wenn es gelingt, den Aufbau eines positiven Selbstbildes anzuregen, welches in ausgewählten Teilschritten zu einem Erlebnis der Blickerweiterung und des Kompetenzgewinns führt, kann dies zu einer Generalisierung im Sinne eines möglichen Kompetenzaufbaus auch in anderen Bereichen des Lebens führen (hier: „Krisenkompetenz“). Die Methodenauswahl wurde theoretisch abgeleitet und begründet, das Gebiet wurde auf Desorientierungskrisen eingegrenzt. Im empirischen Teil wurde sowohl mit voll - als auch mit halbstandardisierten Testverfahren gearbeitet. Fazit: Generell scheint es sich, nach Einbeziehung aller genannten Punkte, in der Tat so zu verhalten, dass die ausgewählten und auf Selbstwerterhöhung ausgerichteten Methoden zu generalisierten Veränderungen in Bezug auf die Selbstwirksamkeit nach SCHWARZER führen.
Übergewicht ist eine mögliche Ursache für zahlreiche Erkrankungen mit hohen Folgekosten. Eine Gewichtsreduktion ist deshalb aus medizinischer wie auch aus volkswirtschaftlicher Sicht anzustreben. Die Abteilung für Rehabilitative und Präventive Sportmedizin der Universität Freiburg hat 2002 ein bewegungsorientiertes Interventionsprogramm zur Gewichtsreduktion für Erwachsene entwickelt, seit 2003 zusätzlich ein Programm speziell für Frauen über 50. Das Ziel ist neben einer Gewichtsreduktion eine Verbesserung des Gesundheitszustandes, eine Verbesserung des Aktivitätsverhaltens sowie eine Steigerung der Lebensqualität. Das Konzept des Programms unterscheidet sich durch die Dauer von einem Jahr und die enge interdisziplinäre Vernetzung der vier Bereiche Erwachsenenpädagogik, Bewegung, Ernährung und Medizin von dem meist kürzer angesetzten und einseitigen Ansatz anderer marktüblicher Programme. Im Laufe des Interventionsprogramms sollen die Teilnehmerinnen befähigt werden, durch eine Stärkung der Eigenkompetenz und Aktivieren der eigenen Ressourcen ein individuelles Lebensstilkonzept zu entwickeln, welches es ihnen ermöglicht, die Gewichtsreduktion langfristig beizubehalten. In mehreren Durchläufen konnte bestätigt werden, dass das Programm nach den Kriterien der Deutschen Adipositas-Gesellschaft erfolgreich ist. Aufgrund der Erfahrungen und Beobachtungen während der ersten Interventionsstudie 2002 lag die Vermutung nahe, dass die Persönlichkeitsmerkmale Lebenszufriedenheit, Körperwahrnehmung, Kontrollüberzeugung und Offenheit für neue Erfahrungen einen Einfluss auf eine Lebensstiländerung und somit auf die Gewichtsreduktion haben. Dies sollte im Rahmen der Programme 2003 und 2004 untersucht werden. Zeigt sich ein Zusammenhang, so könnte die Effektivität des Programms gesteigert werden, indem vor einer Teilnahme getestet wird, bei welchen Personen speziell dieses Programm zum Erfolg führen wird. Man könnte entweder eine Vorauswahl der Teilnehmerinnen treffen, oder das Programm auf die Bedürfnisse der einzelnen hin entsprechend modifizieren. Bei den Variablen Lebenszufriedenheit und Körperwahrnehmung zeigten sich signifikante Zusammenhänge, bei Kontrollüberzeugung und Offenheit für neue Erfahrungen konnte kein Zusammenhang festgestellt werden. Mit den relevanten Variablen wurde eine Prognoseformel erstellt. Darüber hinaus ergab die Auswertung anhand einer eingegrenzten Multiplen Regression, dass der Einfluss der relevanten Persönlichkeitsvariablen auf eine Gewichtsreduktion 15,5% beträgt. Über die eigentliche Fragestellung hinaus wurde untersucht, ob und wie sich die Persönlichkeitsmerkmale im Verlauf des Programms verändern. Nach dem Eigenschaftsparadigma und dem dynamisch-interaktionistischen Paradigma ist mittelfristig mit einer Stabilität von Persönlichkeitsmerkmalen zu rechnen, Skalen aus dem Bereich Lebenszufriedenheit und Körperwahrnehmung zeigten jedoch im Verlauf signifikante kontinuierliche Veränderungen. Aus den vorliegenden Messergebnissen kann nicht auf eine allgemeingültige Gesetzmäßigkeit geschlossen werden. Es bleibt zukünftig im Rahmen von Follow-up-Untersuchungen und bei Folgeprogrammen weiter zu überprüfen, ob die Prognoseformel eine Vorhersage ermöglicht, ob der Varianzanteil der relevanten Variablen weiterhin 15,50% beträgt und ob die sich verändernden Variablen wieder Richtung Ausgangsniveau tendieren. Darüber hinaus sollte auch der Frage nachgegangen werden, welche anderen Variablen neben den Persönlichkeitsmerkmalen für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion eine Rolle spielen.