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In der vorliegenden Dissertation werden die Ungleichheitsparameter der Bildungsabschlüsse und beruflichen Positionen anhand der österreichischen Volkszählungsdaten 2001 inter- und intragenerational sowie inter- und intragruppal analysiert. Im Zentrum stehen die beiden Anwerbegruppen aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei. Um das Ausmaß der Ungleichheit bewerten und die Komplexität abbilden zu können, wird das MDR-Profil dieser Herkunftsgruppen als neues Instrument entwickelt. Es setzt sich aus der intergenerationalen Mobilitätsrate, der Dissimilaritätsquote zwischen den Gleichaltrigen und dem Rechtsungleichheitswert zwischen den eingebürgerten und nicht eingebürgerten Gleichaltrigen innerhalb jeder Herkunftsgruppe zusammen. Auf Basis einer kritischen Betrachtung unterschiedlicher früherer Forschungsergebnisse zur intergenerationalen Mobilität der ex-jugoslawischen und türkischen Herkunftsgruppen wird der Kriterienkatalog migrationsspezifischer Datenanalyse QS MIGDA entwickelt. Er setzt sich aus den fünf Komponenten Herkunftskontext, Rechtsstatus, Generationenabgrenzung/Geburtsland, Altersgruppenabgrenzung und Prüfung der adäquaten Größe der Zielpopulation in der Stichprobe zusammen. Das Ergebnis ordnet sich in den Erklärungsansatz der aus den USA stammenden Segmentierten Assimilation ein. Zur Anwendung des MDR-Profils als Instrument der komparativen Ungleichheitsanalyse von europäischen Einwanderungsländern wurde der Erklärungsansatz der Segmentierten Assimilation um die Dimension der gesellschaftlichen Makrofaktoren (nationales Selbstverständnis, Rechtssystems, Wohlfahrtsstaatstyp, Wirtschaftsstruktur und Bildungssystem) erweitert und mit dem Begriff der Segmentierten Partizipation neu gefasst.
Die Forschungsarbeit erarbeitet eine soziologische Theorie der Lebensführung mithilfe der Systemtheorie Niklas Luhmanns. Sie untersucht die heutige Lebensführung in der modernen Gesellschaft anhand der Wechselbeziehungen von Individuum und Gesellschaft bzw. zwischen biologischen, psychischen und sozialen Systemen und ihren Umwelten. Die Entstehung von Hilfebedürftigkeit wird im Lebensverlauf untersucht. Die Arbeit kommt zu der zentralen Schlussfolgerung, dass Hilfebedürftigkeit ausgelöst werden kann durch Hyperinklusion ohne Möglichkeit zur Selbstexklusion. Als normative Fundierung einer Theorie der Lebensführung in der Sozialen Arbeit wird der Capability-Approach vorgeschlagen, dessen Grundannahmen eine interessante Affinität zu den sinntheoretischen Ausgangspunkten der Systemtheorie Luhmanns aufweisen.