@phdthesis{Baumann2019, author = {Antje Baumann}, title = {Singen mit Vorschulkindern als Hinf{\"u}hrung zu literaten Strukturen des Deutschen: eine fachdidaktische Entwicklungsstudie}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:frei129-opus4-7581}, pages = {624}, year = {2019}, abstract = {Ziel der vorliegenden Studie ist es, das sprachbildende Potenzial des Singens mit ein- und mehrsprachigen Kindern im letzten Kitajahr zu erforschen, um einen Beitrag zur Verbesserung der sprachbildenden Arbeit im Elementarbereich zu leisten. Die Arbeit widmet sich den Forschungsfragen (1) Wie gehen Kinder im Vorschulalter mit Deutsch als Erstsprache und Deutsch als Zweitsprache mit dem ihnen in Liedern gezielt angebotenen sprachlichen Input um? und (2) Welche didaktischen Angebote scheinen den Kindern zu helfen, den Input zu verarbeiten?, wobei der zugrundeliegende Forschungsansatz die fachdidaktische Entwicklungsforschung nach Prediger et al. (2012) ist. {\"U}ber ein Kitajahr hinweg wurde mit je f{\"u}nf Vorschulkindern aus den beiden Gruppen einer Kita in der Wuppertaler Nordstadt (sieben M{\"a}dchen und drei Jungen), von denen die H{\"a}lfte Deutsch als Zweitsprache erwarb, gearbeitet. Die an etwa zwei vierzigmin{\"u}tigen Terminen pro Woche stattfindende musikalisch-sprachdidaktische Intervention wurde videographiert und in Anlehnung an die inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2014) mithilfe von MAXQDA ausgewertet. Zus{\"a}tzlich wurde mit allen Kindern eine Vor-, Zwischen- und Nacherhebung durchgef{\"u}hrt, die jeweils u.a. Teile der Sprachstandserhebung LiSe-DaZ (Schulz \& Tracy 2011) sowie nachzusprechende S{\"a}tze (Tracy 2008:94, Beispiel 38) umfassten. Die so gewonnenen Sprachdaten wurden im Sinne einer Triangulation der Daten und Methoden (vgl. Flick 2010:44-46 und Aguado 2014) mit dem durch Videographie erfassten sprachlichen Verhalten der Kinder im Verlauf der Intervention in Beziehung gesetzt. Im Hinblick auf Forschungsfrage (1) erweist sich das Nachsprechen von Liedtexten als eine nicht-triviale Rekonstruktionsleistung, die eng mit dem Sprachstand des jeweiligen Kindes verwoben ist, was z.B. an {\"U}bergeneralisierungen abzulesen ist. Dabei setzt im Zweifelsfall der Sprachstand die Melodie punktuell au{\"s}er Kraft. Als Ansatzpunkte im Sinne von Forschungsfrage (2) erweisen sich z.B. sprachintensive an die Lieder angelehnte Spiele. In deren Rahmen l{\"a}sst sich beobachten, dass ein Kind eine zielsprachlich angemessene Pr{\"a}positionalphrase offenbar als unanalysiertes Ganzes (chunk) quasi aus dem Liedtext „ausschneidet“ und in sein lernersprachliches System einf{\"u}gt. Dies kann ein erster Schritt hin zur Aneignung der in dem chunk enthaltenen Struktur sein (vgl. Tomasello 2000 sowie Bannard \& Lieven 2009).}, language = {de} }