@phdthesis{Geiger2024, author = {Laura Geiger}, title = {Arbeitsbedingte Belastungen und Beanspruchungen bei Besch{\"a}ftigten in haushaltsnahen Dienstleistungen}, doi = {10.60530/opus-3237}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:frei129-opus4-32379}, pages = {303}, year = {2024}, abstract = {Die Besch{\"a}ftigung in haushaltsnahen Dienstleistungen und damit einhergehende Belastungen, Ressourcen und Beanspruchungen sind ein wissenschaftlich kaum untersuchtes Feld. {\"U}ber die Besch{\"a}ftigtengruppe, ihre soziodemografischen Merkmale und ihre Motivation ist wenig bekannt, ebenso wenig dar{\"u}ber, unter welchen Bedingungen Haushaltshilfen in Privathaushalten arbeiten. Im Rahmen eines empirischen Vorgehens wurden die genannten Desiderate im Rahmen dieser Arbeit untersucht. Im ersten Schritt wurden Interviews mit rechtskonform und nicht rechtskonform Besch{\"a}ftigten in haushaltsnahen Dienstleistungen (n=17) gef{\"u}hrt und mithilfe der Framework Analyse ausgewertet. Im zweiten Schritt wurde eine quantitative Onlinebefragung unter rechtskonform Besch{\"a}ftigten durchgef{\"u}hrt (n=229), welche deskriptiv und inferenzstatistisch ausgewertet wurde. Die Erhebungen brachten {\"u}bereinstimmend zum Vorschein, dass die Besch{\"a}ftigten im Bereich haushaltsnaher Dienstleistungen durchschnittlich h{\"o}heren Alters sind und in der Regel weiblich, ihre Lebenslagen, Biographien und Bildungshintergr{\"u}nde sind dagegen heterogen und lassen nur schwerlich von der „typischen“ Haushaltshilfe sprechen. Ferner zeigte sich in den Leitfadeninterviews, dass finanzielle Aspekte, Flexibilit{\"a}t in der Arbeits(zeit)gestaltung und Sinnhaftigkeit bedeutsame Motivatoren f{\"u}r die Aufnahme einer solchen T{\"a}tigkeit sind. Als Belastungsfaktoren lie{\"s}en sich vor allem Alleinarbeit, der Umgang mit fremdem Eigentum und die damit einhergehende Verantwortung, sowie fehlende Wertsch{\"a}tzung und Anerkennung der Arbeit von Haushaltshilfen identifizieren. Erkennbar wurde zudem das unbedingte Bestreben, das von den Auftraggeber*innen entgegengebrachte Vertrauen nicht zu entt{\"a}uschen. Die Ergebnisse der quantitativen Datenerhebung konnten einige der in den Interviews identifizierten Faktoren best{\"a}tigen und lieferten weiterf{\"u}hrend Erkenntnisse zu den Wirkungszusammenh{\"a}ngen von arbeitsbezogener Belastung und Ersch{\"o}pfung einerseits, und Ressourcen und Engagement der Besch{\"a}ftigten anderer-seits. Die Untersuchung, welche in ihrer theoretischen Konstruktion auf dem Job-Demands-Ressources Modell fu{\"s}t, zeigte, dass nicht allein das Ausma{\"s} an Belastung f{\"u}r das Ausma{\"s} an Ersch{\"o}pfung verantwortlich ist, sondern Ressourcen ebenfalls eine bedeutsame Rolle dabei einnehmen. Analog dazu war festzustellen, dass auch hinsichtlich der Prognose von arbeitsbezogenem Engagement nicht nur die Ressourcenausstattung, sondern auch das Ausma{\"s} an Belastung von Bedeutung ist. Ferner zeigte sich {\"u}bereinstimmend in beiden Erhebungen, dass die Beachtung formaler Rahmenbedingungen sowie die Sicherstellung der Anforderungen zugunsten von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit von Auftraggeber*innen in h{\"o}chst unterschiedlichem Ma{\"s}e praktiziert werden. Deutlich wurde, dass die konkrete Arbeitssituation von Haushaltshilfen in hohem Ma{\"s}e vom jeweiligen Auf-traggeber*innenhaushalt abh{\"a}ngt. Aus den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich vielf{\"a}ltige Anforderungen an bzw. Herausforderungen f{\"u}r institutionelle und politische Akteure, aber auch Auftraggeber*innen von Haushaltshilfen ableiten. Als bedeutsamster Faktor erscheint dabei die generelle Aufwertung und Wertsch{\"a}tzung der T{\"a}tigkeit von Haushaltshilfen.}, language = {de} }