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Der Beitrag ist als Werkstattbericht aus einem noch nicht abgeschlossenen Videoforschungsprojekt an zu sehen, welches den Haushaltslehre-Unterricht in einer siebten Jahrgangsstufe einer Hauptschule begleitet. Die Herangehensweise folgt einem qualitativen Paradigma; als sensibilisierende Theorien werden vor allem aktuelle Ansätze der Semiotik (im Anschluss an Peirce und Vygotskij) sowie der Situated Cognition Bewegung (Lave, Wenger, Rogoff u.a.) herangezogen. Ausgehend von einem Transkript-Ausschnitt zeigt der Beitrag auf, wie Schülerinnen und Schüler gemeinsam eine schriftliche Anleitung im Rahmen der Nahrungszubereitung deuten und die darin geforderten Handlungen schrittweise mit Hilfe von Peers und der Lehrerin entwickeln. Sie konstruieren ihre "community of practice" dabei als vielfältigen Tätigkeitsraum, der auch unterschiedliches gemeinschaftliches materiell-technisches Tätigsein und Handeln umfasst. Diverse Gestaltungen von Partizipation eröffnen den Schülern und Schülerinnen die Chance, sich mit Unterstützung der Peers oder der Lehrerin verschiedene sozial/kulturelle sowie individuelle Zeichensysteme ("tools") anzueignen.
Der Beitrag thematisiert die Erfahrungen von Studierenden im Lehramt Haushalt/Textil mit der geschlechtlichen Abwertung ihres Faches. Am Beispiel einiger ausgewählter weiblicher Studierender werden danach Gender-Strategien beschrieben, die diese im Umgang mit den Sexuierungen entwickelt haben. Sie spiegeln in exemplarischer Weise wider, wie offensiv und kreativ Studierende auf jene Abwertung reagieren. Die weitergehende Interpretation der studentischen Äußerungen geschieht vor dem Hintergrund soziologischer, erziehungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Diskurse; sie rekurriert sie vor allem auf ethnomethodologische und poststrukturalistische Herangehensweisen.