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Die positiven Effekte eines sportlich aktiven Lebensstils bei Frauen nach Brustkrebs sind wissenschaftlich gut belegt. Dennoch gelingt es einem Großteil der Frauen trotz hoher Motivation nur ungenügend, Bewegungsempfehlungen umzusetzen. Für wenig sportlich aktive Frauen nach Brustkrebs während der onkologischen Rehabilitation existiert bisher kein spezifisches Programm zur nachhaltigen Bewegungsförderung.
Die Zielsetzung dieser Arbeit besteht darin, die SpA bei Frauen nach Brustkrebs aus verschiedenen Perspektiven zu untersuchen, um Anknüpfungspunkte für die onkologische Rehabilitation zu definieren. Hierfür wird a) der Umfang SpA bei Frauen nach Brustkrebs zu Beginn der onkologischen Rehabilitation erhoben und erörtert, welche Assoziationen die Begriffe SpA und KA hervorrufen; b) untersucht, welche Schlussfolgerungen sich aus der Anpassung, Implementation und formativen Evaluation eines Programms zur Verhaltensänderung für wenig sportlich aktive Frauen ergeben; c) die Wirksamkeit eines motivational-volitionalen Programms zur Bewegungsförderung 12 Monate nach der Durchführung bestimmt. Die Dissertation entstand im Rahmen des Forschungsprojektes „Motivational-volitionale Intervention – Bewegung nach Brustkrebs (MoVo-BnB)“.
Der Umfang SpA wurde in einer querschnittlichen Befragung zu Beginn der medizinischen Rehabilitation in zwei Einrichtungen mit dem Kurzfragebogen (BSA-F) erfasst. Um Begriffsassoziationen, Motive und Barrieren in Bezug auf SpA und KA zu erfassen, wurden 21 leitfadengestützte Interviews geführt, digitalisiert und transkribiert. Die Auswertung erfolgte deduktiv-induktiv nach der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse. In einem mehrstufigen interdisziplinären Entwicklungsprozess wurde unter Berücksichtigung pädagogisch-didaktischer, psychologischer und bewegungstherapeutischer Evidenz ein Programm für Frauen nach Brustkrebs mit bewilligter medizinischer Rehabilitation entwickelt und umgesetzt, die wenig sportlich aktiv waren (<60 min/Woche). Zur Umsetzung wurden Train-the-Trainer-Seminare durchgeführt. Vier Einheiten wurden in zwei Rehabilitationskliniken implementiert. Schulungsqualität, didaktische Methoden und Be-gleitmaterial wurden 6 Wochen und 12 Monate nach der Implementation durch Patientinnen, Trainerinnen und Projektmitarbeiterinnen evaluiert (n = 127 Bewertungen). Die Wirksamkeitsanalyse wurde in einer nicht randomisiert, prospektiven, bi-zentrischen und kontrollierten Studie (Messzeitpunkte: zu Beginn, am Ende sowie 6 und 12 Monate nach Abschluss der Rehabilitation) untersucht. Die Kontrollgruppe (n = 266) erhielt die normale medizinische Rehabilitation und die Interventionsgruppe (n = 279) zusätzlich MoVo-BnB. Zielkriterien waren der Umfang SpA (BSA-F), die gesundheitsbezogene Lebensqualität (QLQ-C30) und die brustkrebsspezifische Lebensqualität (QLQ-Br23). Die Auswertung geschah mittels Kovarianzanalyse.
