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Theoretische und praktische Implementierung der bilingualen Bildung im Kindergarten - Konzeption einer lebensbezogenen bilingualen Didaktik

Theoretical and practical implementation of bilingual pre-school education - Development of a bilingual didactic, that builds on the "Lebensbezogener Ansatz"

  • Die gegenwärtige Diskussion um den Bildungsauftrag des Kindergartens thematisiert im Wesentlichen die Frage, welche Bildungsziele und -inhalte im Kindergarten vermittelt werden sollen. Ein bislang bundesweit anerkannter und verbindlicher Bildungskanon sowie eine übergreifende didaktische Position für vorschulische Bil-dungsarbeit fehlen jedoch. In Deutschland erlebt das vorschulische Fremdsprachenlernen nach seinen ersten Anfängen vor dreißig Jahren und einer langen Phase des Desinteresses derzeit eine Renaissance. Dies gilt nicht nur für die vorschulpädagogische Praxis, sondern - wenn auch nur vereinzelt - für Theoriebildung und empirische Forschung. Als eine Antwort auf die Defizite in der didaktischen Theoriebildung im Elementarbereich war die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit die Entwicklung einer lebensbezogenen bilingualen Didaktikkonzeption für den Elementarbereich. Hierzu wurde auf relevante Ergebnisse der Erziehungswissenschaften, der Elementarpädagogik, der Spracherwerbsforschung und der Entwicklungspsychologie zurückgegriffen. Der Lebensbezogene Ansatz, welcher in dem breiten Spektrum an didaktischen Ansätzen als einziger das vorschulische Fremdsprachenlernen propagiert, wurde auf sein Potenzial für eine bilinguale Bildung im Kindergarten analysiert. Für eine kontrastive Analyse des bilingualen Bildungspotenzials des Lebensbezogenen Ansatzes wurde der Situationsansatz, einer der bekanntesten didaktischen Ansätze in Deutschland, als exemplarischer Vergleichsmaßstab ausgewählt. Während sich der Lebensbezogene Ansatz durch seine Werthaltung gegenüber dem Leben explizit für eine Fremdsprachenbildung im Kindergarten ausspricht und auch in didaktisch-methodischer Hinsicht besonders geeignet erscheint, ist aufgrund der vollzogenen Analyse ein bilinguales Bildungspotenzial des Situationsansatzes nur bedingt festzustellen. Weiterhin wurde der Wissensstand zur Implementierung bilingualer Bildung in der elementarpädagogischen Praxis aufgezeigt. Hierbei wurde die Ideengeschichte des Fremdsprachen-Frühbeginns in der historischen Entwicklung sowie auf internationaler und nationaler Ebene veranschaulicht. Hierbei wurde deutlich, dass aufgrund unterschiedlicher Motive ein bilinguales Bildungsengagement im Elementarbereich initiiert wurde. Wesentliche Motive waren Regional- oder Minderheitensprachen zu revitalisieren und zu erhalten, Kindern mit Migrationshintergrund den Erwerb der Majoritätssprache zu erleichtern oder der Mehrsprachigkeit eines Landes Rechnung zu tragen. Vereinzelt wurde deutlich, dass bilinguale Bildung im Kindergarten auch in der Vergangenheit als freiwilliges, bereicherndes Element vorschulischer Bildung aufgefasst wurde. Diesem Bildungsverständnis von bilingualer Bildung schließt sich auch die vorliegende Arbeit an. Eine differenzierte didaktische Konzeption, welche eine systematische Implementierung bilingualer Bildung als freiwilliges, bereicherndes Element vorschulischer Bildung gewährleistet, existierte jedoch bislang nicht. Aufbauend auf den Analyseergebnissen wurde eine bilinguale Vorschuldidaktik für den Elementarbereich entwickelt. Für deren Genese wurde der Lebensbezogene Ansatz als didaktisches Fundament verwandt, zentrale Zielsetzungen formuliert, organisationstheoretische Aspekte aufgezeigt und didaktische Leitsätze als Handlungsrahmen lebensbezogener bilingualer Bildung aufgestellt. Hierbei wurden Methoden für die Implementierung bilingualer Bildung im Kindergarten deduziert. Diese bezogen sich zum einen auf die direkte Erzieherin-Kind-Interaktion, zum anderen auf weiterführende Aspekte wie die Planung, Evaluation und Kooperation.
  • The current discussion about the educational function of pre-school education focuses mainly on teaching subjects and on methods of teaching. A curriculum, which is generally accepted and obligatory, is still missing in Germany. At present, pre-school foreign language education is very popular in Germany. Although this subject made its first appearance in German pre-schools nearly thirty years ago, until recently it was largely ignored by practitioners and in theory and research. To address this change in didactic educational theory this study aims to develop a curriculum for bilingual education in pre-school. In order to do so successfully this study draws from results of pedagogical, linguistic and developmental psychological studies. Initially the potential of the "Lebensbezogener Ansatz" for a bilingual education in pre-schools was analysed. This approach is the only one committed to early language education and is currently not well-known in German pre-schools. The "Situationsansatz", on the other hand, which is one of the most well known approaches in Germany, was chosen as a standard for comparison with the "Lebensbezogener Ansatz". The "Lebensbezogener Ansatz" promotes explicitly early language acquisition in pre-school education, because of its strong emphasis on ethical values. Moreover this approach seems to be particularly appropriate because of its didactical principals. The "Situationsansatz", on the other hand shows only in part a potential for bilingual training. This dissertation also lists and illustrates previous studies on the implementation of bilingual education in pre-schools and traces the historical development of early bilingual education both in the national and the international arena. The dissertation shows that the motivation for bilingual education in pre-school has been wide ranging from maintaining the languages of special regions and minorities, facilitating the language acquisition of migrant children or to reflect the multilingual population of a country. In a number of isolated cases, bilingual education has been perceived, as a voluntary and enriching element of education, and this perception is shared by this study. Nevertheless a differentiated curriculum, which ensures the implementation of this still does not exist. On the basis of this analysis a bilingual curriculum for pre-school education was developed. The "Lebensbezogener Ansatz" was taken as the pedagogical basis and organisational aspects and didactical principals were evolved from this. Therefore methods of bilingual teaching were derived, which refer on the one hand to the direct interaction between teacher and child as well as to secondary aspects such as organisation, planning, evaluation and cooperation.

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Metadaten
Author:Stefanie Seintsch, Stefanie Müller
URN:urn:nbn:de:bsz:25-opus-26499
Advisor:Norbert Huppertz
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2007/03/14
Publishing Institution:Pädagogische Hochschule Freiburg
Granting Institution:Pädagogische Hochschule Freiburg, Fakultät für Bildungswissenschaften
Date of final exam:2006/08/04
Release Date:2007/03/14
Tag:Elementarpädagogik; Lebensbezogener Ansatz; bilinguale Bildung; didaktische Theoriebildung
Lebensbezogener Ansatz; Pre-school education; bilingual education; didactical educational theory
GND Keyword:Bildungsplanung; Kleinkindpädagogik; Didaktik; Fremdsprachenlernen; Sprachförderung
Note:
Stefanie Müller (Geburtsname)
Institutes:Fakultät für Bildungswissenschaften / Institut für Erziehungswissenschaft
DDC class:300 Sozialwissenschaften / 370 Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Open Access:Frei zugänglich