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Ausgehend von der Beobachtung, dass in der Unterrichtsforschung Konzepte des „offenen Lernens“ für die Implementierung neuer Medien, wie dem Internet, empfohlen werden, wird der Zusammenhang zwischen reformpädagogischen Ansätzen und neuen Informationstechnologien hergestellt. Hier knüpfen die Untersuchungen der vorliegenden Arbeit an. Herausgegriffen wird das Konzept Maria Montessoris, untersucht in den USA, wo sich zum einen alternative Pädagogiken freier entwickeln können und zum anderen die Implementierung neuer Medien in den Unterricht offensiver vorangetrieben wird. Es wird angenommen, dass die Lernumgebung Montessoris unter dem Gesichtspunkt einer Modernisierung des Konzepts auf die heutigen Ansprüche eine optimale Lernlandschaft bietet, das Internet als natürliche Informationsquelle in den Unterricht zu integrieren. Die gegenwärtig kontroverse Umsetzung der Pädagogik Montessoris (AMI und AMS) sowie die zu diesem Zeitpunkt verwirklichte Internetnutzung in den Schulen werden am Beispiel der USA einer kritischen Reflexion unterzogen. Kapitel 1 dieser Arbeit betrachtet die Pädagogik Montessoris. Ein Abschnitt liefert Informationen über die kontemporäre Verwirklichung ihrer Pädagogik in den USA. Die Möglichkeiten des Internets für den Unterricht, die Aussagen der Forschung über das informationstechnische Lernen sowie seine Integration in den USA, wird in Kapitel 2 näher untersucht. In Kapitel 3 wird die Notwendigkeit des Interneteinsatzes in Schulen überprüft und die Eignung offener Strukturen als Basis dafür begründet. Die gewonnenen Erkenntnisse geben die Grundlage zu den in Kapitel 4 und 5 beschriebenen Untersuchungen, wie diese Implementierung in der Praxis nordamerikanischer Montessori-Schulen verwirklicht ist. Beschrieben wird sowohl eine Querschnittsuntersuchung als auch eine Fallstudie. Kapitel 6 schildert die pädagogischen Konsequenzen für die Nutzung des Internets im Unterricht.
Die Arbeit thematisiert Reformkonzepte zur Lehrerbildung, die auf diverse Leistungsstudien und Forderungen nach Standards reagieren. Von den formulierten Kompetenzbereichen interessiert an dieser Stelle jener, der den adäquaten Umgang mit schulischen Veränderungen ins Zentrum rückt. Zu den "neuen" Zuständigkeiten von Lehrerinnen und Lehrern gehören etwa die Evaluation von Unterricht oder die kooperative Profilbildung und Selbstverwaltung der eigenen Schule. Die Bildungswissenschaften sehen in den erweiterten Aufgaben einen Paradigmenwechsel, der in Zusammenhang mit dem beruflichen Selbstverständnis und einer professionellen Haltung steht. Fraglich ist, inwieweit eine solche Haltung administrativ geplant werden kann: Soziale Leitideen wie Engagement oder Kooperation lassen sich nicht "absichtlich" aneignen, sondern zielen weitgehend auf implizite Wissensbestände. Die vorliegende Arbeit fasst dieses Praxiswissen mithilfe der Handlungstheorie Bourdieus und fragt mit Blick auf Professionsdesiderate danach, ob und wie Lehrerbildung einen Habitus fördert, der "innovativ" ist. Untersucht werden die Kompetenzen von Berufsneulingen, da diese immer wieder als Hoffnungsträger einer nachhaltigen Schulentwicklung genannt werden. Die Studie bedient einen empirischen Nachholbedarf und trägt zur sozialwissenschaftlichen Methodologieentwicklung bei. Im Fokus steht ein Begleitseminar zum Schulpraktikum, in dem Studierende "eigene Fälle" supervisorisch bearbeiten sowie diverse