@phdthesis{Engler2020, author = {Stefanie Engler}, title = {Pflegende Angeh{\"o}rige auf Distanz. Versorgungsstrukturen: L{\"u}cken, Bedarfe und Entwicklungsm{\"o}glichkeiten.}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:frei129-opus4-8320}, pages = {675}, year = {2020}, abstract = {Hintergrund: Das Promotionsvorhaben „Pflegende Angeh{\"o}rige auf Distanz – Versorgungsstrukturen: L{\"u}cken, Bedarfe und Entwicklungsm{\"o}glichkeiten“ verortet sich im Forschungsgebiet H{\"a}usliche/Ambulante Pflege und richtet dabei den Blick auf eine deutlich wachsende und doch in Deutschland bislang in der Versorgungsforschung kaum wahrgenommene Zielgruppe: Pflegende Angeh{\"o}rige, die bei r{\"a}umlicher Entfernung f{\"u}r ihre hilfe- und pflegebed{\"u}rftigen Angeh{\"o}rigen Sorge tragen. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie im Sinne einer „Collaborative Care“ die Versorgungssituation von auf Distanz pflegenden Familien optimiert werden kann. Methodik: Ein qualitativ-explorativer Forschungsansatz in Form von leitfadengest{\"u}tzten Interviews erm{\"o}glicht es zun{\"a}chst, ausgehend von der spezifischen Nutzer- und Patientenperspektive „pflegender Angeh{\"o}riger auf Distanz“, zu untersuchen, welche besonderen Herausforderungen und Bedarfe vorliegen und welche Versorgungsl{\"u}cken offensichtlich werden (n = 17). In einer Methodenkombination erfolgt die Auswertung zun{\"a}chst inhaltsanalytisch-strukturierend (Mayring), in einem zweiten Schritt auch rekonstruktiv (Bohnsack). Trianguliert werden diese Ergebnisse mit der Perspektive von Expert*innen im Versorgungssystem (n = 22). Ergebnisse: R{\"a}umliche Entfernung zeigt Auswirkungen auf die Entscheidung zur Pflege, entfaltet Konsequenzen {\"u}ber den gesamten Pflegeprozess und bringt spezifische Belastungen mit sich. Erkennbar wird eine diverse Zielgruppe mit einem breiten Aufgabenspektrum und vielf{\"a}ltigen Herausforderungen, vor allem im emotionalen Bereich. Die rekonstruktive Auswertung generiert f{\"u}nf typische Orientierungen (pragmatisch, netzwerkend, resignativ, integrierend, f{\"u}rsprechend), aus denen sich jeweils unterschiedliche Bedarfe und Interventionsoptionen ableiten lassen. Die Expert*innen-interviews verweisen auf L{\"u}cken und Chancen des Versorgungssystems. H{\"u}rden werden vor allem in der Koordination sowie in geregelten Kommunikationsstrukturen gesehen. Handlungsleitende Empfehlungen weisen auf neue Beratungs- und Begleitungsaufgaben hin, lassen neue Engagementprofile (auch im Kontext von Techniknutzung) erkennen und betonen die Notwendigkeit, entfernt lebende Angeh{\"o}rige wertsch{\"a}tzend wahrzunehmen, anzusprechen und zu beteiligen. Schlussfolgerung: Im Kontext des demografischen Wandels steigt die Zahl {\"a}lterer und pflegebed{\"u}rftiger Menschen. Ihre Versorgung wird ohne die Stabilisierung der zentralen St{\"u}tze „pflegender Angeh{\"o}riger“ nicht zu gew{\"a}hrleisten sein, wobei sich mit zunehmender r{\"a}umlicher Entfernung neue, bislang unbeantwortete, Herausforderungen ergeben.}, language = {de} }