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Der Beitrag beschäftigt sich anhand von Fotografien mit der Ästhetik und Semiotik bildnerischer Arbeiten von Kindern der dritten und vierten Klassenstufe. Diese Arbeiten entstanden in zwei Lehr-Lernszenarien, die eine Designerin nach dem Prozess und den Prinzipien des Design Thinking im Fach Kunst/Werken und im Sachunterricht in einer Grundschule in Baden-Württemberg durchführte. Skizzen, welche die Kinder als Entwürfe für dreidimensionale Modelle anfertigten, sowie die Modelle selbst wurden einer qualitativen Analyse nach Kuckartz (2018) unterzogen und hinsichtlich ihrer Ästhetik und Semiotik beschrieben. Für die Begriffe „Skizze“ und „Modell“ wird im weiteren Verlauf der Begriff „Artefakt“ in Anlehnung an Park (2020, S. 31) verwendet.
Ziel des Beitrags ist es, die inhärente Ästhetik und Semiotik, welche den Artefakten einerseits sowie dem Schaffensprozess andererseits innewohnen, aufzuzeigen. Die Arbeiten werden zum Teil mit Kommentaren der Kinder untermauert, welche im Rahmen von Interviews, Mitschrieben während der teilnehmenden Beobachtung sowie anlässlich ihrer Präsentationen entstanden sind. Dadurch soll die Möglichkeit zur Reflexion gegeben werden, inwieweit Kinder, wenn man sie selbstbestimmt (Largo, 2011) und ohne vorab kommunizierte Zielvorgaben arbeiten lässt (Heyl & Schäfer, 2016; Stettler, 2021), auf eine selbstverständliche und natürliche Art und Weise in der Lage sind, Lösungen für Aufgaben zu finden (Brown, 2009), welche ihnen im Unterrichtsgeschehen gestellt werden. Zusätzlich wird die Fähigkeit der Kinder dokumentiert, aus Fehlern oder Unwägbarkeiten, welche sich im Verlauf des Schaffensprozesses ergeben haben (Brown, 2009), zu lernen, ihr Bauvorhaben dementsprechend durch Umcodierung (Schwarzfischer, 2013) anzupassen und an dessen Ende den Sinn und die Funktion ihrer Artefakte sowohl visuell als auch verbal zu erläutern (Eco, 2002). In diesen ästhetischen und semiotischen Manifestationen wurden große Synergieeffekte der Fächer Sachunterricht und Kunst/Werken deutlich. Deshalb gibt der Beitrag am Ende einen Ausblick auf eine innovative und transformative Designpädagogik (Park, 2020, S. 33), welche in der Lage ist, die Synergieeffekte dieser beiden Fächer zu nutzen und zu vernetzen, um die kreativen und innovativen Potenziale zu fördern, welche Kinder dieser Altersstufe mitbringen.
In dieser empirischen Studie wird bei angehenden Lehrkräften der Primarstufe (n =241) anhand von Themen des Sachunterrichts aus den Domänen Wirtschaft (Preisbildung, Funktion von Banken) und Physik (Licht und Schatten, Hebel) untersucht, ob bzw. inwieweit ein Transfer themenbezogener diagnostischer Kompetenz als Facette des pedagogical content knowledge erfolgt. Die Ergebnisse der Interventionsstudie zeigen, dass unter näher zu bestimmenden Voraussetzungen ein Transfer von PCK erfolgen kann.
Intelligentes Wissen ist vernetzt (z.B. Renkl, 2015). Analoges Enkodieren (Gentner et al., 2003) kann diese Vernetzung bereits in der Wissenserwerbsphase durch den fokussierten Vergleich (Mapping) zweier strukturgleicher Beispiele unterstützen (Alfieri et al., 2013).
Die Studie nimmt zweierlei Perspektiven in den Blick: Im Rahmen der Lernperspektive wird untersucht, wie der Vergleich zweier strukturgleicher Beispiele bei den Kindern Lernprozesse anregt, wie sich die Vergleichsprozesse der Kinder beschreiben und systematisieren lassen und ob die Kinder das inhaltliche Wissen von einem Beispiel auf andere Beispiele übertragen können. Im Rahmen der Lehrperspektive werden die gegebenen Unterstützimpulse während der Exploration (Ausprobieren und Gemeinsamkeiten der Beispiele entdecken) untersucht und systematisiert um die adaptiven Potenziale des Settings zu erfassen.
In der qualitativen Studie wurden 26 Kinder der zweiten Jahrgangsstufe durch offene und gezielte Impulse zum Vergleich von Hebeln (Wippe und Kleiderbügel) angeregt. Um den Wissenszuwachs zu erheben, wurden die kindlichen Konzepte vor und nach der Intervention (offene und gezielte Vergleichsimpulse zu den Beispielen, ausprobieren der Funktionalität) u.a. durch Bildstrukturkarten der Beispiele erfasst. Die Anwendbarkeit des erworbenen Wissens wurde mittels Transferbildkarten zum nahen bis mittleren Lerntransfer (Barnett & Ceci, 2002) überprüft. Ausgewertet wurden die erhobenen Daten mithilfe der inhaltlich-strukturierenden und der inhaltlich-typenbildenden Inhaltsanalyse (Kuckartz, 2016).
Die Ergebnisse zeigen, dass die Kinder Gemeinsamkeiten der Beispiele zunächst auf einer prozeduralen Ebene beschreiben können. Individuelle Lernprozesse der Kinder werden anhand von förderlichen und hinderlichen Faktoren beim Vergleichen beschrieben. Es zeigen sich sowohl kurzfristige Lernzuwächse als auch die Fähigkeit der Kinder, ihr Wissen zum Hebel auf andere Bereiche zu übertragen. Das Lernsetting bietet sich somit als adaptive (Scaffolding)Möglichkeit für (Sach)Unterricht an, da die Beispiele Verständnisschwierigkeiten sichtbar machen und damit gezieltere verbale Unterstützung seitens der Lehrkräfte ermöglichen können.