Ein Viertel (n = 806) der befragten Frauen ist in den vier Wochen vor Rehabilitationsbeginn mindestens 150 Min/Woche sportlich aktiv, jede zweite Frau weniger als 60 Min/Woche. Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Begriffsverständnis Einfluss auf das Bewegungsverhalten hat. Vielmehr existieren in der Studienpopulation typische Barrieren (u. a. fehlende Motivation, Müdigkeit, Zeitmangel), die die Frauen daran hindern, sportlich aktiv zu sein. Sowohl der Prozess der Implementierung als auch die zwei formativen Evaluationen verdeutlichen, dass die Einführung eines neuen Programms weniger von der Konzeption und den Inhalten abhängig ist, als von den vor Ort bestehenden Rahmenbedingungen. Die Ergebnisse der zwei mehrperspektivisch durchgeführten formativen Evaluationen ergeben gute Werte für die Schulungsqualität, Methoden und Begleitmaterialen. Die Praxistauglichkeit und Akzeptanz der ressourcenneutralen Intervention lassen sich bestätigen. Bezüglich der Wirksamkeitsanalyse lässt sich feststellen, dass MoVo-BnB 12 Monate später zu einer Verbesserung der sportlichen Aktivität um 22 Minuten pro Woche führt. Hinsichtlich der gesundheitsbezogenen und der brustkrebsspezifischen Lebensqualität lassen sich keine substanziellen Unterschiede zwischen den Gruppen identifizieren.
Schließlich erweitern die Ergebnisse den Forschungsbereich um verbessertes Wissen bezüglich sportlicher Aktivität bei Frauen nach Brustkrebs zum Zeitpunkt der onkologischen Rehabilitation. Durch spezielle Unterstützungsmaßnahmen lassen sich mehr Individuen erreichen, ihr Bewegungsverhalten zu verbessern. Weiterer Handlungsbedarf ist erforderlich.
Soziale Unsicherheit. Auswirkungen ablehnender Rentenentscheide auf die Biographien von Betroffenen
(2023)
Die Transformation des Sozialstaats gemäss den Prinzipien der Aktivierung erfasste in der Schweiz zu Beginn des neuen Jahrtausends auch die Invalidenversicherung (IV) – jene Versicherung, welche u.a. zuständig ist für Renten bei langfristiger, krankheitsbedingter Erwerbsunfähigkeit. Der Zugang zur Berentung wurde erschwert, wodurch die Zahl der Neuberentungen innert 10 Jahren auf die Hälfte zurückging. Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen kommen dadurch vermehrt in die Situation, dass sie wegen Gesundheitsproblemen ganz oder teilweise aus der Erwerbsarbeit ausscheiden, dennoch aber keinen Anspruch haben auf Rentenzahlungen durch die IV. Im vorliegenden Dissertationsprojekt wurde anhand einer biographieanalytischen Interviewstudie der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen Rentenablehnungen durch die IV auf Betroffene haben. Die Analyse von 8 narrativ-biographischen Interviews zeigte, dass sich eine Rentenablehnung nicht auf alle gleich auswirkt. In Abhängigkeit der vorhandenen sozio-ökonomischen Ressourcen und der vorausgegangenen Lebensverläufe kann eine Nicht-Berentung zu einem sozialen Abstieg führen oder aber als «ausbleibende Entlastung» wirksam werden. Auf Ebene der biographischen Verarbeitung lassen sich Rentenablehnungen als eine Missachtungserfahrung beschreiben, welche das Vertrauen in den Sozialstaat erschüttert und die Identität der Betroffenen beschädigt.
Fashion DIET (Sustainable Fashion Curriculum at Textile Universities in Europe – Development, Implementation and Evaluation of a Teaching Module for Educators) is an EU funded project under the Key Action “Strategic Partnerships” of the Erasmus+ Programme. From September 2020 until August 2023, the international project has been developing teaching and learning arrangements under the lead management of the University of Education Freiburg. Partner universities are Reutlingen University in Germany, Gheorghe Asachi Iaşi University of Technology in Romania and Trakia University Stara Zagora in Bulgaria.
The devastating environmental and social implications of the fast fashion and textile industry which prevailed throughout the last decades make it of high relevance to integrate the targets of the sustainable development goals (SDGs) of the UN into the entire textile value chain, i.e. production, consumption and disposal sites, to make it fully sustainable and positive for people and the ecosystems. The upcoming transformation of the textile and fashion industry towards sustainability therefore requires nothing less than a continuous implementation of the guiding principle Education for Sustainability Development (ESD) in education and training.