Gruppendiskussionen durchführen. Der komplexe Datenkorpus beinhaltet verschiedenste Textsorten, Beobachtungen und Erhebungen. Für die qualitative Analyse wesentlich ist, dass die Konstruktion von handlungsleitenden Bedeutungen nicht als rein geistige Operation betrachtet wird, sondern sozial situiert und in einem kollektiv erfahrenen Alltag angelegt ist. Da sich dieses symbolische Handeln gewissermaßen intuitiv und inkorporiert vollzieht, setzt es zudem keine willentliche Zustimmung voraus. Die Rekonstruktion realer Studienpraxis belegt eindrücklich, dass sich in der Kommunikation zwischen den Ausbildungsbeteiligten weit mehr ereignet als die Weitergabe von Information. Die Studie identifiziert institutionelle Einflüsse und zeichnet dezidiert die Umstände nach, unter denen Studierende auf altbewährte Strategien zurückgreifen oder alternativ ungewohnte ausprobieren. Sie zeigt auch, dass sich verschiedene Handlungsfelder nicht strikt voneinander trennen lassen und biografische Grundorientierungen und Konfliktmuster in andere Kontexte hineintragen werden. Die Methodologie der Grounded Theory (Strauss/Corbin) bietet die Chance, für die Theoriebildung mehrdisziplinäre Referenzfolien heran zu ziehen. Insbesondere die Anbindung an soziologische Makrotheorien wie der reflexiven Modernisierung (Beck, Giddens) liefert der Lehrer(aus-)bildung einen Rahmen, der mit landläufigen Theorie-Praxis-Dualismen bricht. Eine passfähige Verdichtung leisten neuere sozialpsychologische Konzepte zu Identität (Keupp) und Situiertem Lernen (Lave/Wenger). Das zentrale Ergebnis der Untersuchung lautet erstens, dass die berufliche Entwicklung von künftigen Lehrerinnen und Lehrern von der Individualisierung wesentlich tangiert wird, und zweitens, dass sich daraus ein Steuerbedarf für die Praxisgemeinschaften ergibt. Die Studie verdeutlicht entgegen trivialen Machbarkeitsvorstellungen von Bildungsplänen, wie Individualisierungsphänomene die professionsinhärente Unsicherheit von Bildungsarbeit gewissermaßen potenzieren: Die Ausbildungskontexte sind geprägt von kurzzeitigen Partizipationen, unübersichtlichen Sozialzusammenhängen und pluralistischen Wertvorstellungen, die eine professionelle Orientierung erschweren. Während die Entscheidungs- und Konkurrenzprobleme wachsen, werden gleichzeitig die Beziehungen und Zugehörigkeiten fragiler. Hier decken die Ergebnisse die normativen Implikationen von Idealkonstrukten wie "Lernenden Organisationen" auf und relativieren einseitige Gewinnmythen, wie etwa über Teamarbeit, Flexibilität oder Risikofreude. Als Schlüsselkonzept im Umgang mit Unsicherheit und Risiko stellt die Theoriebildung Ver-trauen (Luhmann) heraus, das nicht mehr durch Traditionen gegeben ist, sondern von den Ausbildungsbeteiligten aktiv hergestellt werden muss und ein spezifisches soziales Können erfordert. Vor dem Anspruch einer integrierten Berufsbildung braucht es Partizipationsformen, die gegenseitige Anerkennung und transparente Einflussmöglichkeiten bieten. Die Er-gebnisse sprechen gleichzeitig gegen ein pauschales Berufsfeldvotum, solange die Frage nach der Qualität der jeweiligen Praxis nicht gestellt wird. Als Perspektive verweist die methodisch kontrollierte Supervision auf kommunikative Strategien, die bisherige Denkfiguren aufbrechen und die eigene Berufsentwicklung bewusster machen: Eine selbstreflexive und soziale Hermeneutik bildet ein Instrument, das die kontinuierliche Evaluation des beruflichen Handelns leisten kann.
