@phdthesis{Ziehbrunner2021, author = {Claudia Ziehbrunner}, title = {Inklusionsbezogene Orientierungen von Lehramtsstudierenden}, url = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:frei129-opus4-9404}, year = {2021}, abstract = {Normativ gepr{\"a}gte bildungspolitische Inklusionsdiskurse fordern im Zuge der UN-Behindertenrechtskonvention (Vereinte Nationen, 2006) Zugang f{\"u}r alle Sch{\"u}lerinnen und Sch{\"u}ler zu einem inklusiven Bildungssystem. Damit einher geht der Anspruch an Lehrerinnen- und Lehrerbildungsinstitutionen, in ihren Curricula Angebote zum Aufbau inklusionsp{\"a}dagogischer Kompetenzen bereitzustellen. In Studien der inklusionsorientierten Einstellungsforschung ist die Annahme dokumentiert, dass positive Einstellungen gegen{\"u}ber der Inklusion Pr{\"a}diktoren f{\"u}r inklusionsp{\"a}dagogische Praktiken im Schulfeld sind. Unabh{\"a}ngig davon zeigen Befunde der praxeologischen Inklusionsforschung sich {\"u}berlagernde inkludierende und exkludierende Formen der Differenzkonstruktion in schulischen Milieus. In dieser Arbeit wurden vier Typen inklusionsbezogener Orientierungen von Lehramtsstudierenden rekonstruiert. Empirische Datenbasis bildeten Gruppendiskussionen mit Studierenden der Primar- und Kindergartenstufe in ihrem letzten Ausbildungssemester an der P{\"a}dagogischen Hochschule Z{\"u}rich. Die Typen unterscheiden sich in Bezug auf ihre inkludierenden und exkludierenden Bezugnahmen in den Dimensionen Differenzkonstruktion und Inklusionsbezogene Konstruktion von Schulwirklichkeit. Zwei der Typen k{\"o}nnen im Anschluss an die Programmatik inklusiver Bildung als im Grundsatz inkludierend bezeichnet werden, einer als exkludierend, sowie einer als dilemmatisch. In der {\"U}berlagerung einer dynamischen Differenzkonstruktion, die ihren Ausgangspunkt in Situationsmerkmalen und deren Einsch{\"a}tzung entlang des Kontinuums von Funktionalit{\"a}t und Dysfunktionalit{\"a}t nimmt, und einer grunds{\"a}tzlichen Entwicklungsoffenheit manifestieren sich die inkludierenden Typen in einem Ungleichheiten ausgleichenden Sinn. Demgegen{\"u}ber konstruiert der exkludierende Typus eine stabile Differenz, die ebenso stabil entlang einer angenommenen Komplementarit{\"a}t der Teilsysteme Regel- und Sonderschule unter Erhalt von Ungleichheiten verl{\"a}uft. Der dilemmatische Typus sieht sich dem Inklusionsgebot gegen{\"u}ber zwar verpflichtet, sch{\"a}tzt aber die Wahrscheinlichkeit, dieses einl{\"o}sen zu k{\"o}nnen, als gering ein, da er die strukturellen Rahmenbedingungen stabil exkludierend wahrnimmt. F{\"u}r die Lehrerinnen- und Lehrerbildung ergeben sich aus der rekonstruierten Typologie zwei Implikationen: Eine Bewusstseinsbildung im Kontext sozialer Ungleichheiten, die {\"u}ber die Auseinandersetzung mit sozialethischen Anerkennungstheorien und egalit{\"a}rer Bildungsgerechtigkeit zur Irritation und Transformation stabiler Differenzkonstruktionen beitr{\"a}gt, und eine reflexive Fallarbeit zur Erfassung von Situationsmerkmalen und {\"U}berpr{\"u}fung der Funktionalit{\"a}t bzw. Dysfunktionalit{\"a}t von Lernsituationen.}, language = {de} }