The Fashion DIET project aimed to foster the process of ESD implementation in national educational systems. The project’s major goal was to develop an ESD further education module in the context of fashion and textiles for universities since teachers and learners will have to cooperate more internationally in the future to establish the guiding principle of ESD permanently on an international level. Furthermore, teaching and learning material derived from this for vocational schools and secondary education has been developed and made available as Open Educational Resources (OER) via the database Glocal Campus.
„Beratung und Schule“ ist eine Podcast-Reihe für angehende Lehrer*innen zu den Themen Beratung und Gesprächsführung mit Eltern und Schüler*innen. Hier bekommt Ihr einen Einblick in die Thematik und vertiefte Informationen zu einzelnen Themenbereichen.
Der Podcast entsteht 2023 im Rahmen eines Projektes zur Förderung von Beratungskompetenzen von Lehramtsstudierenden, finanziert durch QS-Mittel der Verfassten Studierendenschaft der PH Freiburg.
Redaktion: Lena Sachs
Episode 1: Erfahrungen aus Forschung und Praxis
Episode 2: Elternarbeit und Beratung in der Praxis – Gespräch mit einem Grundschulrektor
Episode 3: Lerngespräche mit Schüler*innen
Episode 4: Autismus im Schulkontext
Episode 5: Kinderschutz und Gespräche im Gefährdungskotext
Episode 6: Selbstverletzendes Verhalten im Schulkontext
Episode 7: Beratungslehrkräfte an Schulen
Episode 8: Schulpsychologische Beratungsstelle
Im Forschungszentrum ReCCE (Research Center for Climate Change Education and Education for Sustainable Development) werden Voraussetzungen, Prozesse und Ergebnisse von Bildung für nachhaltige Entwicklung und Klimabildung in der formalen und non-formalen Bildung untersucht. In diesem Papier soll das Forschungsverständnis geklärt, wichtige Forschungsgegenstände skizziert und Qualitätskriterien für die empirische Arbeit bestimmt sowie eine Abgrenzung zu anderen pädagogischen Diziplinen vorgenommen werden.
Hintergrund
In der COVID-19-Pandemie ging die Versorgung nichtübertragbarer Erkrankungen zeitweise deutlich zurück, auch weil Menschen Angst vor einer Ansteckung hatten. Wir führen eine Bestandsaufnahme zur organisationalen Gesundheitskompetenz in der Regelversorgung nichtübertragbarer Erkrankungen in der ersten Welle der COVID-19-Pandemie durch und fragen: Inwiefern wurden Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden dabei unterstützt, gesundheitskompetente Entscheidungen für oder gegen die Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen zu treffen?
Methodik
Strukturierende Inhaltsanalyse der Internetpräsenzen der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlich Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF; n = 179), der kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen (K(Z)Ven; n = 38), ausgewählter Krankenkassen (n = 21), ausgewählter Behandlungseinrichtungen (n = 25) und überregionaler Anbieter von Gesundheitsinformationen (n = 5) zu Informationen und Angeboten zum Thema.
Ergebnisse
Die geprüften Internetpräsenzen informieren weitgehend rund um COVID-19, aber nur selten darüber, wie man sich bei einer (vermuteten) anderen Erkrankung in Bezug auf die Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen verhält. 2 Portale von Anbietern von Gesundheitsinformationen, eine Krankenkasse, aber keine der KVen bieten explizite Entscheidungshilfen an. KVen weisen öfter, aber nicht durchgängig auf die generelle Möglichkeit von Videosprechstunden hin.
Diskussion
Für die meisten Patient*innen gab es damit keine gezielten Informationen zu dem Thema. Angesichts der Fortdauer der COVID-19-Pandemie gilt es, vorhandene vertrauenswürdige, qualitativ hochwertige Informations- und Beratungskapazitäten auszubauen und ihre Bekanntheit zu erhöhen, um gesundheitskompetente Entscheidungen auch in der Pandemie zu ermöglichen.