Die gegenwärtige Diskussion um den Bildungsauftrag des Kindergartens thematisiert im Wesentlichen die Frage, welche Bildungsziele und -inhalte im Kindergarten vermittelt werden sollen. Ein bislang bundesweit anerkannter und verbindlicher Bildungskanon sowie eine übergreifende didaktische Position für vorschulische Bil-dungsarbeit fehlen jedoch. In Deutschland erlebt das vorschulische Fremdsprachenlernen nach seinen ersten Anfängen vor dreißig Jahren und einer langen Phase des Desinteresses derzeit eine Renaissance. Dies gilt nicht nur für die vorschulpädagogische Praxis, sondern - wenn auch nur vereinzelt - für Theoriebildung und empirische Forschung. Als eine Antwort auf die Defizite in der didaktischen Theoriebildung im Elementarbereich war die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit die Entwicklung einer lebensbezogenen bilingualen Didaktikkonzeption für den Elementarbereich. Hierzu wurde auf relevante Ergebnisse der Erziehungswissenschaften, der Elementarpädagogik, der Spracherwerbsforschung und der Entwicklungspsychologie zurückgegriffen. Der Lebensbezogene Ansatz, welcher in dem breiten Spektrum an didaktischen Ansätzen als einziger das vorschulische Fremdsprachenlernen propagiert, wurde auf sein Potenzial für eine bilinguale Bildung im Kindergarten analysiert. Für eine kontrastive Analyse des bilingualen Bildungspotenzials des Lebensbezogenen Ansatzes wurde der Situationsansatz, einer der bekanntesten didaktischen Ansätze in Deutschland, als exemplarischer Vergleichsmaßstab ausgewählt. Während sich der Lebensbezogene Ansatz durch seine Werthaltung gegenüber dem Leben explizit für eine Fremdsprachenbildung im Kindergarten ausspricht und auch in didaktisch-methodischer Hinsicht besonders geeignet erscheint, ist aufgrund der vollzogenen Analyse ein bilinguales Bildungspotenzial des Situationsansatzes nur bedingt festzustellen. Weiterhin wurde der Wissensstand zur Implementierung bilingualer Bildung in der elementarpädagogischen Praxis aufgezeigt. Hierbei wurde die Ideengeschichte des Fremdsprachen-Frühbeginns in der historischen Entwicklung sowie auf internationaler und nationaler Ebene veranschaulicht. Hierbei wurde deutlich, dass aufgrund unterschiedlicher Motive ein bilinguales Bildungsengagement im Elementarbereich initiiert wurde. Wesentliche Motive waren Regional- oder Minderheitensprachen zu revitalisieren und zu erhalten, Kindern mit Migrationshintergrund den Erwerb der Majoritätssprache zu erleichtern oder der Mehrsprachigkeit eines Landes Rechnung zu tragen. Vereinzelt wurde deutlich, dass bilinguale Bildung im Kindergarten auch in der Vergangenheit als freiwilliges, bereicherndes Element vorschulischer Bildung aufgefasst wurde. Diesem Bildungsverständnis von bilingualer Bildung schließt sich auch die vorliegende Arbeit an. Eine differenzierte didaktische Konzeption, welche eine systematische Implementierung bilingualer Bildung als freiwilliges, bereicherndes Element vorschulischer Bildung gewährleistet, existierte jedoch bislang nicht. Aufbauend auf den Analyseergebnissen wurde eine bilinguale Vorschuldidaktik für den Elementarbereich entwickelt. Für deren Genese wurde der Lebensbezogene Ansatz als didaktisches Fundament verwandt, zentrale Zielsetzungen formuliert, organisationstheoretische Aspekte aufgezeigt und didaktische Leitsätze als Handlungsrahmen lebensbezogener bilingualer Bildung aufgestellt. Hierbei wurden Methoden für die Implementierung bilingualer Bildung im Kindergarten deduziert. Diese bezogen sich zum einen auf die direkte Erzieherin-Kind-Interaktion, zum anderen auf weiterführende Aspekte wie die Planung, Evaluation und Kooperation.