TY - THES U1 - Dissertation / Habilitation A1 - Rotzetter, Fabienne T1 - Soziale Unsicherheit. Auswirkungen ablehnender Rentenentscheide auf die Biographien von Betroffenen N2 - Die Transformation des Sozialstaats gemäss den Prinzipien der Aktivierung erfasste in der Schweiz zu Beginn des neuen Jahrtausends auch die Invalidenversicherung (IV) – jene Versicherung, welche u.a. zuständig ist für Renten bei langfristiger, krankheitsbedingter Erwerbsunfähigkeit. Der Zugang zur Berentung wurde erschwert, wodurch die Zahl der Neuberentungen innert 10 Jahren auf die Hälfte zurückging. Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen kommen dadurch vermehrt in die Situation, dass sie wegen Gesundheitsproblemen ganz oder teilweise aus der Erwerbsarbeit ausscheiden, dennoch aber keinen Anspruch haben auf Rentenzahlungen durch die IV. Im vorliegenden Dissertationsprojekt wurde anhand einer biographieanalytischen Interviewstudie der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen Rentenablehnungen durch die IV auf Betroffene haben. Die Analyse von 8 narrativ-biographischen Interviews zeigte, dass sich eine Rentenablehnung nicht auf alle gleich auswirkt. In Abhängigkeit der vorhandenen sozio-ökonomischen Ressourcen und der vorausgegangenen Lebensverläufe kann eine Nicht-Berentung zu einem sozialen Abstieg führen oder aber als «ausbleibende Entlastung» wirksam werden. Auf Ebene der biographischen Verarbeitung lassen sich Rentenablehnungen als eine Missachtungserfahrung beschreiben, welche das Vertrauen in den Sozialstaat erschüttert und die Identität der Betroffenen beschädigt. KW - Aktivierender Sozialstaat KW - Rentenablehnung KW - Soziale Arbeit KW - Invalidenversicherung KW - Biographieforschung KW - Sozialarbeit KW - Rente KW - Erwerbsunfähigkeit Y2 - 2023 UN - https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:frei129-opus4-22097 U6 - https://doi.org/10.60530/opus-2209 DO - https://doi.org/10.60530/opus-2209 SP - 203 S1 - 203 ER -