Abstract
Mathematical word problem solving is influenced by various characteristics of the task and the person solving it. Yet, previous research has rarely related these characteristics to holistically answer which word problem requires which set of individual cognitive skills. In the present study, we conducted a secondary data analysis on a dataset of N = 1282 undergraduate students solving six mathematical word problems from the Programme for International Student Assessment (PISA). Previous results had indicated substantial variability in the contribution of individual cognitive skills to the correct solution of the different tasks. Here, we exploratively reanalyzed the data to investigate which task characteristics may account for this variability, considering verbal, arithmetic, spatial, and general reasoning skills simultaneously. Results indicate that verbal skills were the most consistent predictor of successful word problem solving in these tasks, arithmetic skills only predicted the correct solution of word problems containing calculations, spatial skills predicted solution rates in the presence of a visual representation, and general reasoning skills were more relevant in simpler problems that could be easily solved using heuristics. We discuss possible implications, emphasizing how word problems may differ with regard to the cognitive skills required to solve them correctly.
The results of three meta-analyses show that the effectiveness of learning from animations, when compared to learning from static pictures, is rather limited. A recent re-analysis of one of these meta-analyses, however, supports that learning from animations is considerably more effective than learning from static pictures if the specifics of the displayed changes need to be learned. In order to further validate this finding as well as to clarify the educational strengths and weaknesses of animations and static pictures, an experimental study with three groups was conducted. Overall, 88 university students participated in the study. One group of learners (n = 30) watched a single picture of a gear mechanism, one group of learners (n = 28) watched four pictures, and one group of learners (n = 30) watched an animation. All groups had to identify specific motions and spatial arrangements covered by the gear mechanism. While learners who watched the animation exhibited the best performance with respect to the identification of motions, learners who watched the pictures showed the best performance with respect to the identification of spatial arrangements. The effect sizes are large. The results of the study help to clarify when animations and when static pictures are most suitable for learning.
Prior research indicates that student teachers frequently have misconceptions about multimedia learning. Our experiment with N = 96 student teachers revealed that, in contrast to standard texts, refutation texts are effective to address misconceptions about multimedia learning. However, there seems to be no added benefit of making “concessions” to student teachers’ prior beliefs (i.e., two-sided argumentation) in refutation texts. Moreover, refutation texts did not promote the selection of appropriate multimedia material. This study suggests that refutation texts addressing multimedia-learning misconceptions should be applied in teacher education. Yet, further support seems needed to aid the application of the corrected knowledge.
Science competencies are considered an important 21st century skill. How this skill develops in childhood is, however, not well understood, and in particular little is known about how different aspects of science competencies are related. In this prospective study with 58 children aged 5–6 years, we investigate the development of two aspects of science competence: scientific thinking and science content knowledge. Scientific thinking was assessed with a comprehensive 30-item instrument; science content knowledge was measured with an 18-item instrument that assesses children’s knowledge with regard to melting and evaporation. The results revealed basic competencies in scientific thinking and science content knowledge at the end of kindergarten (46% and 49% correct, respectively, both different from chance). In mid-kindergarten, children performed better than chance on the assessment of science content knowledge (40% correct) but not on the assessment of scientific thinking (34% correct). Science content knowledge in mid-kindergarten predicted children’s science content knowledge at the end of kindergarten, as well as scientific thinking (both at 6 years). The opposite pattern did not hold: scientific thinking in mid-kindergarten did not predict science content knowledge at the end of kindergarten. Our findings show initial science competencies during kindergarten, and they suggest that children’s science content knowledge and scientific thinking are interrelated in a meaningful way. These results are discussed with respect to the different hypotheses that connect scientific thinking and science content knowledge as key features of science competencies. Implications for research and teaching are discussed.