@phdthesis{Conradi2020, author = {Ingrid Conradi}, title = {Visualisierung von Sachverhalten - Eine empirische Studie zu zeichnerischen Darstellungsweisen von Kindern}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:frei129-opus4-8481}, year = {2020}, abstract = {Kinder interessieren sich f{\"u}r die Welt und ihre Zusammenh{\"a}nge. Sie begegnen dieser in unterschiedlicher Weise: machen Erfahrungen (Prim{\"a}rerfahrungen), eignen sich Wissen und Sekund{\"a}rerfahrungen an und haben Vorstellungen von Sachzusammenh{\"a}ngen in Natur, Technik, Zeit, Raum und Gesellschaft. Entsprechend ihrer Entwicklung stellen Kinder Fragen {\"u}ber die Zusammenh{\"a}nge in der Welt. In meiner Forschungsarbeit gehe ich der Forschungsfrage nach, wie Kinder im Alter von 9-13 Jahren komplexe Sachverhalte visualisieren. Im Rahmen dieser Studie entwickeln Kinder in der benannten Altersgruppe Zeichnungen zu komplexen Sachverhalten. Prim{\"a}r aus diesem Datenmaterial wird die Bildsprache (formale, materiale und inhaltliche Mittel) der Kinder erfasst und unterschiedliche Visualisierungskonzepte herausgearbeitet. Einen Einblick in die unterschiedlichen Darstellungsweisen geben die oben ausgew{\"a}hlten Zeichnungen aus dem Datenmaterial. W{\"a}hrend des Zeichenprozesses und der geistigen Auseinandersetzung der Kinder mit einem Sachverhalt finden auch Imaginations- und Reflexionsprozesse statt. Durch die Beobachtung der Zeichenprozesse, durch verbale Erl{\"a}uterungen der Kinder (Interviews), durch Analyse der Zeichenprodukte und durch Einblicke in ihre h{\"a}usliche Umgebung werden Hinweise auf Einfl{\"u}sse auf die jeweilige Zeichnung gegeben. So steht jede Zeichnung in Zusammenhang mit endogenen und exogenen Kontextbedingungen. Diese sind beispielsweise: Wissen/Erfahrungen zum Sachverhalt, Wissen/Erfahrungen zur Bildsprache, Bildsozialisation, Motivation, situative Bedingtheit, etc. Ziele der Untersuchung sind das Erstellen einer kategorialen {\"U}bersicht der zeichnerischen Bildsprache und das Herausbilden verschiedener Visualisierungskonzepte. Dar{\"u}ber hinaus sollen Zusammenh{\"a}nge zwischen Zeichnung und deren Kontextbedingungen mit Hilfe einer Einzelfallstudie rekonstruiert werden. Die Untersuchung reiht sich in die Grundlagenforschung zur Kinder- und Jugendzeichnung ein, die vorwiegend kognitions- und entwicklungspsychologisch gepr{\"a}gt ist (Richter 1987, Bareis 1998, Schuster 2010, John-Winde 1981, M{\"u}hle 1971, John-Winde/Roth-Bojadzhiev 1993, Glas 1999, Seidel 2007, Rei{\"s} 1996). Dieses Forschungsprojekt kn{\"u}pft an die Begriffe visual literacy (Lacy 1987 nach Pettersson 1993) und Bildliteralit{\"a}t (Duncker 2013) an und fokussiert deren produktive Facette. In der ersten Phase der Studie werden im unterrichtlichen Setting Zeichenaufgaben zur Kl{\"a}rung von Sachverhalten erprobt (z.B.: Wie kommt ein Ereignis in eine Zeitung? Was bewirkt die Sonne? Wie ist meine Schule organisiert?). Auf jede Zeichensequenz folgen leitfadengest{\"u}tzte Kurzinterviews mit einzelnen Kindern zu deren Zeichnungen. Rezeptive Bez{\"u}ge, vorhandene Pr{\"a}konzepte, Vorwissen und Vorerfahrung werden in den Interviews thematisiert. Durch Analyse und Systematisierung des Datenmaterials (ca. 500 Zeichnungen und ca. 120 Kurzinterviews) der ersten Erhebungsphase wird in Anlehnung an die Qualitative Inhaltsanalyse (Mayring 1983, Kuckartz 2014) eine umfangreiche {\"U}bersicht (Kategoriensystem) der zeichnerischen Bildsprache erstellt. In der zweiten Phase werden die Zeichnungen auf Basis der gebildeten Kategorien einer typenbildenden Inhaltsanalyse (nach Kuckartz 2014) unterzogen und Visualisierungskonzepte herausgebildet. In der dritten Erhebungsphase, bei der der Frage nachgegangen wird, welche unterschiedlichen Kontextbedingungen sich beim Zeichnen von Sachverhalten rekonstruieren lassen, liegt der Fokus auf einer Fallstudie. Videografierte Zeichenprozesse, transkribierte Leitfadeninterviews, Beobachtungsprotokolle und Kinderzeichnungen stellen das Datenmaterial dar, das anhand einer Einzelfallstudie (im Rahmen der strukturierenden Qualitativen Inhaltsanalyse) rekonstruktiv analysiert wird. Hierbei sollen identifizierbare Kontextbedingungen ber{\"u}cksichtigt und in die Analyse integriert werden.}, language = {de} }